NAK - SÜDDEUTSCHLAND VERÄNDERUNGEN

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Heinrich

Re: NAK - SÜDDEUTSCHLAND VERÄNDERUNGEN

#131 Beitrag von Heinrich » 20.12.2017, 18:34

@W/E
Wer aufmuckt wird zum Rapport bestellt.
Das kenne ich von meinem Vater.

Situation in meiner Kindheit: Meine Mutter, ich, der Sohn und dazu eine schwerstbehinderte Schwester. Vater trotzdem Amtsträger. Und ewig unterwegs. Frau und Kinder ewig allein. Auf sich selbst angewiesen. Er kauft (vielleicht deshalb?) seiner Frau einen Fernseher, damals in Augen mancher Teufelswerk, und wird prompt nach Wiesbaden zitiert.

Und mein Vater fährt damals nach Wiesbaden. Wie ging es aus? Mein Vater blieb im Amt, hat sich jedes nicht begründbare und dumme Gerede seitens Rockenfelder verbeten.

Er schmiss aber einige Zeit später doch von sich aus selbst jedwedes Amt hin, weil er bestimmten (finanzielle?) Gebaren um Rockenfelder und seine Vasallen bemerkte und da nicht einbezogen werden wollte.

So, das war ein Exkurs aus meiner Jugend in Hessen,
hier im Süden ist und bleibt es sehr neblig (auch in der NAK),
liebe Grüße und uns allen eine gute Woche,
Heinrich

Martha
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Re: NAK - SÜDDEUTSCHLAND VERÄNDERUNGEN

#132 Beitrag von Martha » 21.12.2017, 08:13

Hallo zusammen!

Komischerweise :( habe wir alle dieselbe Vergangenheit.
Ja so war es in der Sekte und wohl dem der ihr entfliehen konnte :)
Ich habe es schon vor Jahren geschafft. Gott sei es gedankt.

Ich sah mir gestern mal alte Fotoalbum an. Nur Nakis um uns.... :x :cry:

Ich bedauere, dass ich meine Kinder leider noch genau so erzogen habe.
Heute reden wir darüber offen, aber Narben sind geblieben.

W/E

Re: NAK - SÜDDEUTSCHLAND VERÄNDERUNGEN

#133 Beitrag von W/E » 24.12.2017, 17:26

Martha hat geschrieben:Hallo zusammen!
Komischerweise :( habe wir alle dieselbe Vergangenheit.
Ja so war es in der Sekte und wohl dem der ihr entfliehen konnte :)
Ich habe es schon vor Jahren geschafft. Gott sei es gedankt.
Ich sah mir gestern mal alte Fotoalbum an. Nur Nakis um uns.... :x :cry:
Ich bedauere, dass ich meine Kinder leider noch genau so erzogen habe.
Heute reden wir darüber offen, aber Narben sind geblieben.
Hallo Martha,

Sekte - so würde ich die NAK nicht nennen, es ist eben eine Kirche wie die anderen kirchlichen Einrichtungen, aber mit extremer Wahrnehmung ihres Glaubensziel.

Ich war tief verwurzelt, mal Diakon - musste an einem Sonntagmorgen als Dienstältester Dia einen GD halten.
Damals eine Selbstverständlichkeit, das einzige was mir im Nachbetrachten sehr stinke, mein damaliger Vorsteher schämte sich, dass ausgerechnet in seiner Gemeinde das passierte und der Bez. Vorsteher fragte nur, ob ich auch Abendmahl gefeiert habe, was ich verneinte.
Wenn kein zusätzlicher Priester da, musste ich auch Abendmahl mit aus teilen, jahrelang.
Nun bin ich ein konfessionsloser Christ, habe aber 60J gebraucht, bis zum Ausstieg!

Aber das ist Vergangenheit, jetzt ist heilig Abend und da freue ich mich auf den göttlichen Frieden, der meine Seele durchströmt.

Daher auch allen friedliche Weihnachten und möge jedem der Stern des Himmels in die Seele strahlen

fridolin
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Re: NAK - SÜDDEUTSCHLAND VERÄNDERUNGEN

#134 Beitrag von fridolin » 24.12.2017, 20:06

Wenn kein zusätzlicher Priester da, musste ich auch Abendmahl mit aus teilen, jahrelang.
Dann haben die Geschwister nach NAK Lehre ein ungültiges Abendmahl erhalten. :D

Jinn

Re: NAK - SÜDDEUTSCHLAND VERÄNDERUNGEN

#135 Beitrag von Jinn » 24.12.2017, 20:54

W/E hat geschrieben:Sekte - so würde ich die NAK nicht nennen, es ist eben eine Kirche wie die anderen kirchlichen Einrichtungen, aber mit extremer Wahrnehmung ihres Glaubensziel.
Nein?
Nun, nach den allgemeinen Merkmalkriterien für Sektenhaftigkeit dürfte das bei der NAK allemal gegeben sein:
Ich zitiere aus einer Sekteninfoseite (einer von vielen, die Aufklärung betreiben):

1) Eine Führungspersönlichkeit, deren Aussagen nicht hinterfragbar sind und der allfällige Verehrung zukommt.
2) Regulationen für viele Bereiche des Lebens.
3) Ein (institutionalisierter oder informeller) Kontrollmechanismus zur Ueberwachung des Verhaltens der einzelnen Mitglieder.
4) Ein Elitebewusstsein der Organisation.
5) Eine Innen-Aussen-Spaltung mit Abwertung der Aussenwelt, eine systematische Abwertung des bisherigen Lebens.
6) Endogamie, d.h. ein Verbot oder die Aechtung von Liebesbeziehungen zu Aussenstehenden.
7) Hohe zeitliche Inaspruchnahme der Mitglieder.
8) Z. T. auch weitgehende Indienstnahme der finanziellen Ressourcen der Mitglieder u.a.m.
Zur schnellen Prüfung der Sektenhaftigkeit von Gemeinschaften haben sich folgende drei Merkmale bewährt, die gemeinsam gegeben sein müssen, um bei einer Gemeinschaft hohe Sektenhaftigkeit erwarten zu lassen:
1) eine Führung, die von den Mitgliedern nie kritisiert wird
2) Regulationen für alle Bereiche des Lebens
3) Kontrolle der Beachtung dieser Regeln entweder formell oder informell.

Kann jeder für sich mal prüfen, wo er/sie darin die NAK wiedererkennen kann.
Da ändert auch der Heilige Abend nichts dran :wink:

Martha
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Re: NAK - SÜDDEUTSCHLAND VERÄNDERUNGEN

#136 Beitrag von Martha » 25.12.2017, 08:44

Hallo W/E!

Es kommt sicherlich darauf an wie du es in deiner eigenen Familie erlebt hast und wie du dort aufgewachsen bist.

Mein Vater war Vorsteher und hat Gott vertreten.....

Wir durften überhaupt nichts. Ich durfte noch nicht einmal in die Bibliothek mir Bücher ausleihen.
Nur gut dass es die Schulpflicht gab, da konnte ich wenigsten in den Büchern lesen und war daher recht gut in der Schule.
TV war sowies verboten. Theater und Kinobesuche, Kirmes usw. war so teuflisch, dass man nicht hin ging.
Mein Vater hatte den absoluten Kontrollwahn über uns. Es war pure Angst, dass wir den Weg verlassen könnten.

Schau dir die Punkt von Jinn an.
1) Es gab nichts zu hinterfragen. Fragen können im Himmel gestellt werden.
2) ALLES!
3) Hat perfekt funktioniert. Ich habe gelernt nur so zu denken wie er es wollte und meine Mutter war ihm eine treue Gehilfin darin.
4) Wir NAKis hatten doch über die Stammapostelkarte den Einlass zum Himmel schon in der Tasche. Nur man sollte die Karte gut aufbewahren und nicht beschmutzen. Das hätte beim Vorziegen schwierig werden können. Wiederhole nur die Wort von Streckeisen.
5) Mit anderen durfte ich keine Kontakte haben. Nur mit einem Geschwisterpaar (keine NAKis) durfte ich spielen. Da kannte mein Vater die Eltern und sie wurden für gut befunden.
Alle anderen Begegnungen wurden mir untersagt. Allerdings löste sich die Freundschaft auf, weil sie sich einen TV anschafften. Als dieser an ging, stand ich sofort auf und ging heim, denn die Angst nicht in de Himmel zu kommen war so groß.
6) Einmal kam ein Schulkamerad vorbei und besuchte mich. Danach kam sofort ein Verhört ob das was läuft.
Es wurde dafür gesorgt, dass wir NAKIs als Partner bekamen.
7)Der Zehnte und alle Freizeit wurden eingefordert. Mein Vater baute Kirchen die nach der Wende alle abgerissen wurden.
Zu Hause wurde er umsorgt und bedient, falls er mal da war.

TEiel 2)
1) Bis zum Tod meiner Mutter durfte ich den Amtsmissbrauch von Apostel Hoffmann nicht kritisieren.
Selbst meine Eltern haben ihre Gemeinde verlassen, aber der Apostel hat alles richtig gemacht.
2 und 3 hab ich schon beantwortet.

Also es war echt schlimm und so ging es in vielen Familien zu. Das kannst du ja im Forum lesen.

Der Kontrollwahn hat nichts gebracht. Ich konnte ohne schlechtem Gewissen nach einem Prozess von ca. 10 Jahre die NAK verlassen.

Mein Mann hat alles erst begriffen als ich nicht mehr in die NAK ging. Da fingen wir erst an darüber zu reden.
Er hatte das alles nicht so erlebt und hat dann auch manche Handlungen von mir versucht zu verstehen.

fridolin
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Re: NAK - SÜDDEUTSCHLAND VERÄNDERUNGEN

#137 Beitrag von fridolin » 25.12.2017, 13:05

Mein Mann hat alles erst begriffen als ich nicht mehr in die NAK ging. Da fingen wir erst an darüber zu reden.
Er hatte das alles nicht so erlebt und hat dann auch manche Handlungen von mir versucht zu verstehen.
Es gab und gibt immer noch solche und solche NAK Familien. Die Hardliner und die gemäßigten.
Und die sogenannten Lauen, die ihre Ewigkeitserwählung mutwillig auf's Spiel gesetzt haben, weil sie sich abwandten und deshalb in den feurigen Pfuhl landen sollten. :D
Bei den Hardlinern hatten Familienmitglieder die nicht ganz stramm auf Linie waren mit Sicherheit nichts zu lachen.
Genug davon kennengelernt. :D

W/E

Re: NAK - SÜDDEUTSCHLAND VERÄNDERUNGEN

#138 Beitrag von W/E » 25.12.2017, 13:20

Dann haben die Geschwister nach NAK Lehre ein ungültiges Abendmahl erhalten.
Mit Erlaubnis des Bez. AP, AP - ich denke mein sehr gewissenhafter Vorsteher, hätte dem nie zugestimmt, wenn es nicht erlaubt gewesen wäre.
Kann jeder für sich mal prüfen, wo er/sie darin die NAK wiedererkennen kann.
Schaue Dir mal die Kriterien genauer an, was findest Du bei der katholischen und evangelischen Kirche wieder?

Ich will die NAK nicht verteidigen, aber man sollte auch die Augen und Ohren bei allen Weltreligionen gleich weit aufmachen. (so sehe ich das für mich)
Wir durften überhaupt nichts. Ich durfte noch nicht einmal in die Bibliothek mir Bücher ausleihen.
Nur gut dass es die Schulpflicht gab, da konnte ich wenigsten in den Büchern lesen und war daher recht gut in der Schule.
TV war sowies verboten. Theater und Kinobesuche, Kirmes usw. war so teuflisch, dass man nicht hin ging.
Mein Vater hatte den absoluten Kontrollwahn über uns. Es war pure Angst, dass wir den Weg verlassen könnten.
Zum Thema Fernseher:
Da gab es im Augsburger Raum einen Architekten und der hatte bereits in den Anfangszeiten einen FS.
Die Amtsträger predigten vom Altar von diesem "Teufelszeug" und gleichzeitig schauten Sie bei EV. A....n fernsehen.
Kontrollwahn ja, das gab es in den 1960-1980 J, vielleicht aber auch heute noch.
Ich kenne keinen Menschen -Jungen- der soviel und so oft Schläge von seiner Mutter bekommen hatte, wie der Sohn des Vorstehers, wenn er Luft geschnappt hatte, bekam er Schläge.
Es war auch die Zeit, in der Schwestern gerne eine Hose anziehen wollten (zur Singstunde) da schritt der Vorsteher ein, das war nicht gestattet, bis seine Frau eine anzog, dann war das ok.

Ich weis noch eine Episode aus meiner Amtszeit, wir stritten vor dem Geschwisterbesuch sehr heftig und der Vorsteher meinte dann, Schluss jetzt, er hat recht und jetzt gehen wir zu den Geschwistern, ich habe ihm dann gesagt, in dem inneren Zustand gehe ich nach Hause und ich rate ihm das auch zu tun.

Ich könnte ganze Bücher über das Erlebte in der NAK und deren Gebräuche schreiben.

Da ich jahrelang als Subunternehmer für die NAK Bauverwaltung (Bayern) unterwegs war, kenne ich z.b. auch einen aktuellen AP der damals in der Bauverwaltung Stuttgart tätig war und damals mit seinem gleichberechtigtem Kollegen und uns mit seinen Ellenbogen gearbeitet hat. Es wurden sehr Gelder mit vollen Händen zum Fenster hinaus geschmissen (Symbolisch) ohne darüber nachzudenken, woher das Geld kam.
Zuletzt geändert von W/E am 25.12.2017, 13:41, insgesamt 1-mal geändert.

Jinn

Re: NAK - SÜDDEUTSCHLAND VERÄNDERUNGEN

#139 Beitrag von Jinn » 25.12.2017, 13:27

Hallo Fridolin,
Bei den Hardlinern hatten Familienmitglieder die nicht ganz stramm auf Linie waren mit Sicherheit nichts zu lachen.
Darauf kann ich ein Lied singen.
Nur: Da ich in so eine Familie und Verwandtschaft hineingeboren wurde, gab's da keine Gemäßigten.
Genauer gesagt: In der recht großen Gemeinde gab's eigentlich nur "voll dabei" - oder eben draußen.
"Die Lauen will ich ausspucken aus meinem Mund", hieß es dazu.
"Halb" dabei sein war fast noch schlimmer, wie gar nicht.

Heute, nach den vielen Wechseln in Obrigkeit, Katechismus (den erstaunlicherweise die wenigsten NAKler kenne, die ich kenne.), Kirchenschließlungen, Abwanderungen, etc. etc. stelle ich meist sehr große Unsicherheit der "einfachen" Mitglieder fest. Man könnte sagen, sie kommen mir orientierungslos vor. Viele basteln sich dann ihren Glauben selbst zusammen. (Das kennen wir, oder? :wink: )
Ich kann's ehrlich gesagt immer noch nicht verstehen, wie es kommt, dass selbst junge, taffe und recht intelligente Leute auf diesen ganzen Schmu hereinfallen. Da scheint wirklich der Verstand komplett auszusetzen.

Herzlichst
Jinn

Jinn

Re: NAK - SÜDDEUTSCHLAND VERÄNDERUNGEN

#140 Beitrag von Jinn » 25.12.2017, 13:31

W/E hat geschrieben:Ich will die NAK nicht verteidigen, aber man sollte auch die Augen und Ohren bei allen Weltreligionen gleich weit aufmachen. (so sehe ich das für mich)
Werter W/E,

das alte Lied von "Anderen geht es noch viel schlechter".
Sie verkennen dabei m. E., dass es hier konkret nicht um die Abwägung von Für/Wider oder Contra/Pro im Vergleich zu anderen Religionseinrichtungen geht.

Ich verschließe meine Augen und Ohren seit meiner NAK-Erfahrung vor keiner Religion, Religionsauslegung und Religionszelebration. Nur: All die Anderen haben mir nie geschadet.

Herzlichst
Jinn

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