filippo hat geschrieben: Maria, gestatte mir bitte eine Frage ... es gibt auch Theologinnen und Christinnen, die die Schriften intellektuell interpretieren ....... sind das nun Männer- und Machtphantasien a la Paulus? - Und braucht Frau von heute diese nicht?
Gestattet, lieber "filippo". Ich will eine Antwort versuchen:
Ja, es gibt diese Frauen, die sich über Jesus von Nazareth "den Kopf zerbrechen". Und die unterscheiden sich in nichts von den Herren der Schöpfung. Beide haben ja auch durchaus ihren Platz im grossen christlichen Weltentheater. Ohne Frage! Doch braucht nicht nur "Frau von heute" das alles nicht!
Was mir aufstösst, ist die Gründung einer "Kirche" durch einen Intellektuellen, der den, auf den er sich bezog, nicht einmal kannte und erlebt hat. Und der diesen dann intellektuell interpretiert hat. Und wenn Mensch eines nicht darf (und das ist jetzt meine Meinung), dann ist es, sich Jesus intellektuell zu nähern. Denn er war ein Mensch des klaren Wortes und, was noch viel mehr zählt, ein Mensch der Herzens-Tat.
Nach meiner Wahrnehmung (die nur meine ist), gibt es über die Gebote des Christentums nichts zu sagen. Sie sind anzuwenden. Und das ganz mit dem Herzen, zeitnah und mitten im Leben. Ganz nach dem Vorbild des Jesus und seiner beiden zentralen Aussagen: das Liebesgebot und die Anwesenheit des Himmelreiches. Nicht mehr und nicht weniger.
Und da wäre ich jetzt tatsächlich in der Argumentationsschiene des Herrn Hannes (*zwinker*), mit dem ich das schon so oft diskutiert habe: Jesus hat aus Liebe gehandelt, Paulus vermutlich aus Angst (zu versagen vielleicht oder aus Angst vor dem weiblichen Anteil in sich oder oder). Aus dieser Angst, die ich durchaus nachvollziehen kann, wurde dann diese Männer-Kirche, deren Geschichte man als Frau ganz anders erlebt (Päpste, ...). Aus dem paulinischen Blickwinkel ist die Betrachtung der Kirchengeschichte eine ganz andere als aus dem jesuanischen. Nur: um wen geht es denn? Um den Gockel oder um das Ei? *zwinker*
Maria.
ps. Wobei ich manche Paulus-Sprüche nicht missen möchte, weil sie durchaus weise sind!