Der Prozess - NAK gegen Herrn Schlangen, Mitherausgeber von CANITIES-News

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Schneider

Re: Der Prozess

#31 Beitrag von Schneider » 06.01.2014, 15:56

Die Berichterstattung auf canities-news zu der bevorstehenden Gerichtsverhandlung wirkt auf mich etwas ungeordnet. Mich würde zunächst mal interessieren, welche konkreten Anträge die Kirche gestellt hat. Was soll das Gericht eigentlich entscheiden? Die NAK beanstandet einige Aussagen des Herrn Schlangen. Soll er einzelne Punkte inhaltlich richtig stellen? Oder soll er bestimmte Aussagen künftig unterlassen? Wenn es um Unterlassung geht, irritiert mich die Klage unter dem Gesichtspunkt der Zeitdauer. Beantragt man nicht in der Regel gegen rufschädigende Äußerungen eine einstweilige Verfügung, um ein sofortiges Unterlassen durchzusetzen und die Weiterverbreitung zu verhindern? Hat die NAK dies versucht? Wenn nein: Warum nicht? Die umstrittenen Äußerungen stehen weiterhin im Netz und verbreiten sich.

Eine spannende Frage stellt sich mir außerdem: Da der Prozess am Landgericht stattfindet, wird er wohl nach den Regeln der Zivilprozessordnung geführt. Darin findet sich in § 278 Abs. 1 und 2 folgende Bestimmung:
(1) Das Gericht soll in jeder Lage des Verfahrens auf eine gütliche Beilegung des Rechtsstreits oder einzelner Streitpunkte bedacht sein.
(2) Der mündlichen Verhandlung geht zum Zwecke der gütlichen Beilegung des Rechtsstreits eine Güteverhandlung voraus, es sei denn, es hat bereits ein Einigungsversuch vor einer außergerichtlichen Gütestelle stattgefunden oder die Güteverhandlung erscheint erkennbar aussichtslos. Das Gericht hat in der Güteverhandlung den Sach- und Streitstand mit den Parteien unter freier Würdigung aller Umstände zu erörtern und, soweit erforderlich, Fragen zu stellen. Die erschienenen Parteien sollen hierzu persönlich gehört werden.


Gab es im schriftlichen Vorverfahren schon einen Vergleichsvorschlag oder einen sonstwie gestalteten Versuch der gütlichen Beilegung des Streits? (Mit welchem Ergebnis?) Mich interessiert, wie das Gericht die Güteverhandlung gestaltet und ob und zu welchen Bedingungen die Parteien zu einer gütlichen Einigung bereit sind bzw. weshalb nicht.

Falls jemand Zugang zu den Terminsplänen des Landgerichts Bochum hat: Wieviel Zeit hat die Kammer eigentlich für die Verhandlung reserviert? 15 min? 1 Std.? Länger?

Emil

Re: Der Prozess

#32 Beitrag von Emil » 06.01.2014, 16:49

Werter Herr Schneider, auch wenn auf Sie die Berichterstattung auf canities-news etwas ungeordnet wirkt, fände ich es vorteilhafter, Ihre interessanten Fragen dort Herrn Schlangen direkt zu stellen. Oder gibt es Ihrerseits dagegen Bedenken? ...

fridolin
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Re: Der Prozess

#33 Beitrag von fridolin » 06.01.2014, 19:10

Ich stelle mir des öfteren dieselbe Frage. Hat die NAK NRW nichts wichtigeres zu tun als zu klagen?
Hat sie nicht schon genug Baustellen?

Heinrich

Re: Der Prozess

#34 Beitrag von Heinrich » 06.01.2014, 20:51

Ich spotte über selbsternannte Apostel, deren Predigten theologischen Unsinn aufweisen, deren Lehre inkonsistent ist und die die Kirche als großen Selbstbedienungsladen für die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse (seien es finanzielle oder das Bedürfnis nach Anerkennung, Ruhm und Ehre) benutzen. Die MIB in ihren schicken Autos mit den reservierten Parkplätzen, die zu Festgottesdiensten einlaufen und sich vom Volk verehren lassen, sind mir ein Dorn im Auge. Die, die sich als Herren aufführen, wo sie doch Diener sein sollten.
Dem ist nichts hinzuzufügen, werte Tergram :D

GG001

Re: Der Prozess

#35 Beitrag von GG001 » 06.01.2014, 22:41

Aus der Mitteilung eines Bezirksapostels (Leonard R. Kolb) vom Dezember 2013:
Our past focus was silent obedience. We often asked our members to just do as they were told.
http://nacboard.yuku.com/topic/5519/Win ... or-the-NAC
Man beachte die Wortwahl "focus" und "often" in dieser Erklaerung. Falls erforderlich, koennte ein vereidigter Uebersetzer dem Gericht mit einer sinnvollen Uebersetzung behilflich sein. Inwieweit "past focus" die ganz ferne Vergangenheit bezeichnet oder bis in die juengere Vergangenheit reicht, koennte dann je nach Gegenargumentation der Klaeger ebenfalls Gegenstand der Fragestellung sein - auch wenn dies im Kern nichts weiter beitraegt.

Glaubensbruder

Re: Der Prozess

#36 Beitrag von Glaubensbruder » 07.01.2014, 01:17

Wie Herr F.-C. Schlangen auf seiner Internetseite verlauten lässt, soll in dem Prozess u.a. die Frage geklärt werden, ob
  • "der NRW-NAKriechensprecher Frank Schuldt möglicherweise eine unfähige Flietzpiepe sei."
Da es in der deutschen Sprache weder das Wort "Flietzpiepe" noch "Kriechensprecher" gibt, könnte man meinen, der Fall sei damit erledigt. Schließlich kann niemand durch einen Ausdruck beleidigt werden, der nicht existiert. Doch so einfach ist es nicht.

Die eigentliche Ehrverletzung besteht meines Erachtens darin, dass Schlangen es schlechterdings nicht für notwendig erachtet, vor der öffentlichen Verwendung ihm unbekannter Schimpfwörter orthografische Erkundigungen einzuholen. Sofern er kein ärztliches Attest über Legasthenie vorlegen kann, würde ich es begrüßen, wenn er zur Teilnahme an einem Deutschkurs verurteilt würde - Thema: "Verbalinjurien für Anfänger".

Zur Entlastung des Angeklagten wird das Gericht zu prüfen haben, ob dessen Neigung zur Überdehnung (nicht nur von Vokalen) möglicherweise auf frühkindliche Traumata zurückzuführen ist, die er durch "geistlichen Missbrauch" seitens der Neuapostolischen Kirche erlitten hat.


P.S.: "Nietsche" lässt grüßen! 8)

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Loreley 61
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Re: Der Prozess

#37 Beitrag von Loreley 61 » 07.01.2014, 11:35

Im Auftrag von canities von mir hier eingesetzt, um die Frage des Users Schneider zu beantworten:
Die Klageschrift umfasst 30 Seiten!! Zu den Fragen des Users „Schneider“ auf GF-24: Ganz konkret hat die NAK auf Unterlassung geklagt. Wie auf der Kreuzfeuer-Seite dargestellt, sollen die Betreiber dazu verurteilt werden, bei Meidung eines Ordnungsgeldes in Höhe von 250tsd. € die einzelnen aufgeführten Punkte nicht mehr zu äußern. Es ist zu vermuten, dass nach einem für die NAK positiv ergangen Urteil dann auf dem Weg der einstweiligen richterlichen Anordnung durchgesetzt werden soll, die strittigen Punkte zu löschen. Der Termin findet als Gütetermin und Verhandlungstermin statt. D.h. bei Scheitern des Gütetermins tritt das Gericht sofort in die Verhandlung ein… - Entsprechend ist vorab noch kein Gütevorschlag unterbreitet worden. Wieviel Zeit das Gericht für das Verfahren angesetzt hat, ist unbekannt.
Wegen dem Wort Fietzepiepe habe ich mal gegoogelt - den gibt es wirklich und kommt aus dem Berliner Raum oder Dialekt und bedeutet sowas wie dummer Mensch, naiver Mensch. Es gibt offenbar unterschiedliche Schreibweisen.

http://www.cosmiq.de/qa/show/1075424/Be ... ieztpiepe/

LG, Lory
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
______
Namaste

Schneider

Re: Der Prozess

#38 Beitrag von Schneider » 07.01.2014, 11:53

@Lory: besten Dank für Deine Mühe. Da einige Forumsteilnehmer die Verhandlung besuchen wollen, wird es anschließend hoffentlich den einen oder anderen Bericht geben. Ich bin gespannt.

Matula

Re: Der Prozess

#39 Beitrag von Matula » 07.01.2014, 12:15

Wenn man sich einmal vor Augen führt, was man sich so alles mit Jesus erlaubt hat, man hat ihn übelst beleidigt, bespuckt und vieles mehr.

Was hat er gemacht !?

Anstatt gegen diese Menschen einen Prozeß anzustrengen hat er noch am Kreuz ausgerufen: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun ! (Obwohl sie genau wussten was sie taten)

Das die NAK-NRW Kirchenleitung im vorliegenden Fall nicht mehr Gelassenheit an den Tag legt und sich auf die bewussten Provokationen eingelassen hat, ist für mich unverständlich.

Bei diesem Prozeß gibt es nach meinen Dafürhalten nur Verlierer !

tergram

Re: Der Prozess

#40 Beitrag von tergram » 07.01.2014, 13:02

Werter Matula,

ein beeindruckendes Beispiel, wohl wahr. Nur sollte man von anderen nie mehr verlangen, als man selbst zu leisten imstande ist.

Für den Fall, dass Dir also Unrecht geschieht, dass Dir oder den Deinen Schaden zugefügt wird, wünsche ich Dir die Kraft, nicht nach irdischer Gerechtigkeit zu rufen, sondern demütig und im Sinne Jesu auch die andere Wange hinzuhalten und um Vergebung für die Täter zu bitten wissen sie doch nicht, was sie tun. Die dafür nötige Gelassenheit sei Dir herzlich gewünscht.

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