Jesus ist im Apostel Krebs im Fleische wiedergekommen und eine weitere Wiederkunft von Jesus ist nicht zu erwarten, er ist im Jetzt schon da.
fridolin, Sie sind mir den Nachweis – wonach Krebs lehrte, die Wiederkunft Jesu sei nicht zu erwarten – schuldig geblieben. In den von Ihnen zitierten Ausarbeitungen ist diese Aussage nicht zu finden. Es ist darin allerdings festgestellt, dass unter Krebs das Machtgerangel zwischen Apostel-und Prophetenamt eine solche Wichtigkeit hatte, dass die Lehre von der Entrückung in den Hintergrund trat.
So habe ich M. Eberle´s Darstellung verstanden.
fridolin, wenn ich etwas umfassender argumentieren darf, so möchte ich am Beginn meiner Darstellung empfehlen, über den neuapostolischen Tellerrand hinauszublicken, um besser einordnen zu können, wie sich dann auch in der NAK die Dinge entwickelten.
Seit es Menschen gibt, dürfte die Frage nach dem Sinn des Lebens und ihrer eigenen Endlichkeit das maßgebliche Anliegen gewesen sein und es ist bis heute so geblieben.
Über den Erdball haben sich Kulturkreise entwickelt, in welchen sich dieses Verlangen in unterschiedlichen Lehren mehr oder weniger befriedigen ließ.
Die Entwicklung des Christentums ist dabei wahrscheinlich eine der kürzeren, da sie gerade mal so ca. 2.000 Jahre andauert.
Ich könnte mir vorstellen, dass in nahezu allen Religionsbereichen Entwicklungen stattfanden, deren Ursprungsgedanken im Laufe der Jahrhunderte oder Jahrtausende vielfältige Änderungen, Weiterungen oder auch Verwerfungen mit sich brachten.
Betrachten wir einmal die Entwicklung des Judentums, als die erste der drei monotheistisch benannten Religionen.
Wenn Sie in der biblischen Geschichte lesen, werden Sie feststellen, welche Energie aufzuwenden war, um sich gegen die Pflege der etablierten Gottheiten durchzusetzen. Oft wurde der Sieg sodann mit einem blutigen Gemetzel besiegelt.
Ganz so blutig dürfte es in der Entwicklungsgeschichte der NAK bzw. deren Vorläuferorganisationen nicht gegangen sein. Andererseits hatten sich die Protagonisten der „Heimholungslehre“ nicht nur gegen das Etablissiment der entstandenen Großkirchen durchzusetzen, sondern eben auch gegen die vielen begabten und erleuchteten „Besserwisser“. Wer allerdings der Besserwisser tatsächlich war, konnte verständlicher Weise nicht geklärt werden. Lesen Sie unter diesem Aspekt ruhig nochmal die Entwicklungsgeschichte der NAK.
Mir hat bei der Betrachtung so vieler unterschiedlicher, religiöser Auffassungen, aber auch Machenschaften, der Vergleich mit meinem Berufsleben geholfen.
Ein Beispiel:
Wenn sich in einem Unternehmen der Geschäftsgang über einen längeren Zeitraum unzufrieden entwickelt, dann wird der Inhaber normalerweise die Ursachen und deren Beseitigung mit Fachleuten besprechen. Man weiß, dass Betriebsblindheit durch Außenstehende, oder Querdenker durchbrochen werden kann.
Eine dieser Möglichkeiten ist die verstärkte Darstellung durch Werbung. Ein befähigter Konzeptioner wird Pläne ausklügeln, welche in Zusammenarbeit mit einem Produktioner dem Wunsch des Auftraggebers nach besserer Marktpräsens und damit hoffentlich zufriedenstellenderem Geschäftsergebnis bewirkt.
Wenn in solchen Situationen die Erstgespräche stattfinden, beginnen sich die Gedanken des Konzeptioners wie ein unorientierter Hühnerhaufen anzustauen und es entwickelt sich dabei auch unglaublich viel verwerflicher Unsinn. Hat sich dann aber erst einmal eine zielführende Meinung über eine Grobstrategie herausgebildet, beginnen Konzeptioner und Produktioner wieder in unendlich viele Richtungen zu denken, um eine bestmögliche Umsetzung zu gewährleisten. Auch hierbei wird wieder unglaublich viel verwerfungsnotwendiger Gedankenwust produziert.
Wenn alles gut läuft, entsteht zum Ende ein gelungenes Zusammenspiel, von welchem man hofft, dass noch die nachfolgende Generation ein anerkennendes Bewundern empfindet.
So oder so ähnlich sehe ich die Entwicklung von der ersten Christengemeinde über den Katholizismus, den Pietismus, die Erweckungsbewegungen bis hin zur NAK.
Selbstverständlich kann man diese heute anwidernden Anbiederungen eines Stammapostel Niehaus mit Abscheu ablehnen. Das gilt natürlich genauso einem Stammapostel Krebs, der sich vermutlich und nach allem was wir wissen, dieses Speichellecken gerne gefallen ließ. Lobenswert bei dieser Betrachtung ist die Tatsache, dass niemand auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde
So betrachtet, werter fridolin, lassen wir die Dinge geschehen und fühlen uns verbunden mit Menschen wie den Reformator Luther, der resümierte: wir sind alles Bettler (weil wir Unwissende sind) oder Herrn J.W. Goethe, der am Ende seines Lebens „mehr Licht“ gewünscht haben soll.
fridolin, seien wir gnädig gegenüber den früheren und heutigen Aposteln und gegen uns selbst. Bleiben wir demütig im Ringen um eine gelingende, göttliche Wegweisung.
Bb.