Warum bin ich neuapostolisch.

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#131 Beitrag von Comment » 13.07.2014, 13:42

Werte minna,
einigen wir uns so: Sie, die Sie die Kranke nicht näher kennen, werten ihre auf die NAK-Bepredigung bezogenen Äußerungen der Angst als solche, die nichts damit zu tun haben, und ich führe die Angstzustände und die Depression in Übereinstimmung mit den Bewertungen der behandelnden Ärzten auf die von Angst machender Lehre geprägte religiöse Erziehung in der NAK zurück. 8)
Damit haben wir sicher die traurige Sache hinreichend erörtert, geholfen ist jener Frau damit ohnehin nicht.
Meine Logik (nicht nur hier Forum) sagt mir übrigens, daß nicht sämtliche NAKler, ob aktiv oder nicht mehr dieser Kirche verbunden, verängstigt leben und depressiv sein müssen.
Schönen Sonntag!
Com.

Heinrich

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#132 Beitrag von Heinrich » 13.07.2014, 19:22

.........alle Neuapostolischen hätten einen an der Waffel? Manche verstünden es lediglich, ihre Macke zu verstecken...

Tja, werter "Glaubensbruder".

Manchmal musste ich das schon denken. Aber es gibt ja Gott sei Dank noch einige, die ihre aus NAK-Sicht vermeintlichen Macken nicht verstecken. Damit anecken und trotzdem ganz gut leben.

Die Zeiten, die Sie in Ihren Zeilen heraufbeschwören, sind Gott sei Dank vorbei. Lassen Sie diese NAK und alles, was darin lebt, so unterschiedlich sein wie es nur sein kann. Leben Sie damit - bitte?

Gruss aus einer Gegend, in der ein Gebietskirchenpräsident herrscht und beherrscht wird,
und kein erster Seelsorger,
Heinrich

Boris

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#133 Beitrag von Boris » 14.07.2014, 07:49

"Einen an der Waffel" haben eindeutig Neuapostolische, die in aggressivem Tonfall anderen Mitfories das Wort im Mund umdrehen.

LG Boris

Boris

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#134 Beitrag von Boris » 14.07.2014, 09:13

Es stimmt mich immer wieder traurig, wenn ich erlebe, wie wenig wir über das Thema Psyche und Erkrankungen dieser, bzw. auch psychosomatische Erkrankungen wissen. Aber in große Diskussionen bis hin zum Streit verfallen.

Ich kann aus eigener Erfahrung berichten. Meine Frau Erkrankte an Depression. Die bittere Wahrheit: Ich war als ihr Nächster und Liebster mit der Situation völlig überfordert. Es gibt so viel Informationen in den verschiedensten Medien. Und es gibt jede Menge unqualifiziertes Gerede. Glücklicherweise ist unser Hausarzt diesbezüglich offen und hat meiner Frau eines Tages eine Krankenhaus Einweisung geschrieben (Selbstmordgedanken). In der Notaufnahme saß ein Allgemeinmediziner. Der hatte meine Frau einen Testbogen o. Ä. ausfüllen lassen. Bei einem ulkigen Zwischenfall musste meine Frau in seiner Gegenwart kurz lächeln. Darauf meinte er: Wenn sie tatsächlich selbstmordgefährdet wären, könnten sie nicht mehr lächeln. Und außerdem brauchen wir morgen freie Betten für die Schnapsleichen vom Himmelfahrtstag. Mit diesen Worten entließ dieser Mann sie wieder bzw. nahm sie erst gar nicht als Notfall auf (Polyklinik).
Fachärzte, denen ich diesen Vorfall später schilderte, schüttelten nur mit dem Kopf.
Leider konnte auch ich mich nicht richtig verhalten.

Als ich dann später selbst eine mittelgradige Depression (Erkrankung, nicht Verstimmung) hatte viel es mir schwer, meine Krankheit zu akzeptieren. Dass verzögert natürlich den Genesungsprozess. Ich musste feststellen, dass ich erst lernen musste, meine Krankheit zu verstehen. Ich musste auch feststellen, dass es wenig Sinn macht, sich mit den meisten anderen Menschen darüber zu unterhalten. Eine Krankheit, die ich selbst erst verstehen muss, konnten sie nicht verstehen.

Der Weg aus dieser Erkrankung ist mühsam. Zum Glück war es bei uns eine Depressive Episode, also zeitlich begrenzt. Sie hat uns die Möglichkeit gegeben, uns selbst als Menschenwesen in unserer Komplexizität besser kennen zu lernen. Das die neuapostolische Erziehung daran die Hauptschuld trägt, brauch uns niemand mehr fachmännisch zu erläutern. Das ist unbestritten.

Nach Gesprächen mit anderen Betroffenen habe ich festgestellt, dass ich richtig Glück hatte mit der Wahl der Psychologin. Für den Lebensweg nach der Erkrankung ist ein guter Therapeut Gold wert.

Ich denke auch, dass sich kein Facharzt zu einer fundierten Ferndiagnose hinreißen lässt. Man kann im Bekanntenkreis Mutmaßungen anstellen. Eine Depression als Erkrankung lässt sich z.B. nicht vor Ablauf von etwa 2 Wochen diagnostizieren.

Ich bin auch der Meinung, dass man keinen Amtsträger (egal welche Amtsstufe) zu dieser Thematik befragen sollte. Logisch sind sie hilflos. Eine psychologische/psychotherapeutische Ausbildung und Erfahrung hat man mit dem Erwerb der Amtsstufe nicht automatisch verinnerlicht. Meiner persönlichen Meinung nach ist es gar besser, diese Leute da rauszuhalten. Man kann sie gern über die Erkrankung informieren. So können sie für die Genesung beten, wenn man Wert darauf legt. Aber den Kranken immer wieder mit der Ursache der Erkrankung zu konfrontieren ist m. E. nicht gut.

Ich wünsche allen derartig Erkrankten baldmögliche Besserung und das sie Menschen mit Mitleid um sich haben. Wir Gesunden haben oft wenig Verständnis aber eine Meinung. Und die ist wegen ihrer Unqualifiziertheit sehr schlecht. Wir regen uns über die Machenschaft von Kirche auf und handeln oft selbst nicht besser. Ich zähle mich dazu.

Goethe hat einen schönen Maßstab gesetzt:
"Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Das allein unterscheidet ihn von allen anderen Wesen die wir kennen".

In diesem Sinn: Viel Kraft uns allen bei der Unterstützung benachteiligter Mitmenschen.

Wünscht Boris

Schwäble
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Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#135 Beitrag von Schwäble » 14.07.2014, 10:17

lieber Boris, da wünsche ich viel Kraft.
habe heute morgen erfahren, dass eine Bekannte nun schon wieder in die Psychiatrie eingeliefert wurde, der 4. oder 5. Selbstmordversuch - nach 4 Jahren, in der es ihr richtig gut ging...
beim letzten mal sagte sie, sobald sie nicht aufpassen, laufe ich aufs Weinsberger Kreuz.....

aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es so ziemlich das Schwerste ist, aus einer Depression herauszukommen.
Dass die Umgebung beinahe immer mit Unverständnis reagiert und keine Hilfe ist.

in diesem Sinne
Alles Gute von mir
Schwäble

im übirgen ist Fiat Lux so ziemlich das Letzte.....

Schwäble
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Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#136 Beitrag von Schwäble » 14.07.2014, 10:25

Fiat Lux war ein Irrläufer, hätte wo anders hingehört :mrgreen:

Caroline

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#137 Beitrag von Caroline » 14.07.2014, 10:59

Danke Boris, wieder einmal ein äußerst wertvoller Beitrag!

fridolin
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Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#138 Beitrag von fridolin » 14.07.2014, 13:52

Die NAK scheint auf keiner Weise auf der Dringlichkeitsstufe Gottes zu stehen, wie die Kl. das so wichtig machend aus der Bibel heraus lesen möchte. Seit 1897 gibt es die heutige NAK.
Vielleicht steht die NAK überhaupt nicht auf der Agenda Gottes. Wie oft sollten wir die auserwählten Gottes schon leiblich abrücken gen Himmel, anstatt irdische Qual zu leiden.

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