
Vom Missionsauftrag zum „bevollmächtigten Apostelamt".
Re: Vom Missionsauftrag zum „bevollmächtigten Apostelamt".
tergram, dann schreiben Sie doch mal, was Sie denn erwartet haben! 

Re: Vom Missionsauftrag zum „bevollmächtigten Apostelamt".
...(selbst)kritisches Hinterfragen der bisherigen eigenen Position auf Basis der unbesteitbaren Fakten hinsichtlich Bibelentstehung, -Zusammensetzung etc.
Re: Vom Missionsauftrag zum „bevollmächtigten Apostelamt".
Sehn'se, und das machen diese Menschen eben nicht, auch dann nicht, wenn man ihnen das rät.
(Das wäre doch des Teufels!)

(Das wäre doch des Teufels!)
Re: Vom Missionsauftrag zum „bevollmächtigten Apostelamt".
tergram schrieb:
Wie belastbar bzw. nicht-belastbar die sogenannten "Heiligen Schriften" sind, haben wir ja hinreichend geklärt. Entsprechende Literatur steht dem, der Wissen darüber erwerben will, zur Verfügung. Darauf bezog sich meine Frage. Die Antworten bisher sind... na ja... mager bis am Thema vorbei. Was weder neu noch überraschend ist.
tergram,
wenn wir die „Belastbarkeit“ der sogenannten „Heiligen Schriften zur Grundlage von christlichem Glauben machen wollen, müssen wir nahezu alle auf sie bezogenen Diskussionsbeiträge in diesem Forum schließen!
Der Sinn des Forums ist aber:
Dialog zwischen Christen. In versöhnter Verschiedenheit den Glauben leben.
Gehen wir doch einfach einmal „gutgläubig“ davon aus, dass Gott dafür sorgte, dass uns die entscheidenden Bücher zumindest sinngemäß unverfälscht zugänglich gemacht wurden. Wir haben dann immer noch genug Probleme.
Christentum könnte mehr sein, als die Feststellung des Wahrheitsgehalts überlieferter Schriften. Dies wäre allerdings ein neues Kapitel.
Bb.
Wie belastbar bzw. nicht-belastbar die sogenannten "Heiligen Schriften" sind, haben wir ja hinreichend geklärt. Entsprechende Literatur steht dem, der Wissen darüber erwerben will, zur Verfügung. Darauf bezog sich meine Frage. Die Antworten bisher sind... na ja... mager bis am Thema vorbei. Was weder neu noch überraschend ist.
tergram,
wenn wir die „Belastbarkeit“ der sogenannten „Heiligen Schriften zur Grundlage von christlichem Glauben machen wollen, müssen wir nahezu alle auf sie bezogenen Diskussionsbeiträge in diesem Forum schließen!
Der Sinn des Forums ist aber:
Dialog zwischen Christen. In versöhnter Verschiedenheit den Glauben leben.
Gehen wir doch einfach einmal „gutgläubig“ davon aus, dass Gott dafür sorgte, dass uns die entscheidenden Bücher zumindest sinngemäß unverfälscht zugänglich gemacht wurden. Wir haben dann immer noch genug Probleme.
Christentum könnte mehr sein, als die Feststellung des Wahrheitsgehalts überlieferter Schriften. Dies wäre allerdings ein neues Kapitel.
Bb.
Re: Vom Missionsauftrag zum „bevollmächtigten Apostelamt".
Sehr gute Analyse zu Brombärs aufgeworfenem Fragenkatalog, Comment. Sie haben Recht, die NAK bzw. vorlaufend die KaG hat mit der Vorstellung einer Wiedererrichtung des apostolischen Amtes ein Konstrukt in die Welt gesetzt, das sie mit einer mythischen (griech.) Komponente versetzt sahen, deren sakramentaler (lat.) Charakter göttliche Kräfte vermittelt, freisetzt und bündelt (Mythos = Sakrament = Sinnbild bzw. sprachl. Symbol für übernatürliche/göttliche Kräfte bzw. deren unsichtbare Übertragung).Comment: Was hat es damit auf sich, ist zu fragen. Es kommt mir so vor, als gehe die Kirche von einem geistigen Produkt des Sohnes Gottes aus, von einem durch IHN konzipierten immateriellen Gut, das in abstrakter Form jene Beauftragung verkörpert, die der Verbreitung des Evangeliums dienen soll. Sobald dann dieses Gut einem bestimmten Menschen übertragen ist, tritt es in Allianz mit diesem Menschen in seine Aktivität, in sein Leben, d.h. der so ausgestattete Mensch besitzt sozusagen ein von Gott zusätzlich gegebenes Gut in sich , das ihn bevollmächtigt und befähigt, im Namen Gottes unter den Menschen göttliches Heil zu wirken. Weiter scheint es so zu sein, dass die Kirche von einer Festlegung des Namens für das Gut zur Identifizierung selbigen ausgeht, einer Festlegung, die Jesus nach ihrer Meinung mit dem Begriff 'Apostel' für alle Zeiten geltend getroffen hat.
So war Edward Irving bereits vor der angeblichen Rufung neuer Apostel (1830) zu der Auffassung gelangt, dass Propheten zwar die Offenbarungen Gottes empfangen könnten, aber nur Apostel in der Kraft des Geistes und im Auftrag Jesu diese richtig deuten und die Menschen von negativen Einflüssen befreien könnten. Dies ist vor dem Hintergrund der Tatsache zu sehen, dass viele der damals zahllosen Weissagungen und Prophezeiungen sich als menschliche Gutmeinung herausgestellt hatten, weswegen der Wunsch nachvollziehbar wird, in Aposteln endlich über jene Autorität zu verfügen, die von Jesus legitimiert schien.
Irving hatte dabei den Hinweis in Margaret Macdonalds Visionsgeschichte (Frühjahr 1830) auf die ‚Knechte Gottes, die an ihrer Stirn versiegelt sind‘ auf das Apostelamt und dessen Heilsfunktion bezogen, denn nur über diesen Weg eröffnete sich für Irving der Zugang zu jenem Geistesbesitz, von dem Margaret Weissagung besagte, dass er die Voraussetzung sei für das Erkennen der Zeichen der Zeit und damit ausschlaggebend für die unmittelbar bevorstehend geglaubte Entrückung. Aus diesen ebenso rudimentären wie missverstandenen Ursprüngen gelangte das Apostelverständnis über manche Umwege schließlich in die neuapostolische Bewegung, die damit ihre exklusiven Alleinstellungsmerkmale aufbaute, indem sie die sakramentalen Eigenschaften amtlich verankerte.
Re: Vom Missionsauftrag zum „bevollmächtigten Apostelamt".
Ja, so ist es. Man muss dabei auch feststellen, dass die NAK unter ihrem Apostelverständnis de facto nicht mehr das versteht, was die Bibel dazu hergibt. Läßt der biblische Bericht bei der durch Jesus erfolgten 'Amtseinsetzung' der Zwölf (Stichwort: 'er nannte sie auch Apostel') zunächst Einheitlichkeit in der Übertragung der Auftrags an alle anwesenden Zwölf, d.h. keine Über- oder Unterordnung unter diesen, ausmachen, so ist doch aus dem späteren Geschehen, als Jesus nicht mehr auf der Erde war, eine Art Führungsrolle des Petrus zu erkennen, die wohl in Jesu Verhalten ihm gegenüber schon vorgezeichnet war. Die anderen Apostel waren nach Bibel eher unauffällig, sieht man von dem besonderen Fall des Paulus ab, der sich allerdings klar außerhalb einer petrischen Führung bewegte.R/S schreibt u.a. ...
Aus diesen ebenso rudimentären wie missverstandenen Ursprüngen gelangte das Apostelverständnis über manche Umwege schließlich in die neuapostolische Bewegung, die damit ihre exklusiven Alleinstellungsmerkmale aufbaute, indem sie die sakramentalen Eigenschaften amtlich verankerte.
Gern verwischt die NAK solche Details aus der Bibel und möchte ganz einfach von dem Apostelamt schlechthin sprechen, das von Jesu fest installiert geschaffen und bei ihr natürlich 1:1 verwirklicht sei. Doch was hat die NAK real in ihrer Kirche entwickelt? Machen wir es kurz: sie hat das Stammapostelamt eingerichtet, das m.E. aus der Bibel auch nicht mit Blick auf die Stellung des Petrus begründet werden kann (Konkurrenz Petrus/Paulus), und hat diesem Amt im Grunde die gesamte Leitungs- und Lehrvollmacht übertagen. Dann hat sie mithilfe des sog. Bezirksapostelamtes eine Gruppe von Aposteln eingerichtet und damit eine weitere, dem Stammapostel zugeordnete und de facto auch untergeordnete Führungsebene geschaffen, die dem globalen Kirchenleiter 'Stammapostel' gegenüber allein Beratungsfunktion hat und nur mit selbigem vorher abgestimmte Lehrmeinungen äußern darf, also nichts daneben aus eigenem Amtsvermögen zu lehren befugt ist.
Dann gibt es noch die den Bezirksaposteln untergeordnete Ebene der zahlreichen Apostel, wobei diese sich in der Praxis als reine Vervielfältiger der vom Stammapostel vorgegebenen Lehrinhalte präsentieren und auch nur so darstellen dürfen. Das bedeutet praktisch eine radikale Abstufung innerhalb der zum sog. Apostolat zählenden Mitglieder, und die Zugehörigen der untersten Stufe sind nicht mehr unmittelbar Gott oder dem Meister Jesus verantwortlich, sondern sind in die Abhängigkeit vom jeweils zuständigen Bezirksapostel gestellt und über diesen zum hundertprozentigen Gehorsam gegenüber dem Stammapostel verpflichtet. Eine Freiheit des Geistes ist damit in der Masse der im NAK-Apostolat zusammengefassten Kräfte total ausgeschlossen. Da fragt sich doch, was es denn mit dem Apostelamt auf sich hat, mit der darin angeblich verwirklichten Gabe Gottes, wenn sich in einer so breiten Ebene dieses Dienstes die Zugehörigen als reines Vollzugsorgan der Kirchenleitung oder - ganz hart ausgedrückt - lediglich als Appendix der etablierten Führung darstellen. Hinter jedem 'einfachen' NAK-Apostel steht nicht unmittelbar der Herr, sondern zunächst sein Bezirksapostel und dann dahinter und letztlich endgütlig bestimmend der Stammapostel. Das ist doch das Bild vom sog. Apostelamt, das heute in der NAK sich darstellt.
Tut mir leid, da erkenne ich nichts, aber auch gar nichts an dem, was nach Bibel Ausgangslage bei Jesus ist. Bei der NAK ist das Amt, das sie in allgemeinen Ausführungen als unabdingbar darstellt, in Wirklichkeit eingeschränkt auf reine ausführende Funktionen in Order für die Kirchenleitung, die auch die Inhalte zuvor bestimmt.
Com.
Re: Vom Missionsauftrag zum „bevollmächtigten Apostelamt".
Richtig. Und indem sie die urchristlichen Verhältnisse glorifiziert und als maßgebend für die endzeitlichen Verhältnisse darstellt, sitzt sie dem uralten Irrtum auf, dass es sich bei der Urchristenheit um eine einheitliche Kirche mit einheitlicher Theologie und einheitlichem Amts- und Kirchenverständnis usw. gehandelt hätte, die sie nun auf neuzeitliche Verhältnisse übertragen und so zum Leben wiedererweckt habe.Comment: Gern verwischt die NAK solche Details aus der Bibel und möchte ganz einfach von dem Apostelamt schlechthin sprechen, das von Jesu fest installiert geschaffen und bei ihr natürlich 1:1 verwirklicht sei.
Und was ist vielleicht der Hauptgrund:
Eigene Anmaßung, bibliomantisches Bibel- und daraus abgeleitet Heilsverständnis, und die ebenso erstaunliche wie naive Unfähigkeit, zwischen der Zeit und Kultur der Bibel (mit all ihren für uns völlig fremden Denk- und Wahrnehmungsweisen) und der heutigen Zeit (inkl. der modernen Errungenschaften und Erkenntnisse) zu differenzieren. Meist in der Form: "Aber in der Bibel steht doch ..." oder "Jesus hat aber doch gesagt ..."