Über die Erkenntnisse der Gegebenheiten in der NAK bin ich zum Stellen von unendlich vielen Fragen gelangt. Habe gelesen und geredet. Viel.
Es gibt und gab unglaublich viel christliche Glaubensgemeinschaften. Wenn ich anfange zu ergründen merke ich bald: Bei allen hatten die Mitglieder berechtigte Gründe zum Austritt.
Anhand von Fakten könnte ich dann irgendwann noch nachdenken, ob der Islam nicht doch einen älteren und berechtigten Anspruch auf den Titel "Richtiger Glaube" hat.
Wir erleben es ja auch hier im Forum: Es gibt verdammt viel zu diskutieren.
Leider hat mich die ganze Information nicht an den Punkt gebracht, an dem ich sage "Jetzt habe ich das Gefühl meine Fragen zum großen Teil beantwortet zu bekommen - Ich bin an einem Ziel angekommen".
Wenn ich es zulasse kann ich mich in einen Strudel von Unsicherheiten begeben, der mich runterzieht.
Das werde ich nicht zulassen. Ich werde die Kirche aber auch nicht weiter als Droge benutzen.
Die meisten Fragen werden sowieso offen bleiben.
Mir stellen sich u. a. die Fragen:
Kann es die richtige Kirche geben?
Was kann Kirche leisten?
Ich meine, es wird nicht die richtige Kirche geben.
Kirche kann mit Sicherheit viel leisten. Positives und Negatives!
Kirche ist das, was wir Menschen daraus machen. Sie ist nicht automatisch mit dem Namen gut. Die Menschen bestimmen mit ihrem Handeln wie die Kirche ist, was sie taugt.
Für mich habe ich derzeit entschieden:
Ich suche nicht mehr nach der richtigen Kirche. So habe ich schon ein Ziel erreicht. Das ist gut.
Ich tausche mich gern mit Menschen aus, die auch nach dem Willen Gottes fragen. Wenn ich nach seinen Geboten handele brauche ich dazu nicht die Kirche.
Ich bin trotzdem nicht komplett gegen Kirche.
So oder so bleiben die meisten Fragen offen. Ich lasse mir diesbezüglich nicht wieder so schnell etwas erklären. Wie fast alle erlebt haben: Fast keiner entschuldigt sich und sagt; wir haben uns geirrt. Es gibt immer nur Ausflüchte.
Wer nicht bereit ist für sein Handeln und Reden (in der Kirche) gerade zu stehen, sich noch nicht mal zu entschuldigen, ist meiner Aufmerksamkeit nicht mehr würdig.
Mal sehen was dazu für Beiträge reinkommen. Herzlich willkommen!
LG Boris
Kann es die richtige Kirche geben?
Re: Kann es die richtige Kirche geben?
Nun, ich denke, der Glaube im Großen und Ganzen befindet sich auf einem Weg in die Individualisierung. Das ist aber eher eine allgemeine gesellschaftliche Tendenz und Entwicklung, denn der Menschheit stehen zahlreiche Informationsquellen zur Verfügung, die aus den Medien gespeist werden, was nicht zu allen Zeiten der Fall gewesen ist ...
Re: Kann es die richtige Kirche geben?
Guten Abend Boris,
auch ich habe viel gelesen, habe genau hingehört und genau hingesehen. Und ich habe ein freundschaftliches Verhältnis zu einem pensionierten evangelischen Kirchenrat aufgebaut. Dieser mittlerweile 80-jährige Mann hat auch ein kritisches Verhältnis zu seiner und "den" Kirchen. Er sieht aber auch das Gute. Unabhängig davon hat er mir nach einigen intensiven Gesprächen ein Buch empfohlen und ich habe geforscht - 600 Seiten. Zugegeben, nicht jeder hat Lust auf so viel Papier, ja, es ist oft anstrengend gewesen, allen Gedanken und Ausführungen komplett zu folgen. Am Ende hat es sich aber wirklich gelohnt.
Mit vielen Diskussionen, Sichtweisen und Unverständlichkeiten kann ich seitdem wesentlich gelassener und sachlicher umgehen.
Auch hier im Forum, vielmehr aber im täglichen Leben und in Begegnungen mit andersgläubigen/nichtgläubigen Menschen, ebenso auch mit Ex-Nak-Geschwistern oder meinen (noch)NAK-Verwandten die mich als "Abgefallenen" betrachten.
Herzliche Grüße !
Hier der Titel: "Der Glaube" von Hubertus Halbfas
Verlag: Patmos 2010 ISBN 9783491725638
58,00 €
Hubertus Halbfas geboren 1932, war zuletzt Professor für Religionspädagogik in Reutlingen. Er ist ein Theologe von großer Breitenwirkung, der insbesondere dem Religionsunterricht wegweisende Impulse gegeben hat.
Beschreibung:
Der Glaube
Nach dem großen Erfolg seiner beiden Werke "Die Bibel" und "Das Christentum" vollendet Hubertus Halbfas mit einem weiteren Schlüsselwerk seine breit angelegte Darstellung der kulturellen Grundlagen unseres Lebensraums. So wie Halbfas den Glauben erklärt und zugleich einer kritischen Prüfung unterzieht, haben es bisher nur wenige vermocht. Er greift ebenso tief in die Geschichte und Tradition, wie er überfällige Reformen einfordert und sich intensiv mit den neuesten Fragestellungen auseinandersetzt. Ob es sich etwa um die Hirn- und Bewusstseinsforschung handelt, um Fragen der Evolutionsbiologie oder historische Erkenntnisse, die der Glaubenslehre widerstreiten - Halbfas gelingt es, sie mit der Substanz der christlichen Tradition zu einer faszinierenden neuartigen Gesamtschau zu verbinden. Die Entwicklungsgeschichte des Glaubens, die keineswegs spannungsfrei verlief, wird dabei zum Katalysator seiner Zukunftsfähigkeit: Es ist gerade die starke Wandlung, die in beständiger Aktualisierung seine Dynamik ausmacht
auch ich habe viel gelesen, habe genau hingehört und genau hingesehen. Und ich habe ein freundschaftliches Verhältnis zu einem pensionierten evangelischen Kirchenrat aufgebaut. Dieser mittlerweile 80-jährige Mann hat auch ein kritisches Verhältnis zu seiner und "den" Kirchen. Er sieht aber auch das Gute. Unabhängig davon hat er mir nach einigen intensiven Gesprächen ein Buch empfohlen und ich habe geforscht - 600 Seiten. Zugegeben, nicht jeder hat Lust auf so viel Papier, ja, es ist oft anstrengend gewesen, allen Gedanken und Ausführungen komplett zu folgen. Am Ende hat es sich aber wirklich gelohnt.
Mit vielen Diskussionen, Sichtweisen und Unverständlichkeiten kann ich seitdem wesentlich gelassener und sachlicher umgehen.
Auch hier im Forum, vielmehr aber im täglichen Leben und in Begegnungen mit andersgläubigen/nichtgläubigen Menschen, ebenso auch mit Ex-Nak-Geschwistern oder meinen (noch)NAK-Verwandten die mich als "Abgefallenen" betrachten.
Herzliche Grüße !
Hier der Titel: "Der Glaube" von Hubertus Halbfas
Verlag: Patmos 2010 ISBN 9783491725638
58,00 €
Hubertus Halbfas geboren 1932, war zuletzt Professor für Religionspädagogik in Reutlingen. Er ist ein Theologe von großer Breitenwirkung, der insbesondere dem Religionsunterricht wegweisende Impulse gegeben hat.
Beschreibung:
Der Glaube
Nach dem großen Erfolg seiner beiden Werke "Die Bibel" und "Das Christentum" vollendet Hubertus Halbfas mit einem weiteren Schlüsselwerk seine breit angelegte Darstellung der kulturellen Grundlagen unseres Lebensraums. So wie Halbfas den Glauben erklärt und zugleich einer kritischen Prüfung unterzieht, haben es bisher nur wenige vermocht. Er greift ebenso tief in die Geschichte und Tradition, wie er überfällige Reformen einfordert und sich intensiv mit den neuesten Fragestellungen auseinandersetzt. Ob es sich etwa um die Hirn- und Bewusstseinsforschung handelt, um Fragen der Evolutionsbiologie oder historische Erkenntnisse, die der Glaubenslehre widerstreiten - Halbfas gelingt es, sie mit der Substanz der christlichen Tradition zu einer faszinierenden neuartigen Gesamtschau zu verbinden. Die Entwicklungsgeschichte des Glaubens, die keineswegs spannungsfrei verlief, wird dabei zum Katalysator seiner Zukunftsfähigkeit: Es ist gerade die starke Wandlung, die in beständiger Aktualisierung seine Dynamik ausmacht