Die wahre Kirche Christi

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
Nachricht
Autor
fridolin
Beiträge: 3036
Registriert: 05.02.2011, 20:10

Re: Die wahre Kirche Christi

#31 Beitrag von fridolin » 03.04.2015, 13:24

Unsere Leserin "Sabine" schreibt.

http://www.canities-news.de/unsere-lese ... 14-sabine/

Beim Lesen des Briefes kommen Erinnerungen hoch an die Gebötlein und Verbötlein. Mit viel "Balsam" für leichtgläubige Seelen könnte das gekennzeichnet werden :twisted:
Die Angst vor dem Nichtbefolgen der Gebötlein und die daraus in Folge zu erwartende Strafe Gottes haben Lebensqualitäten eingeschränkt.
Was haben die uns für einen totalen Unsinn gepredigt um möglichst nur wenige auf die Idee kommen zu lassen der NAK fernzubleiben. :mrgreen:

Boris

Re: Die wahre Kirche Christi

#32 Beitrag von Boris » 03.04.2015, 18:57

Dieser Artikel bringt die Sachen auf den Punkt. Genauso war/ist die NAK. Und in etwa ist auch meine Entwicklung so.

Es ist gut, mal wieder daran erinnert zu werden, welch schwachsinnigem aber effektiven System wir erlegen waren. Wer es schafft, sich daraus zu lösen, hat zumindest gelernt Fragen zu stellen.

Danke für den Link!

LG Boris

fridolin
Beiträge: 3036
Registriert: 05.02.2011, 20:10

Re: Die wahre Kirche Christi

#33 Beitrag von fridolin » 03.04.2015, 22:17

Es ist gut, mal wieder daran erinnert zu werden, welch schwachsinnigem aber effektiven System wir erlegen waren.
Das waren auch meine Gedanken beim lesen des Briefes. Wie konnten wir diesen System erliegen.

tergram

Re: Die wahre Kirche Christi

#34 Beitrag von tergram » 04.04.2015, 00:09

fridolin hat geschrieben:
Es ist gut, mal wieder daran erinnert zu werden, welch schwachsinnigem aber effektiven System wir erlegen waren.
Das waren auch meine Gedanken beim lesen des Briefes. Wie konnten wir diesen System erliegen.
Mussten wir nicht (jedenfalls ich nicht): Die meisten Neuapostolischen wurden doch in die Kirche hineingeboren. Ohne jede Möglichkeit der Entscheidung. Daher macht es mir keine Sorgen, dass ich dem System erlegen war.

Aber ich bin froh und auch ein bisschen stolz, den Absprung geschafft und das System aus eigener Kraft verlassen zu haben. Was weder einfach noch widerstandsfrei war.

minna

Re: Die wahre Kirche Christi

#35 Beitrag von minna » 05.04.2015, 08:50

Na ja, ein bisschen sind die, die die Kirche noch viele Jahre nach der Konfirmation halten konnte, dem System schon erlegen.
Es gab ja auch reichlich Beispiele von in die NAK-Geborenen, die sich bereits kurz nach der Glaubensmündigkeit relativ schnell
verabschiedeten und nie mehr in einer NAK-Gemeinde gesehen wurden.Einige Geschwister verweigerten Chorteilnahme und
(Unter)Diakonenamt. In meinem NAK-Umfeld war das nicht selten -und, die Leute wurden so seitens der AT akzeptiert.
Mein neuap. Vater z.B. lehnte sämtliche Kirchenämter konsequent ab sowie den Besuch des Sonntagsnachmittags-GD.
Der Sonntagnachmittag war ihm heilig, und zwar als Ausgleichszeit für sich neben einem anstrengenden
Berufsalltag.Mehr als ein paar zaghafte Versuche von AT sein Verhalten zu ändern gab es nie.
Auf seiner Beerdigung wurde er dann in einer flammenden Rede des Vorstehers vor einer sehr großen Trauergemeinde als
leuchtendes Vorbild,als treuer Pilger auf dem rechten Glaubenspfad geehrt ...
Ich weiß, andere berichten Gegenteiliges, von schlechten Erfahrungen, von Zwang und Strafe.
Manchmal frage ich mich, ob das wie Erlebte mehr mit der individullen Persönlichkeit, der eigenen Familie zu tun hat, als mit der Kirche.

Boris

Re: Die wahre Kirche Christi

#36 Beitrag von Boris » 05.04.2015, 11:14

minna hat geschrieben:Manchmal frage ich mich, ob das wie Erlebte mehr mit der individullen Persönlichkeit, der eigenen Familie zu tun hat, als mit der Kirche.
Selbstverständlich spielt die Persönlichkeit eine Rolle.
Sei deinem Vati dankbar, dass er sich diesbezüglich nicht komplett unterordnen ließ.
Wer die NAK und ihr Personal als allein richtig empfunden hat und zudem perfektionistische Züge aufwies, hat es sich und seinen Kindern dann nicht mehr gestattet, die Sache kritisch zu betrachten.

Es wird immer so sein, dass Menschen sich verschieden in einer Organisation positionieren. Viele neigen dazu, sich vorbehaltlos einer Sache zu ergeben.
Wie in einer Ehe. Es ist so schön, sich völlig vertrauen zu können. Leider kann dieses Vertrauen auch missbraucht werden. Wenn man doch nur vorher wüsste...!

Wenn es gutgeht, hat derjenige gut Reden, der völlig vertraut hat. Wenn nicht, derjenige, der kontrolliert hat.

Das Leben bleibt auf jeden Fall spannend. Es hängt von zu vielen einzelnen Faktoren ab, als dass man immer den richtigen Rat geben könnte. Erfahrung bringt es in jedem Fall.

Liebe Ostergrüße
Boris

Boris

Re: Die wahre Kirche Christi

#37 Beitrag von Boris » 05.04.2015, 11:16

Nachtrag:

Man mag es als angenehmer empfinden eine "falsche" Entscheidung selbst getroffen zu haben.

Das Gefühl, andere haben entschieden und es war Käse, ist unschöner.

LG Boris

Brombär

Re: Die wahre Kirche Christi

#38 Beitrag von Brombär » 05.04.2015, 11:56

minna schrieb:

Mein neuap. Vater z.B. lehnte sämtliche Kirchenämter konsequent ab sowie den Besuch des Sonntagsnachmittags-GD.

minna,

ich weiß nicht wann und in welcher Ecke Sie den Neuapostolizismus ge- bzw. erlebt haben.
Nur so viel: Mein Vater wurde in Süddeutschland in den 50er Jahren (Botschaftszeit) ohne Vorwarnung ins Amt gesetzt, sowohl als Diakon wie auch als Priester. Später hat man die Auserkorenen dann doch gefragt.

Was Ihren Vater anbelangt, so kann ich mir nicht vorstellen dass ihm außer einer Amtsbeauftragung zum Diakonenamt andere (Sie schreiben: sämtlichen) Kirchenämtern angetragen wurden.

Weiter schreiben Sie:
Manchmal frage ich mich, ob das wie Erlebte mehr mit der individullen Persönlichkeit, der eigenen Familie zu tun hat, als mit der Kirche.

Da mag etwas dran sein, je nachdem wie ernst das NAK-Mitglied seinen Glauben nahm. Aber das haben wir ja schon genügend beleuchtet.
In der Nachkriegszeit war sehr viel möglich und der alte Bischoff hat das Pferd gnadenlos geritten.

Allen ein frohes und gesegnetes Osterfest
vom
Brombär

fridolin
Beiträge: 3036
Registriert: 05.02.2011, 20:10

Re: Die wahre Kirche Christi

#39 Beitrag von fridolin » 05.04.2015, 12:13

In der Nachkriegszeit war sehr viel möglich und der alte Bischoff hat das Pferd gnadenlos geritten.

Allen ein frohes und gesegnetes Osterfest.
Das Pferd wurde nicht von Bischoff gnadenlos geritten, sondern von den nach ihm kommenden auch.
Das setze sich fast bis heute fort. Der jahrzehntelange Exklusivitätsritt ist der Verursacher von vielem Unguten gewesen, worunter die NAK heute leidet. Von diesen Exklusivitätsgetöns konnte die NAK sich bis heute nicht befreien. Solange die NAK sich nicht von dem unselige Exklusivgedanken trennt und aufrichtig Buße übt, ist sie m. M. nach eine nicht ernstzunehmende Kirche die den baldigen Untergang in der westlichen Welt entgegen steuert.
Zuletzt geändert von fridolin am 05.04.2015, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.

minna

Re: Die wahre Kirche Christi

#40 Beitrag von minna » 05.04.2015, 12:32

Sorry, natürlich hat man meinem Vater nicht "sämtliche" Kirchenämter angetragen.Er weigerte sich nur
Weinbergsarbeit zu machen (er nannte sie "Klinkenputzen", das wäre ihm peinlich gewesen) oder Chormitglied zu
werden, weil er meinte nicht singen zu können.Vielleicht ein Vorwand, denn er liebte die Musik.
Das Amt des Unterdiakons wurde ihm daraufhin schon gar nicht mehr angetragen, sein Wille, es auf keinen Fall anzunehmen
und das auch offen zu bekunden, nahm man ihm wohl nach etlichen Gesprächen unbesehen ab.
Meine (große) Familie stammt aus NRW, die Hälfte der Verwandtschaft war oder ist neuapostolisch, verteilt auf verschiede
Städte und Gemeinden.Und da gab es unglaubliche Unterschiede, wie die Vertreter der NAK mit den Geschwistern umgingen.
Während bei den einen die Hausbesuche der AT immer unangekündigt stattfanden und erwartet wurde, dass die so eher
"Heimgesuchten" sofort alles stehen und liegen zu lassen hatten um sich in Demut dem Besuch zuzuwenden, wurden bei
anderen Familien von den AT Schubladen und Küchenschränke auf Ordnung untersucht.Bei anderen Personen hingegen wurde
von den Vorausgängern brav um einen Termin zum Besuch gebeten und nicht einmal im Traum daran gedacht, eigenmächtig
irgendeinen Raum zu betreten oder gar in Schränke zu blicken.
Bei Verwandtenbesuchen in oder aus anderen neuap. Kirchenbezirken stellte man in NRW z.B. lange mit Erstaunen fest, dass
dort das Tragen von Bärten bei AT kein Tabu bedeutete.
Es gab wohl nie DIE Kirche als homogene Einheit, was die unterschiedlichen Erfahrungen mit der NAK z.T. erklären könnte.

Zurück zu „NAK - Neuapostolische Kirche“