Hannes, es macht mich sehr betroffen, aber ich gebe ihnen recht.Hannes hat geschrieben:... höre immer wieder die "Der Herr ist mein Licht" vor. Und da stockt mir immer der Atem.
Da brüllt die Menge im Stadion, in den Hallen, im Kino: "was fürcht ich noch" und "ob das Heer auch der Bösen drohet, ich fürchte mich nicht!". Und mein Magen krampft sich zusammen und ich denke "denn sie wissen nicht, was sie tun."
Der 27. Psalm weniger, dafür umso mehr seine Vertonung - CM 86 - standen und stehen immer noch hoch im Kurs in neuapostolischen Kreisen, auch in denen ich mich als Jugendlicher bewegte. Als junge Sänger haben wir dieses Lied oft gesungen und fanden es bzw. uns ganz toll dabei ... (Manchmal war es auch mehr ein Grölen - 'tschuldigung). Aber wir glaubten, was wir sangen; dachten wir ... oder so

Heute, nach jahrelanger Nak-Abstinenz, schaudert es mich, wenn ich an die dann folgende Aussage des Textes denke, wo es heißt: "... auf Ihn allein verlass ich mich". Nach den Aussagen "was fürcht' ich noch" und "ich fürchte mich nicht", die denkbar aggressiv und lautstark herausgesungen wurden und werden, sollte an dieser Stelle jetzt eigentlich ein anderer, leiserer Ton klingen ... Auf WEN verlass ich mich hier bitteschön?
"Eins nur, ach eines ..." - oder auch nicht! Ich glaube nicht, daß das Absingen dieses oder ähnlicher derartiger Lieder in öffentlichen Lichtspielhäusern - ob glaubensstark-gedankenlos oder auch nicht - eine brauchbare Einladung ist, in himmlische Immobilien- oder sonstige -Projekte der Neuapostolischen Kirche zu investieren. Auch glaube ich nicht, daß ich in einem solchen 'lauten' Herrenhaus jemals (wieder) wohnen möchte.
Chor, bitte einen anderen Vers
LG Frank