Verhaltenskodex

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Matula

Re: Verhaltenskodex

#11 Beitrag von Matula » 09.07.2016, 07:03

Ohne irgendwelches Fehlverhalten innerhalb der NAK schönreden zu wollen, beim Lesen der letzten Beiträge musste ich spontan denken, man sollte erst mal vor der eigenen Türe kehren.

Wenn ich mir die zigtausenden Missbrauchsfälle, die in der röm.kath. Kirche und möglicherweise auch nicht gerade wenige in der ev. Kirche von studierten sogenannten Seelsorger vor Augen führe, sollte man mit Vorhaltungen gegenüber der NAK etwas zurück haltender sein. Und Bevormundungen durch die Geistlichkeit beider Kirchen, jedoch insbesondere der röm. kath.Kirche was die persönliche Lebensführung anbelangt, gibt es mehr als zur Genüge.

Alter_Esel_?
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Re: Verhaltenskodex

#12 Beitrag von Alter_Esel_? » 09.07.2016, 08:52

...irgendwie drängt sich mir der Gedanke auf:

-Gleich und Gleich gesellt sich gern!-

Und bei den rückläufigen Mitgliederzahlen der sogenannten christlichen Kirchengemeinschaften wundert es mich nicht, daß die sich zusammenschließen. Bin gespannt, wer dann das Sagen haben wird.

Man folge dem Geld!!!

RKK als "Chef" und dann gleich "NAK" ?!??

Es grüßt Ein_Alter_Esel_?
...an ihren Werken werdet ihr sie erkennen!

Magdalena

Re: Verhaltenskodex

#13 Beitrag von Magdalena » 09.07.2016, 10:15

Als ich jetzt die Beiträge in diesem Thread las, da musste ich daran denken, was ich in dieser Woche alles erlebt habe, was in Beziehung zur NAK steht.
Ich war mal in dieser Sekte und immer in der ersten Reihe, so ähnlich wie das Eselchen - bis zur Selbstaufgabe.
Nun bin ich im Prinzip frei, frei in Christus, aber - wie es einmal ein ev. Pastorin formulierte - die Krake NAK streckt in vielerlei Beziehung noch ihre langen Fangarme nach mir und anderen Betroffenen aus. Da ruft z. B eine Frau an, die mehr als 20 Jahre NAK-Mitglied war und endlich vor ein paar Jahren den Mut hatte, auszutreten. Sie leidet noch heute unter dem psychischen Druck, den man ihr damals in dieser NAK machte. Ja, jeder ist anders und jeder empfindet anders. Es ist auch sehr leicht zu sagen: Nun lasst doch das endlich mal, schaut nach vorn und hört auf, immer wieder die NAK anzuklagen. Wie viele Nächte habe ich sehr schlecht geschlafen, weil durch aktuelle Erieignisse mein eigenes Erleben immer und immer wieder hochkochte. Einige von uns haben nun mal mehr oder weniger großen Schaden in diesem NAK-System genommen.

In dieser Woche musste ich miterleben, wie ein Diakon i. R. der NAK sich in der Notlage eines "Glaubensbruders" diesem nicht mal auf 20 Schritte genähert hatte. Einige "Fremde" und auch ich als nun ev. Christin haben uns um diesen armen Menschen gekümmert, bis ein Krankenwagen eintraf. Ich war ganz schön in Rage und stellte diesen "Diakon" zur Rede, weshalb er sich nicht um seinen "Bruder" gekümmert hätte. "Ach, da standen doch schon so viele andere rum", antwortete er mir. "Ja, aber das ist doch dein Bruder", sprach ich zu ihm, "ihr seid doch "Gotteskinder - ich kann das einfach nicht verstehen" - da zuckte er nur hilflos mit den Achseln. Mich hat das noch sehr lange beschäftigt.

Genau so geht es in dieser Sekte zu. So habe ich es mein ganzes NAK-Leben - bis auf sehr wenige Ausnahmen - erleben müssen. Hilfe und Zuwendung erhielt ich immer von anderen und so gut wie nie von meinen "Schwestern und Brüdern". Ganz im Gegenteil: So lange man treu und gehorsam in der Spur lief, war alles i. O. Aber wehe, wehe, wehe man hat mal nicht ganz so gefolgt wie vorgeschrieben - da war es aus mit "Liebe und Geborgenheit" in der Gemeinde ...

Und dann geht es hier in diesem Thread um die NAK und nicht um andere Kirchen usw. Es ist sehr leicht, immer auch auf andere zu zeigen, was dort ebenfalls falsch läuft oder evtl. noch schlimmer. Das lenkt sehr schön von der eigenen Sache ab.

Ich kann nur einstimmen in die Worte, die vorlaufend geschrieben wurden: Nie mehr zurück!

Alter_Esel_?
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Re: Verhaltenskodex

#14 Beitrag von Alter_Esel_? » 09.07.2016, 10:37

[quote="Magdalena"]...so lange man treu und gehorsam in der Spur lief, war alles i. O. Aber wehe, wehe, wehe man hat mal nicht ganz so gefolgt wie vorgeschrieben - da war es aus mit "Liebe und Geborgenheit" in der Gemeinde ...[quote]

Liebe Magdalena, wie mir das so bekannt vorkommt!

Habe hier in der hiesigen NAK-Gemeinde Amptsträger, die sind sehr stolz darauf, selbige zu sein. Der eine ist im Ruhestand und hängt seine vierzigjährige Amptsträgerschaft mächtig an seinem Fähnchen vor sich her und der andere meint Wunder was - hauptsache Ansehen. Nur ist die Gemeine hoffnungslos überaltert. Mit den Jungen hat der es nicht so!

stellt ein Alter_Esel_? fest
...an ihren Werken werdet ihr sie erkennen!

Magdalena

Re: Verhaltenskodex

#15 Beitrag von Magdalena » 09.07.2016, 11:27

Dann liebes Eselchen wird Dir auch diese Situation nicht unbekannt sein:

Du arbeitest viele Jahre als Sänger, Spieler, Dirigent und was weiß ich noch alles treu und aufopferungsvoll im "Werke des Herrn" - dann wirst du aus irgendwelchen Gründen, die dir auf immer verborgen bleiben werden, einfach aus deiner Position entfernt, ohne dass mit dir darüber gesprochen wurde; einfach sang- und klanglos. Nun ja, ein Dankeschön oder mal ein nettes Wort als kleine Anerkennung - das kennt man ja von der NAK - ist absolut (zumindest in meiner Gegend) unüblich. Aber man könnte doch die Leute darauf vorbereiten, dass sie in dieser oder jener Funktion nicht mehr gebraucht werden. Nö, nö, man muss sich fügen, stille sein und klaglos gehorchen und alles in sich hineinfressen. Was "die da oben" bestimmen, das ist der Wille des Herrn. So wird es dann verkauft.

Es ist aber immer wieder tröstlich, dass auch andere Ähnliches erlebt haben wie man selbst. Das tut gut. Schon deshalb ist ein solches Forum wie dieses beim Heilwerden der Seele unverzichtbar - so sehe ich das jedenfalls für mich .

gärtner

Re: Verhaltenskodex

#16 Beitrag von gärtner » 09.07.2016, 12:10

Leider ist es in der NAK immer noch so wie hier vielfach beschrieben. Bis vor einem Jahr war ich noch dabei, kam aber immer mehr ins zweifeln weil die Fassade zwar schön, auch der Inhalte der Gottesdienste mal abgesehen von dem Apostelwahnsinn gar nicht so schlecht war. Die Schere tat sich gefühlt aber immer mehr auf zu dem wie der Glaube gelebt wird. Die vielfach gepredigte Nächstenliebe funktioniert nur wenn man richtig dabei ist. Sobald man kritische Fragen stellt ist es mit Nächstenliebe vorbei. Auch eine schmerzliche Erfahrung musste ich machen, dass es den AT´s weniger um den Menschen geht, sondern wie der Mensch funktioniert. Wenn man mal z.B. aufgrund Krankheit nicht funktioniert war keiner für einen da. Habe auch erlebt als ich nach ca. 30 Jahren orgeln mal 3 Wochen nicht da sein konnte wurden mir ohne Rücksprache unwiderbringlich organisatorische Tätigkeiten entzogen, weil ein Zugezogener schwarz-weiß trug, ich aber diese Laufbahn ein paar Jahre zuvor abgelehnt hatte.
Christliche Werte werden zwar gepredigt, aber nicht gelebt. Man schaue nur auf den vielen Fotos die auf den NAK-Seiten von Gottesdiensten im Netz stehen in die Gesichter und Augen der ehemaligen Geschwister. Da lebt nix, oft könnte man meinen die sind auf einer Beerdigung.
Auch sehr schmerzlich, heute kennen einen manche mit denen man über Jahrzehnte in der NAK Kontakt hatte nicht mehr wenn man sie mal trifft. Sehr bedenklich habe ich empfunden, dass ich in der heutigen oft nicht einfachen Arbeitswelt von meinen Kollegen und Vorgesetzten bei Krankheit mehr Mitgefühl bekommen habe wie von den Geschwistern und AT´s in der Gemeinde. Dort wollte maximal die Neugierde befriedigt sein, dann war es wieder mit Nächstenliebe und Mitgefühl vorbei.
Soviel mal dazu zu der Aussage, es hätte sich so viel geändert und verbessert.

Magdalena

Re: Verhaltenskodex

#17 Beitrag von Magdalena » 09.07.2016, 12:31

Es ist 100%ig so, wie Du, lieber Gärtner, es beschrieben hast. So habe ich es erlebt! Nur, dass in meiner damaligen NAK-Gemeinde kaum christliche Werte vermittelt wurden. Da ging es im Wesentlichen nur um Apostel, Apostel und Apostel, treue Nachfolge, GD-Besuch, OPFER, Einbringen und nochmals Einbringen ins "Werk des Herrn". Ja, und wenn man dann mal nicht so konnte, wurde man komisch und verständnislos angeguckt. Man musste funktionieren, wie es einem tatsächlich ging, hat wirklich NIEMANDEN interessiert.

Einmal - es ist schon ein Weilchen her - ging ich zum Vorsteher und sagte zu ihm: "Ich habe da ein Problem," - dabei ging es gar nicht um mich. Seine Antwort darauf war: "Was können Sie schon für Probleme haben!" Nun, ich habe mir nichts anmerken lassen, aber schon damals war es für mich beschlossene Sache, dass ich diesen Herrn mit meinen oder anderen Problemen nie mehr belästigen würde.

Ansonsten bekam man auf wichtige Lebensfragen immer nur Worthülsen und die geläufigen NAK-Floskeln zu hören. Seelsorge absolut keine. Woher auch. Die meisten ATs sind blutige Laien und geben nur das von sich, was ihre Oberen ihnen eingetrichtert haben. Gerechterweise muss ich dazu sagen, es gab auch Ausnahmen, die aber nur wie Stecknadeln im Heuhaufen zu finden waren ...

Caroline

Re: Verhaltenskodex

#18 Beitrag von Caroline » 09.07.2016, 14:18

Die Geschichten haben alle große Ähnlichkeit. Was ich hier gelesen habe, kann ich durchweg bestätigen.

Wenn ich jetzt an den HR-Beitrag denke, gegen den die NAK heftigst rebelliert hat............... !
Die "Macht" greift nicht mehr alleine bei den Mitgliedern, inzwischen hat man auch anderswo
einen Fuß in der Tür! DAS hat sich tatsächlich geändert in der NAK. :mrgreen:

Boris

Re: Verhaltenskodex

#19 Beitrag von Boris » 10.07.2016, 11:57

In wirklich schweren Lebenssituationen bekommt man tatsächlich nur Hilfe von den "bösen Weltmenschen".
Hilfe von den lieben Geschwistern ist nicht zu erwarten. Selbst wenn sie wollten, haben sie doch gelehrt bekommen, dass Gott hilft. Ein treuer neuapostolischer Christ hat gelernt, grundsätzlich gehorsam zu sein und zu beten. Probleme wurden dem Vorangänger anvertraut. Der hat dann gebetet und die Geschichte oftmals im Bekanntenkreis zum Besten gegeben. Den weiteren Verlauf hat man sich dann schöngeredet. Ist´s völlig schiefgegangen hat man entweder ungenügend gebetet oder Gott wollte einen prüfen.

Letztendlich wurde man so zum Jammerlappen erzogen. Dass das Leben Kampf bedeutet, wurde dadurch wirklich nicht deutlich.
Die "lieben Vorangänger" hatten leider nicht bessere Kompetenzen.
Die Lebensenergie sollte nur in Nachfolge gesteckt werden, nicht in Kampf. Menschen die kämpfen sind zu aufmüpfig.

So musste auch ich 2011 erleben, dass meine Mitgeschwister und Vorangänger meine Not (die sich deutlich in meiner Mimik und Gestik zeigte, wie ich auf Fotos erschreckend erkannte) nicht wahrnehmen wollten.
Mein Vorsteher kannte dann meine Situation und wünschte mir Gesundheit und betete für mich.

Der Höhepunkt war, dass er in Vorbereitung eines Entschlafenendienstes von den Menschen sprach, die ihr Leben einfach wegwarfen.
Das löste in mir eine derartige Wut aus, dass es einer meiner letzten Gottesdienste war. Die waren völlig unfähig mir zu helfen. Das ganze Gelaber von Beten und Hilfe etc. war nur Makulatur. Der Vorwurf an Menschen, denen sie nicht helfen konnten, diese würden sich aus der Verantwortung stehlen und ihr Leben wegwerfen war mir ein Faustschlag ins Gesicht.

Ich sprach ihn darauf an, schilderte ihm meine Situation und machte ihm deutlich, was er da vom Stapel gelassen hat. Erschreckend war seine hilflose Antwort: Das habe er so nicht gewollt. Das hat doch aber der Apostel gesagt!
(Er ist im Berufsleben Pädagoge. Stellt auch Gutachten über schwehr erziehbare Kinder aus. Auf dem Altar der NAK scheint das Gehirn nicht mehr zu funktionieren).

So etwas wollte ich mir nicht länger antun.

An dieser Stelle möchte ich wiederholt einen Link von "naktalk" einfügen.

Im Nachherein ist es völlig klar:
Was kann ich von einem Verein an Hilfe erwarten, dessen Grundlagen auf Lügen erbaut sind. Wo die Führung aus Laien besteht, welche ihr Management aus Laien rekrutiert, die selbst zum Gehorsam gedrillt wurden und das Fußvolk entsprechend zum Gehorsam drillen. Fehlende Kompetenzen werden durch schieren Gehorsam nicht ausgeglichen.

http://www.naktalk.de/die-nak-eine-erfi ... -menschen/

Nur nochmal zum Einordnen für unsere neueren Mitfories.
Ich wünsche euch viel Kraft und Erfolg auf eurem eigenen Lebensweg. Es gibt immer Hilfe. Leider nicht in der NAK.
Die persönlichen/sozialen Bindungen muss man nicht aufgeben. Wenn die Geschwister einen so lieben/mögen wie man ist, werden sie einen auch akzeptieren und grüßen, wenn man nicht mehr zur Kirche geht. Die anderen waren sowieso nicht ehrlich.

LG Boris

Magdalena

Re: Verhaltenskodex

#20 Beitrag von Magdalena » 10.07.2016, 12:36

Ich möchte hier auf den Beitrag von Boris eingehen.

Als vor ca. 8 Jahren meine bis dahin mit einiger Anstrengung festgehaltene rosarote NAK-Brille endgültig in Scherben ging, "wagte" ich auch endlich Literatur zu konsumieren, die nicht gerade NAK-freundlich war. Unter anderem las ich das Buch "Die katholisch-apostolische Gemeinde und der Fall Geyer" von Johannes A. Schröter. Nicht leicht zu lesen aber sehr aufschlussreich! Da begriff ich, wie man uns belogen und betrogen hat in Bezug auf die "NAK-Entwicklungsgeschichte"! Ja, die NAK ist ein menschengemachtes Werk und aus einem Sumpf von Lügen und Betrügen entstanden.

Also muss man sich nicht wundern, dass es die Schwestern und Brüder der NAK auch heute mit der Wahrheit nicht so genau nehmen. Bei keinen anderen Christen habe ich so viel Unehrlichkeit gesehen und erlebt wie bei NAKlern. Vor etlichen Jahren war ich dabei, als ein ´"Apostel des Herrn" einer Glaubensschwester frech ins Gesicht gelogen hat. Aber man hat dann den "Mantel der Liebe" darüber gebreitet und sich noch nicht allzuviel Gedanken darüber gemacht. Ich selbst wurde durch einen AT der NAK zum Betrug animiert, das habe ich aber strikt abgelehnt. Noch heute, in diesen Tagen, erlebe ich sehr oft, wie man lügt und betrügt, auch seine "Glaubensgeschwister". Ich denke, ja ich weiß, dass es andere auch so erlebt haben bzw. erleben.

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