Werte DiskursteilnehmerInnen,_ hat geschrieben:bei euch wird also der aushangplan in den schaukasten gehängt? schau an!shalom hat geschrieben:Der na-amtliche [=>Aushangplan] ist auf den ersten Blick…irgendwie schön.
aber du hast mich schon korrekt verstanden: was sich an der neuen plakatserie im gegensatz zu den vorjahren wirklich verbessert hat, ist, dass die schwachsinnigen "interpretationshilfen" jetzt nicht mehr auf die plakate gedruckt werden.
wenn du ein bild nicht einordnen kannst oder willst, liegt das ja i.d.r. nicht an dem motiv. im übrigen sind jene wege, auf denen man (berg-)führer braucht, nun mal bestenfalls "trampelpfade" - in diesem fall übrigens ein gespurter firngrat. und drittens lese ich auf dem plakat nirgends etwas von einem "apostolat".shalom hat geschrieben:Auf den zweiten Blick wird der erste Eindruck allerdings relativiert. Gott führt mich... Ein Trampelpfad bergab. Was für ein Selbstbild des Apostolates.
was mich dann doch beruhigt: die wahren meister finden tatsächlich überall etwas zu meckern. hut ab! darauf muss man erstmal kommen...
„Die Öffentlichkeitsarbeit [die der europäischen deutschen Bezirksapostel und deren AG-ÖFF] richtet sich an verschiedene Gruppen, je nach Medium ist sie nach Aussen, nach Innen oder auch an beide Bereiche gerichtet…“ ([=>NaK-NRW-Workshop – Redaktionelle Arbeit]").
Für die Öffentlichkeit (NA-Jargon „außen“) reicht ab 2010 die reine Plakatwerbung (mit Selbstbildern), für den Gotteshausgebrauch („nach innen“) braucht der Amtskörper der Wortkirche 2010 halt doch noch „Interpretationshilfen“. Soso. So kann man das verstehen

Nach einem wahlkampfreichen Jahr fühle ich mich schon etwas werbeplakatgeschädigt. Es ging u.v.a. um „Wachstum und Sicherheit“, um die „Zuversicht“ und darum, „Klug aus der Krise“ gekommen zu sein, weil „wir die Kraft haben“ ([=>Werbeplakate]).
Und dann kommt die Apostelwerbung für die europäische Zielgruppe daher und suggeriert: [=>“Gott führt mich“ Neuapostolische Kirche] PUNKT.
Dieser Apostelspruch - auch ohne sichtbare Aushangplaninterpretationshilfen für rechtlich unselbständige Satellitengemeinden und eingedenk der neuapostolischen Historie – hat schon ein gehörig selbstbildgerechtes Potential.
„Gott führt mich…Neuapostolische Kirche“, wie er auch schon Eva und Adam, Saul und die Hexe von Endor, Stp. Bischoff und Stp. Schmidt geführt hatte. Da stellt sich schon die Frage, wie die europäischen Bezirksapostel das Organigramm ihres Werkes sehen. Wird gemäß 2009er Apostellehre jede einzelne Seele direkt von Gott geführt – wie es die Apostelwerbung glauben machen will – oder führt Gott durch von ihm persönlich auserwählte Führer („Gott führt mich“, seinen Segensträger) die einfachen Geschwister zum Heil („Lassen wir uns führen“), die ihrerseits wiederum im Jenseits gefangene Seelen zum Altar Gottes herbeiführen sollen („Gott lässt führen“).
O_B_Jectiv lassen die Apostel via VFB im Oktober 2009 verlautbaren, „ dass das von Gott berufene Lehramt, also das Apostolat, für die verbindliche Auslegung des Bibelwortes zuständig ist. Insofern kann auch in neuapostolischen Bibelkreisen der Bibeltext nicht unabhängig von der autoritativen Auslegung durch das Apostolat betrachtet werden “ (UF-Kapitel „Bibel und Apostelamt“).
Angesichts solcher Lehre im Kontext zu den 2010er Plakaten scheint bei den neuapostolischen Aposteln in Europa das ganze Jahr über Glaubeswahlkampf zu herrschen. 2010 soll Gott dem neuapostolischen Apostolat endlich den lange verheißenen neuen Glauben bringen…

Neuapostolischsein mit so einem Amtskörper ("wir wissen' s nicht", "betet für uns") ist schon ein hartes Führungslos. "BfB" (Betet für Bezirksapostel).
shalom