Werte DiskursteilnehmerInnen,Was mich als Jugendleiter,
Jugendbetreuerin und Jugendbetreuer bewegt
WORKSHOP EJT
Leitung und Moderation:
Dr. Jörg Richter - Gebietskirche Mitteldeutschland
Fünf „Schlüssel“ für die Jugendarbeit:
1.) Begegne den Phänomenen so früh wie möglich!
2.) Erfrage und erfülle die Bedürfnisse deiner Jugendlichen!
3.) Mache Betroffene zu Beteiligten!
4.) Befähige deine Jugendleiter, Jugendbetreuerinnen und Jugendbetreuer!
5.) Halte Gottesdienste, die die Jugendlichen wirklich erreichen!
Die Ursache vieler Phänomene liegt vor (!) der Jugendzeit!
Aus der Befragung und den intensiven Gesprächen mit den Jugendlichen
hat sich ergeben, dass im Zentrum ihres Glaubens der Gottesdienst steht –
und hier auch das größte Enttäuschungspotenzial liegt!
Zudem wird Glaubwürdigkeit der Kirche, der Amtsträger und der
Gemeindemitglieder am täglichen Gemeindeleben gemessen.
Der Punkt „Wahre Christen mit einem lebendigen Glauben“ (Vision
2010 GK Mitteldeutschland) wird besonders hoch von den Jugendlichen
bewertet – anders als von den ebenso befragten Amtsträgern.
auf 80 interessanten Folienseiten geht der Dienstleister (Jugendgremium / Resonanzköper) relativ qualifiziert und provisionär auf die Probleme des neuapostolischen Apostelamtskörpers mit der Bindung der nachwachsenden Generationen an die eigene Gebietskirche ein (hier vornehmlich die NaK-NS).
Viele der Erkenntnisse dürften sogar überkonfessionell / generell gelten. Ich möchte anmerken, dass die Apostel in diesem Gutachten und dessen Empfehlungen denn auch kaum eine Rolle spielen. Beispielsweise zum „Schlüssel 4“, dem „Kern der Befähigung“ sowie den „Methoden der Befähigung (Teile I-III)“ liest man nichts von „vom Herrn erbeten“, „gesetzt“, „verordnet“, „ordiniert“, „dem Apostel gezeigt“, beauftragt etc. . Nur am Rande angemerkt, dass mit dem Konzept der „befähigten Personen“ andere Organisationen schon sehr lange und sehr erfolgreich arbeiten!
Nur einmal, wenn es um das Thema 5 „Gottesdienste“ geht, wird zwischen den Zeilen deutlich, dass die Gemeinden kirchenrechtlich unmündig sind, denn ein erweiterterter Rahmen für die Beteiligung von Jugendlichen vor, nach und während na-amtlich gehaltener Normal- und Eventgottesdiensten („der Jugendgottesdienst und der gewöhnliche Gottesdienst“) wird grundsätzlich mit Bezirksapostel und Apostel zuvor abgestimmt (und i. d. R. genehmigt).
Wenn ich an meine Jugendzeit denke – das Phänomen der Botschaft lag vor meiner Jugendzeit -, dann habe ich den Eindruck, dass meine Segenslinie doch einen sehr infantilen Umgang mit den Anvertrauten pflegt. Die Lehrwerke klammerten das Phänomen aus (wir schweigen). Dann kam die Phase, wo meine Segenslinie nichts gewusst haben wollte und aktuell darf jeder dazu glauben was er will. Der na-amtliche Slogan aus Berlin: „Information ohne Bevormundung“ wäre ja gar nicht schlecht, wenn es denn Information gäbe. Über meine Segenslinie bin ich immer noch nicht von einer Änderung des na-amtlichen Standpunktes im Fall der Botschaft informiert worden. Die Sache tut dem Stammapostel zwar leid (wem nicht?), er streckt sogar die versöhnende Hand aus, doch kirchenrechtlich (Amtsenthebungen / Exkommunikationen / Kirchenvermögen) hat er noch keinen Millimeter von den damaligen Urteilen zurückgenommen. Die großinszenierte EJT-Geste dürfte also lediglich eine weiter Runde im Verhandlungspoker mit der VAG gewesen sein. Darf ich mich jetzt – zusammen mit den Jugendlichen von heute -, wirklich gut informiert (durch die Nichtinformation) oder aber immer noch bevormundet fühlen?
Und die heutigen Jugendlichen sind lebende Zeitzeugen der heutigen Apostelamtspolitik („Kraft Amtes“). Wie soll ein Stammapostel, ein Bezirksapostel bereits heute schon im Gottesdienst authentisch wirken, wenn der exklusiv für ihn entwickelte neue Glauben (DNG) erst Ende 2010 an die Bezirksapostel aus und dann von ihnen wiedergegeben werden wird? Wenn aktuell die Vision 2010 („wahre Christen mit einem lebendigen Glauben“) bei nakinternen Umfragen (vermutlich unter NaktivistInnen?) von Jugendlichen deutlich höher bewertet wird, als von deren ebenso befragten Segensträgern, gibt das ganz schön zu denken!
Dieses Resultat kann man drehen und wenden und beide Aspekte sind 2009 nicht besonders schmeichelhaft, denn “die Ursache vieler Phänomene liegt vor (!) der Jugendzeit!“ Nicht umsonst geht einer der gewaltig überstrapazierten neuapostolischen Spannungsbögen von der Vision über die Illusion zur Realisation.
Welchen Phänomenen und Neuapostolismen man schon in jungen Jahren in dem Amtskörper begegnet, ist schon phänomenal. Deshalb soll demnächst schon bei der Vorgeburtspflege und spätestens bei der Nachgeburtspflege na-amtlicherseits eingehakt werden (Kindergärten, Krabbeltischgottesdienste, Liederlallen…), um den Fuß in der Türe der neuapostolischen Früherziehung zu bekommen, damit halt draus was wird und möglichst viele am Amt hängen bleiben und sei es mit Unterstützung von Vertrauensschwestern.
Bei dem flächendeckend durchgezogenen EJT-Nachbereitungskonzept dürfte es sich um die Vision eines Visionärs gehandelt haben. Die Apostel setzen die Segensträger mit unterer und mittlerer Amtslaufbahn durch die verordnete Nachbereitungswelle (Generalmobilmachung) der Jugend unter Druck und die lieben Apostel sind als überparteiische Richter wieder einmal fein raus. In so eine Rolle zu schlüpfen und Zwietracht zu sähen, wirkt unheimlich [ b]“provisonell“[/b] (apostelamtlich, ehernamtlich).
Denn “die Ursache vieler Phänomene liegt vor (!) der Jugendzeit!“ Und die Ursachen vieler Phänomene der heutigen Gebietskirchen liegen auch in der Vergangenheit! Eine Vergangenheit die bis heute 100% genau so vom Apostelamtskörper verordnet (bestimmt) war! Ap. Sepers musste z. B. gehen und für den Rest der Apostel war wieder Wohlfühlen angesagt. Phänomenal!

shalom