neuapostolische Service-AG

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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shalom

neuapostolische Service-AG

#1 Beitrag von shalom » 28.03.2008, 13:05

[Gebietskirche gründet >>NAK Service AG<<] hat geschrieben: 26. März 2008 Dortmund.
Am 7. Januar 2008 hat die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen die „NAK Service AG“ gegründet. Dies teilte Bezirksapostel Armin Brinkmann, Leiter der Gebietskirche, in seinem Monatsrundschreiben April den Seelsorgern der Gemeinden mit.

…Tochtergesellschaften … können nun unter einem Dach zusammengefasst werden.

…Bezirksapostel Armin Brinkmann, Leiter der Gebietskirche und Vorsitzender im Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft.

…beispielsweise für die Bereiche Immobilien, Pflegedienst, Hauswirtschaft und den geplanten Kindergarten. Alle Gesellschaften werden nun als Töchter unter der NAK Service AG als Träger gebündelt.

Die „NAK Service AG“ ist eine hundertprozentige Tochter der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen. Die Rechtsform der Aktiengesellschaft wurde auf Empfehlung von Wirtschaftsprüfern gewählt. Dodt: „So ermöglichen wir eine bessere Abgrenzung gegenüber der Kirche als mit anderen Rechtsformen, beispielweise der GmbH.“

Die Aktiengesellschaft hat einen Aufsichtsrat. Dieser wird gebildet von Bezirksapostel Armin Brinkmann, Apostel Franz-Wilhelm Otten und Apostel Wolfgang Schug. Vorstandsmitglieder sind Bischof Horst Krebs, Bezirksevangelist Artur Krause und Bezirksevangelist Eberhard Dodt.
Werte DiskursteilnehmerInnen,

die „AG“ ist nicht länger die „AG“ und bedeutet auch nicht allein nur die „AG ’s“ (Arbeitsgruppen) sondern ist die neuapostolische „Aktien-Gesellschaft“ (ähnlich evtl. wie eine "Wachturm-Gesellschaft").

„Service“ steht bei der AG auch nicht für „Gottesdienst“ (service), wie für einen Kulti-Multi im englischsprachigen Kirchenraum zu vermuten gewesen wäre (Gottesdienstaktiengesellschaft), sondern ist als Dienstleistungsunternehmen (Service-Center) des Wirtschaftsapostels mit normalen Steuersätzen zu verstehen (damit die Seelsorge noch klarer von der Barmherzigkeit unterschieden werden kann).

Wohlsein.

shalom

tergram

#2 Beitrag von tergram » 28.03.2008, 15:13

Werden die Aktien an der Börse gehandelt? Ich fand in der einschlägigen Presse nichts dazu.

Biblisch begründet werden kann diese AG eventuell über Matthäus 21,12 ff oder Markus 11,15 ff - was theologisch noch abzuklären wäre. (Hinweis:Geldwechsler oder Taubenhändler?)

steppenwolf

#3 Beitrag von steppenwolf » 28.03.2008, 15:47

:wink:
Zuletzt geändert von steppenwolf am 02.05.2008, 10:37, insgesamt 1-mal geändert.

autor

#4 Beitrag von autor » 28.03.2008, 17:48

Ich stelle mir schon die Nachricht im „NAC-Economist“ Jahrgang 2047 vor:

Aus für ein Traditionsunternehmen. RBS (Redemption Bank of Stammapostel) schluckt NAK-Service-AG NRW.

Das im Jahr 2008 als geriatric care-, real estate-, facility management- und child care- Spezialist aus der Taufe gehobene Unternehmen NAK Service AG NRW steuert nach langer Krise auf seine endgültige Zerschlagung zu.

Der große Erfolg dieses Unternehmens in der zweiten Dekade des Jahrtausends – damals noch ein outperformender Bluechip – gründete sich auf innovativen Einsatz neuester Demografie-Tools für die Marktanalyse, außergewöhnliche Marketingstrategien (Erfindung der nun weltweit verbreiteten Indoktrinations-Tools) und nahezu perfekte Kundenbindung (Heils- und Erlösungs-Tools).

In den zwanziger Jahren wandelte sich NAK Service AG NRW zu einer weltweit tätigen Investmentbank im redemption asset Bereich. Ausgerüstet mit besten Ratings des – wie sich später herausstellte – eigenen Zweigunternehmens Bishop&Sons überschwemmte NAK Services AG NRW den internationalen Geldmarkt mit seinen innovativen Produkten (z. B.: incredible default swaps (IDS), nothing backed comercial papers (NBCP) und mortally backed securities (MBS). Dadurch wurde dieses Unternehmen zum renditestärksten Marktteilnehmer und der – mittlerweile über 80-jahrige – Aufsichtsratsvorsitzende erhielt seinen Guru Titel „global prayer“.

Als sich 2031 die CHSB (Chief Apostle’s Sacred Bank) und UBS (Unknown Bank of Stammapostel) zum aggressiven Großkonzern RBS (Redemtion Bank of Stammapostel) zusammenschlossen, musste NAK Service AG NRW Federn lassen. „Wir werden diese Emporkömmlinge auf ihr ehemaliges Kerngeschäft zurückstutzen. Die wirklichen Kompetenzen im Redemption-Geschäft haben wir.“ – so die Parolen der Manager.

Doch fast hätte NAK Service AG die gesamte Branche mit in den Tod gerissen. Fehleinschätzungen impliziter Volatilitäten des Preisrisikomanagements der auf Muschelgeld lautenden Spot/Next-Geschäfte lösten in Dortmund Schockwellen aus, die sich schnell über den Globus ausbreiteten und sich zum „Großen Krach von 43“ auswuchsen. Die mittels Religionsimmobilienkreditverbriefungen aufgeblasene Derivate-Blase platzte.

Da die RBS nicht im religiösen real estate-Bereich investiert war, ist sie nach wie vor liquide und schlägt nun zu: Sie übernimmt nach und nach überkonfessionell alle heils-und erlösungstauglichen Liegenschaften weltweit. Eine hervorragend renditeversprechende Ergänzung des Redemption-Kerngeschäftes. Eine Glanzleistung der Managementgeschichte.

Der Fusions-Fest-Gottesdienst findet morgen 10:00 Uhr in Zürich statt und wird weltweit per Satellit übertragen.



a.

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August Prolle
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#5 Beitrag von August Prolle » 30.03.2008, 12:14

[quote=""Prolle und Bär", das Magazin für kirchennahe Kapitalanlagen"]
NEUEMISSION DER WOCHE:

NAK-Service AG

Die Neuapostolische Kirche verfügt traditionell über eine hohe wirtschaftliche Prosperität. Hohen Einnahmen stehen vergleichsweise niedrige Ausgaben gegenüber. Die Mitglieder sind angehalten, 10% ihres Bruttoeinkommens zu "opfern". Dabei wird unter dem Motto: „Gib mir zuerst“ sogar auf das Taschengeld der Kinder zugegriffen. Als Gegenleistung bietet die Kirche ihren Gläubigen die (kostenlose) Zusage himmlischen Segens. Da zudem die Kostenbasis durch aggressive Gemeindeschließungen ständig weiter verschlankt wird, verbleibt in der kirchlichen Opfer-Segen-Bilanz ein sattes Plus.

Bislang gab man Gott wenig Gelegenheit, seine Opfer-Millionen wieder in den irdischen Wirtschaftskreislauf einzubringen. Dem hat NRW-Kirchenpräsident Brinkmann nunmehr durch einen genialen Coup abgeholfen: Zum Zweck göttlicher Vermögensverwaltung gründete er die NAK-Service AG, eine Aktiengesellschaft, deren Aufsichtsratsvorsitz er persönlich übernommen hat.

Allein das jüngste Investitionsvorhaben der NAK-Service AG ist 18 Millionen Euro schwer: Man plant die Errichtung eines viergeschossigen Parkhauses (600 Stellplätze) mit angegliederter Seniorenwohnanlage. Ferner umfasst das als „humanitäres Projekt“ bezeichnete Bauvorhaben die Errichtung eines Restaurants, eines Kindergartens und eines Verwaltungszentrums.

Brinkmann, der die Theologie gern "Fachleuten" überlässt, sieht nach eigener Aussage in Jesus Christus einen „Unternehmer par excellence“. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass er dem apostolischen Sendungsbefehl vor allem ökonomische Relevanz beimisst. Ausgehend von dem biblischen Gebot, die Linke nicht wissen zu lassen, was die Rechte tut, versteht es sich dabei von selbst, dass er sein Managergehalt ebenso wenig offenlegt wie die Höhe der Bezüge, die ihm aus seiner Tätigkeit als Kirchenpräsident erwachsen. Eine wie auch immer geartete Kontroll- oder Einflussmöglichkeit seitens der opfernden Kirchenmitglieder ist nicht vorgesehen. Näheres regelt § 235 der kirchlichen Glaubensfibel (Stichwort: Glaubensgehorsam).

Noch befindet sich die neue Aktiengesellschaft zu 100% im Besitz der NAK Nordrhein-Westfalen. Nicht auszuschließen ist jedoch eine schleichende Privatisierung, etwa durch Ausgabe von Bonusaktien an verdiente kirchliche Würdenträger. Die Geschichte der ehemals kircheneigenen Druckerei, die sich zwischenzeitlich im Privatbesitz der Bischoff-Familie wiederfand und dieser aus Opfermitteln erneut abgekauft werden musste, könnte insoweit Vorbildcharakter haben. (Fälschlicherweise wurde in kirchennahen Kreisen bereits ein Zusammenhang mit der geplanten Welturaufführung des Kindermusicals „Zachäus Zastermann“ kolportiert.)


Fazit: Diese Wohlfühl-Aktie ist nur etwas für überzeugte Opfer-Stockpicker. Eine Zeichnung der Neuemission über die Börse ist nicht möglich. Die Anlage erfolgt ausschließlich indirekt - in Form einer Einlage in neuapostolische Opferkästen. Zwar erscheint das Geschäftsmodell durchaus erfolgversprechend, ein shareholder value entsteht jedoch nur solchen Investoren, die felsenfest an die geheimnisvolle Wechselwirkung zwischen persönlichem Wohlergehen und Opfertreue glauben. Allen anderen gilt unsere Empfehlung: Finger weg!

TIPP für Renditejäger: Wenn Sie an nachhaltigen ideellen Erträgen interessiert sind, sollten Sie alternativ über die Gründung einer persönlichen Service-AG nachdenken. Bündeln Sie unter diesem Dach Ihre Aktivitäten im Dienst am Nächsten. Dabei beachten Sie bitte: Gott will keine Opfer, sondern Barmherzigkeit.[/quote]

Lobo

#6 Beitrag von Lobo » 30.03.2008, 16:12

Neueintragung Amtsgericht Dortmund Aktenzeichen: HRB 21028
Klack!

shalom

#7 Beitrag von shalom » 30.03.2008, 16:35

Merci für diese "Neuemission der Woche" :wink: .

Ich kann mir gut vorstellen, dass für den „Zachäus Zastermann“ auch traditionelle Elemente neuapostolische Musik zum Einsatz kommen wie z. B. „Reicher König Würth voll Gnaden…“. Dass beim Zastermann auch noch zum Tanz aufgespielt werden soll, verleiht dieser Welturaufführung aus der Provinz fast schon eine neuapostolisch-südamerikanische Dimension8)

shalom von Taddäus Trinkmann (Wasserträger)

Lobo

#8 Beitrag von Lobo » 30.03.2008, 16:45

August Prolle hat geschrieben:...Bislang gab man Gott wenig Gelegenheit, seine Opfer-Millionen wieder in den irdischen Wirtschaftskreislauf einzubringen. Dem hat NRW-Kirchenpräsident Brinkmann nunmehr durch einen genialen Coup abgeholfen: Zum Zweck göttlicher Vermögensverwaltung gründete er die NAK-Service AG, eine Aktiengesellschaft, deren Aufsichtsratsvorsitz er persönlich übernommen hat...
Mt 13,11.12...Er antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist's gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen, diesen aber ist's nicht gegeben. 12 Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat...


:mrgreen:

der reutlinger

#9 Beitrag von der reutlinger » 30.03.2008, 17:26

„Reicher König Würth voll Gnaden…“.
laut heutigem zeitungsbericht wird ermittelt wg. steuerhinterziehung in millionenhöhe...

meinst etwa den??????

42

#10 Beitrag von 42 » 30.03.2008, 18:26

Shalom, wenn das der "alte Liederdichter" wuesste :evil: Was hast Du dem armen Karl Gerok angetan!

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