
Fakten sind meinem Wissensstand entsprechend (und auf mehr wollte ich nicht hinaus):
- Es gibt einen theologischen Konsens (siehe unten zur Wortklauberei) dazu, dass eine beachtliche Anzahl von Passagen in Paulus-Briefen sehr wahrscheinlich nicht paulinisch sind - beachtlich meint hier, dass die Anzahl und Agenda hinter den Einschüben von vereinzelten Falschinformationen in den Evangelien oder anderen biblischen Texten abzugrenzen sind. Man könnte es auch so formulieren: Die Paulus-Briefe sind der Apologetik (vermutlich) mehrerer Ideologen als Decktmantel zum Opfer gefallen. Also das hab ich schon so oft in so verschiedenen Quellen bis tief in konservativ-christliche Kreise gelesen, da müsstest Du mir jetzt ein schlagendes Gegenargument liefern, wieso ich mich da täuschen sollte. Sobald ich mal wieder über etwas stolpern, was meiner Meinung nach ein guter Nachweis für einen etablierten Konsens liefert, tue ich das natürlich ebenso
- Es geht bei meiner Bemerkung um Römer 16,17-20 (war das jetzt wirklich schwer zu sehen?
) und wer nach dieser Stelle recherchiert findet eine Vielzahl auf Hinweise darauf, dass einige Theologen diese Stelle nicht nur für nicht-paulinisch halten, sondern schon rein sprachlich als asynchron mit jeglichen Abfassungen in den Paulus-Briefen sehen. Einfach mal der erste Hit hier: https://www.welt-der-bibel.de/bibliogra ... f.197.html. Sucht man via Google Books nach Fachliteratur zu dieser Stelle, findet man auf einen Schlag mehrere Werke, die von einem erwiesenen Einschub sprechen. Das ist natürlich keine tiefgründige Recherche von mir - die Möglichkeit dem nachzugehen und die starken Hinweise wohl eher zu bestätigen, die sind da...
- Ich glaub es versteht sich von selbst, dass "endlos" nicht wortwörlich gemeint ist, oder? Wobei selbst das rein methmatisch gesprochen nicht falsch sein muss, wenn diese endliche (und in der Tag lange) Liste kein Ende in verbleibenden Dissenzen findet...
Und doch, selbst wenn man nicht mal beim Klimawandel von einer Übereinstimmung der Forschenden (selbst bei dieser Grundgrösse könnte man ja schon streiten) reden kann, gibt es auch in den Bibelwissenschaften bzw. in der Theologie Punkte, die grundsätzlich als nicht (mehr) fachlich ernsthaft umstritten gelten und als Konsens bezeichnet werden können; mal völlig ungeachtet dessen, welche das sind