Etikettenschwindel Entschlafenengottesdient

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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fridolin
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Re: Etikettenschwindel Entschlafenengottesdient

#111 Beitrag von fridolin » 19.03.2014, 14:42

Ich bin mir bewusst, gebe die NAK ihre Alleinstellungsmerkmale auf wie z.B. das Entschlafenenwesen, den Anspruch auf die alleinige Gotteskindschaft, auserwählte Erstlinge zu sein, hätte das gravierende Erdbebenartige Folgen für das Apostolat und die NAK. Nix wäre dann mehr wie früher.
Meiner Ansicht nach steckt die NAK in einer tiefen selbstverschuldeten theologischen Krise. Die Zukunft wird zeigen wie sie und auch die Mitglieder damit umgehen werden.
Ewig wird das mit dem Zickzack Kurs , heute so morgen so, nicht weiter gehen.

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Re: Etikettenschwindel Entschlafenengottesdient

#112 Beitrag von Comment » 19.03.2014, 15:30

Hallo, werter fridolin,

die NAK hat m.E. durch die Aufnahme ihrer Hannoveraner Gemeinden in die ACK-Vollmitgliedschaft mittelbar eine Kurswende eingeleitet, zumindest nach außen, denn dieser Akt beinhaltet eine Angleichung an die Grundsätze einer ökumenischen Ausrichtung, wie sie die bisherigen Mitgliedskirchen schon vollzogen haben. Da ist explizit und grundlegend von sog. Gemeinsamkeiten im christlichen Glauben die Rede, die sich mit dem überkommenen Exklusivitäts-Lehrgut der NAK in keiner Weise vertragen..

Auch wenn die NAK intern gegenüber ihrer so klein gewordenen Anhängerschaft der Noch-Gottesdienstbesucher die althergebrachten Sonderlehren von ihrer Exklusivität weiter pflegt, es wird letztlich nicht zur Bestanderhaltung reichen, außer vielleicht bei den Völkern Afrikas und ähnlich strukturierter Gebiete.

Com.

Brombär

Re: Etikettenschwindel Entschlafenengottesdient

#113 Beitrag von Brombär » 19.03.2014, 15:59

Ein Kommentar von Dr. Wolfgang Welsch / 19.03.2014
zum Artikel aus: Deutsches Pfarrerblatt - Heft: 3/2014

Lesenswert und wohltuend sachlich dargestellt!

Vielen Dank Herr Welsch.


Bb.
Zuletzt geändert von Brombär am 19.03.2014, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.

Caroline

Re: Etikettenschwindel Entschlafenengottesdient

#114 Beitrag von Caroline » 19.03.2014, 16:12

Der Link funktioniert nicht. :shock:

Brombär

Re: Etikettenschwindel Entschlafenengottesdient

#115 Beitrag von Brombär » 19.03.2014, 16:15

Caroline,

gehe zurück auf Seite 10 und verwende den Link von Lory, der funktioniert seltsamerweise.

Bb.

Comment

Re: Etikettenschwindel Entschlafenengottesdient

#116 Beitrag von Comment » 19.03.2014, 16:19

Lesenswert und wohltuend sachlich dargestellt!
Ja, werter Brombär, da haben Sie Recht.

Com.

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Andreas Ponto
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Re: Etikettenschwindel Entschlafenengottesdient

#117 Beitrag von Andreas Ponto » 21.03.2014, 16:12

Das Interview von Apostel Katens aus 2011 ist nach meiner Ansicht bzgl. Ökumene und Entschlafenenwesen der NAK sehr ergiebig und einiger Nachfragen wert.

Glaubensbruder

Re: Etikettenschwindel Entschlafenengottesdient

#118 Beitrag von Glaubensbruder » 22.03.2014, 02:52

Nur zu. Was möchtest du wissen?

Maximin

Re: Etikettenschwindel Entschlafenengottesdient

#119 Beitrag von Maximin » 22.03.2014, 09:10

Und ist dann noch etwas möglich...?

:) Lieben Freunde,
jeder Mensch muss sich, früher oder später, der Tatsache seiner Endlichkeit stellen. Dem Sterben eines Menschen kann man zusehen. Und wenn der Tod dann eingetreten ist, der eben noch warme menschliche Körper langsam erkaltet, spätestens dann stellt sich die Frage: „Was wird nun mit diesem Verstorbenen?“ Ich kenne keinen Menschen der sich irgendwann nicht die Frage stellt: „Gibt es ein Weiterleben nach dem Tode oder versinken wir mit dem Tode in ein Nichts?

Nicht nur wir Christenmenschen glauben zuversichtlich an ein Weiterleben nach dem Tode. Auf die diesbezüglichen Erkenntnisstände außerchristlicher Religionen kann ich hier nicht weiter eingehen. Mich interessiert herauszufinden, was an der eigentümlichen Lehre der Neuapostolischen Kirche (NAK) dran ist, wenn sie nicht nur für Verstorbene beten, sondern glauben, dass unerlösten Verstorbenen der Weg in Gottes Nähe bereitet werden kann.

In 2 Teilen möchte ich hierzu meinen momentanen Erkenntnisstand ausführen:

Der mir persönlich bekannte Apostel Klaus Katens (Berlin-Brandenburg) hat zu dieser Frage im Jahre 2011 Aussagen gemacht, die auf den Prüfstand gehören:

Ap. Klaus Katens 2011 (Quelle: http://jugend.nak-bbrb.de/?id=477 )

Zitat: „Nun … Diejenigen, die in Gott sind, haben schon die Möglichkeit ihren Bereich zu verlassen und zu denjenigen zu gehen, die von Gott fern sind. Denn wie sollten sonst solche, die von uns als "Unerlöste“ bezeichnet werden, jemals zu der Gnade in Gott kommen, wenn sie durch niemanden erfahren würden, dass es noch einen besseren Bereich gibt. Also muss es ja die Möglichkeit geben, dass ihnen eine solche Nachricht zuteilwird. Und das natürlich durch diejenigen, welche erlöst sind und Zugang in jene unerlöste Welt haben.“

Deutlicher, als es Katens hier sagt, kann man es, aus neuapostolischer Sicht, kaum sagen:

"Diejenigen, die in Gott sind, haben schon die Möglichkeit ihren Bereich zu verlassen und zu denjenigen zu gehen, die von Gott fern sind.“ […] „Also muss es ja die Möglichkeit geben, dass ihnen eine solche Nachricht zuteilwird. Und das natürlich durch diejenigen, welche erlöst sind und Zugang in jene unerlöste Welt haben.“

Nach neuapostolischer Glaubenslehre

- gibt es also ein persönliches Weiterleben nach dem Tode;
- befinden sich die Verstorbenen in unterschiedlichen Bereichen (Gottesnähe oderGottesferne);
- ist es den gottesnahen Verstorbenen möglich, die Botschaft von der Erlösung durch Jesus Christus in gottferne Bereiche zu tragen;
- bedürfen die gottfernen Verstorbenen der An- und Hinnahme der Sakramente, wie sie die NAK bereit hält: Wassertaufe, Kommunion respektive Teilnahme am hl. Abendmahl und der Geistestaufe durch einen lebenden Apostel.

Frage: „Was sagt das Neue Testament dazu…?“

Liebe Grüße, landauf und landab, vom Maximin :wink:
Zuletzt geändert von Maximin am 22.03.2014, 17:27, insgesamt 1-mal geändert.

Comment

Re: Etikettenschwindel Entschlafenengottesdient

#120 Beitrag von Comment » 22.03.2014, 14:15

Werter Maximin,

Sie brauchen lediglich in den Katechismus der NAK (s. http://www.nak.org) zu schauen, um zu erfahren, was irgendwie zu Ihrer Frage passen könnte. Ich will es hier gar nicht anführen, nur kurz sagen: es ist sehr, sehr wenig. Das hat die NAK um so mehr beflügelt, eine kircheneigene Lehre daraus zu entwickeln; ist sehr fantasievoll geschehen, wie ich finde. Es kann ja auch Vieles hineingepackt werden, es ist eh keiner Untersuchung auf Richtigkeit zugänglich. Die Kirchenmitglieder (man muss ja hier immer hinzusetzen: der verbliebene Rest der Nachfolgeschaft) hinterfragen sowieso nichts, sie glauben einfach, was ihre Apostel mutvoll predigen. Inzwischen haben die Gottesdienste der NAK, die speziell dem Jenseits oder der dort vermuteten Toten gewidmet sind, sich zu regelrechten Kult-Veranstaltungen entwickelt. Es gibt, sieht man mal von Weihnachten und Erntedank ab, kaum einen Anlass, der mehr Aktivitäten von NAK-Anhängern hervorruft als die sog. Entschlafenen-Gottesdienste. Schon die Vorbereitungen sind in vielen Gemeinden kultvoll (organisierte Friedhofsbesuche, Andachten bei Kerzenschein und sakraler Musik, besondere Kindergottesdienste mit jenseits-orientiertem Kinder-Theater u.ä.) gestaltet, die Gottesdienste selbst zeigen besonders geschmückte Altäre, wobei man, wie zuletzt hier und anderen Foren aufgezeigt, sogar Namensschilder von verstorbenen Nicht-Neuapostolischen oder gar Prominenten einbezieht. Letzteres hat ja schon die EZW kritisch aufgegriffen, und Glaubenskultur hat inzwischen den Sprecher der NAKI dazu gehört, wobei dieser allerdings versucht hat, diesen Ansatz in den Gemeinden = Mission im Jenseits mit dem Ziel, auch verstorbene Christen anderer Religionsgemeinschaften für die NAK-Sakramente zu gewinnen, als nicht wirklich vorhanden wegzureden. Erkennt man etwa, dass die Sache aus dem Ruder gelaufen sein könnte? Fakt ist aber, dass solches Einbringen von toten Menschen anderer Konfessionen sozusagen in die Liturgie vor Ort in NAK-Gemeinden geschieht, das Beten für tote Evangelische und Katholische etwa, weil diese jenseitig im Bereich der Unerlösten verortet sein sollen, da nicht durch NAK-Apostel versiegelt (es sind ja Versuche, man nimmt an, dass sie klappen, manche meinen auch fest, dass Erfolg eintritt).

Sie sehen, Maximin, da geschieht so viel, und natürlich finden Sie dazu keinerlei tragfähige Grundlage in der Bibel. Die Grundlagen dafür, so die NAK, schaffen die NAK-Apostel, welche ja von sich meinen, dass sie sozusagen die rechte Hand des Herrn Jesus seien und damit entsprechend autorisiert daher kommen könnten.

Ich persönlich finde, dass die Aktionen der NAK, die ja eindeutig über ein Gedenken der Toten aus ihrer Kirche hinaussgeht und sich ganz fundamental auch auf Christen anderer Gemeinschaften richtet, von null Respekt vor dem persönlichen Glauben der Verstorbenen und natürlich auch vor diesen Relgionsgemeinschaften schlechthin zeugt. Das Ganze geht sichtlich einher mit einer (Ab-)Wertung anderer christlicher und selbstverständlich auch nicht-christlicher Glaubenslehren einher.

Kurzer Einschub: Mir kommt so spontan die Frage, warum die Neuapostolischen nicht besondere Fürbitt-Gottesdienste für noch lebende Menschen auf dieser Erde durchführen? Die NAK könnte doch auch dabei ihre Altäre mit Namen für prominente Lebende 'schmücken', denen sie besondere Fürbitten widmen möchte, etwa Fürbitten für die Bundeskanzlerin oder für Putin oder Obama oder, oder - oder ganz einfach für die katholischen Hausnachbarn u.ä.? Oder für Sie, Maximin? :mrgreen:

Was fälllt denn Ihnen dazu ein, werter Maximin?

Mit freundlichen Grüßen
Com.

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