NAK NRW, Bezirksapostel Brinkmann: Kult-Urhauptstadt 2010 - neuapostolischer Kirchentag in Essen kommentiert von Shalom

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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simpel

#21 Beitrag von simpel » 28.12.2009, 09:45

Na bitte - klappt doch! :D

Hannes, ersetze bitte "geheiligt" durch "geweihte" - hatte mich im Ausdruck vertan.

Ansonsten: schön, dass es verschiedene Sichten von dem, was Kirche auch ausmacht, gibt.

Friedliche Grüße euch allen! :wink:

Hannes

#22 Beitrag von Hannes » 28.12.2009, 09:56

simpel hat geschrieben:Hannes, ersetze bitte "geheiligt" durch "geweihte" - hatte mich im Ausdruck vertan.

Ansonsten: schön, dass es verschiedene Sichten von dem, was Kirche auch ausmacht, gibt.
... hab ich ersetzt im Geiste ... :wink:

Genau um diesen 2. Satz von Dir geht es mir. Da der Ausgangspunkt hier ein (irgendwie sakrales) Kunstprojekt ist, bin ich auf der Suche nach anderen Deutungsmöglichkeiten und versuche da den Dingen auf den Grund zu gehen. Dafür stelle ich ersteinmal alles in Frage und richte sozusagen ein Chaos an, um dann wieder und neu zusammenzubauen.

Das meint für mich u.a. Kunst ...

Friedlichen Gruss zurück :wink:
Hannes

simpel

#23 Beitrag von simpel » 28.12.2009, 10:17

Hannes, ich bin kein Künstler und kann dir deshalb in deiner Intension nur beschränkt folgen - wahrscheinlich ist mir dies auch zu anstrengend und mein kleines Hirn nicht assoziativ genug; irgendwie bin ich nur ein "Bauchmensch".

Vielleicht (und da bin ich mir recht sicher :wink: ) kennst du das Gefühl: du bist Mitwirkender in der "Matthäuspassion" und an einer ganz bestimmten Stelle der Aufführung bricht auf einmal ein Sonnenstrahl durch das reich ornamentierte Kirchenfenster...
Stell dir vor, in diesem Augenblick müssten deine Gefühle erst einmal den in der Mitte liegenden Sandhaufen ausblenden... :?

Weißt du, was ich damit meine? :wink:

Alles zu seiner Zeit und alles am rechten Ort, JA! Nur bitte... wenn möglich... Tut mir leid, bin halt simpel...
:oops:

Hannes

#24 Beitrag von Hannes » 28.12.2009, 10:34

Ich glaube ja, lieber simpel, dass wir vom selben sprechen ... (à propos: Herrn Beuys hörte man sagen "Jeder Mensch ein Künstler." :wink: )

Ja klar kenn ich das mit dem Lichtstrahl. Es war zwar ein nasskalter Karfreitag und es war das Brahms-Requiem: "Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand und keine Qual rühret sie an" und dann ... Sonne, Licht, Wärme. Aber da ging es ja genau darum: Licht kommt in die muffige Bude :wink: . Ich wollte nur noch raus in die Sonne und tanzen und ... aber der Brahms war dann doch stimmungsvoller!

Jetzt stelle ich mir gerade einen rotbesamteten, pelzbekrägelten und wildbeseideten Kardinal vor, der auf einem Sandhaufen steht - inmitten spielender Kinder - und sagt: "Christus spricht: werdet wie die Kinder." ... darum gehts mir hier.

Ich weiss, was Du meinst ... :wink:

LG - Hannes

Hannes

Re: Kult-Urhauptstadt 2010

#25 Beitrag von Hannes » 28.12.2009, 10:46

evah pirazzi hat geschrieben: Hey Schäfchen, kannst du auch anders, als immer nur mit dem Kopf nach nach rechts rucken? Das macht mich ganz nervös!!! Bild

Apropos Beuys - natürlich würde ich da sofort mitmachen, wenn du das wünschst, boysy, aber du solltest bedenken, dass du mit dem Ergebnis evtl. nicht leben könntest. :mrgreen:

Was die Verschnürung des Kircheninnenraumes betrifft, Hannilein, weißt du denn nicht, dass wir inzwischen im "Schnurlos-Zeitalter" angekommen sind? Bist du denn ein ewig Gestriger, der noch nicht geschnackelt hat, dass diese auch bei kirchens beliebten Schnur- und Fesselaktionen nicht mehr so gut ankommen?
evah, Du bist fest eingeplant bei der Aktion ... ich würde übrigens wie immer ergebnisoffen arbeiten wollen. Das ist viel viel spannender und reibungsvoller. Ach übrigens: Du weisst sicherlich, wie die Gattin des Herrn Beuys mit Vornamen hiess ... nur ohne "h"! :wink:

Schnurlos - verbindungslos - ohne Fesseln ... ich weiss das, dass wir da (scheinbar) angekommen sind - aber genau das will ich ja damit sagen: die Schnüre sind in der Kirche befestigt und die Menschen werden da durchgeschickt, berieselt mit Predigten von Freiheit und Weite und Ewigkeit und losgelöst von den Stricken ... vastehsde.

Ich seh schon, das wird was ... :wink:


Es grüsst Hannilein, das mit jedem Ergebnis zu leben gelernt hat (sogar ohne rechtsdrehendes Reh heute!)

Anne

#26 Beitrag von Anne » 28.12.2009, 10:56

Hannes hat geschrieben:Ich weiss, was Du meinst ... :wink:

LG - Hannes
Ich auch. :wink:

Bei manchen Veranstaltungen merke (oder unterstelle) ich, dass sie fast krampfhaft dazu dienen sollen, die Kirchen zu füllen. Mancher ist da sehr kreativ und hat durchaus einen Sinn dafür, wie er die Menschen da abholen kann, wo sie stehen...
Trotzdem frage ich manchmal: Was soll das!? Und (was) hat das noch mit 'Kirche' zu tun?

Oder - für Hannes - anders formuliert :wink:: Manchmal frage ich mich, ob das, was ver-anstaltet wird, noch mit der Suche nach Gott zu tun hat; mit der (nie endenden) Frage nach allem; damit, sich selbst zurückzunehmen (in aller Demut), um das Große und Ganze zu würdigen und ja: auch heilig zu halten.

Weißt du, von dem ganzen überzogenen Hokupokus, von der Demonstrierung von Macht und Absolutheit in Kirchens halte ich auch überhaupt nichts! Für mich bedeutet es aber keine Lösung des Ganzen bzw. Lösung von dem Ganzen, dass man in der Kirche plötzlich alles machen kann. Bedeutet(e) das nicht auch, dass man mehr sich selbst verwirklicht? Wo ist da der wirkliche Unterschied, wo die Grenze...?

Und noch ein etwas anderer Vergleich: Kürzlich sagte mein Sohn in jugendlich-deutlicher Sprache: "Es gibt nichts Alberneres als Erwachsene, die (krampfhaft) bemüht sind, einen auf jugendlich zu machen (um ihnen damit zu gefallen)."

So ähnlich meine ich das. Verstehste? :wink:

Liebe Grüße
Anne

shalom

Re: Kult-Urhauptstadt 2010

#27 Beitrag von shalom » 28.12.2009, 11:02

evah pirazzi hat geschrieben:
...Bist du denn ein ewig Gestriger, der noch nicht geschnackelt hat, dass diese auch bei kirchens beliebten Schnur- und Fesselaktionen nicht mehr so gut ankommen?
...geschnakelt... :mrgreen:

Heinrich

#28 Beitrag von Heinrich » 28.12.2009, 11:11

...geschnakelt...

Bon jour, Shalom.

Dachten Sie an …..geschnackselt….. :?: :D

Gruss aus dem Süden,
Heinrich

abendstern_
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Registriert: 25.11.2007, 13:44

#29 Beitrag von abendstern_ » 28.12.2009, 11:39

simpel hat geschrieben:Hannes, ich bin kein Künstler und kann dir deshalb in deiner Intension nur beschränkt folgen - wahrscheinlich ist mir dies auch zu anstrengend und mein kleines Hirn nicht assoziativ genug; irgendwie bin ich nur ein "Bauchmensch".

Vielleicht (und da bin ich mir recht sicher :wink: ) kennst du das Gefühl: du bist Mitwirkender in der "Matthäuspassion" und an einer ganz bestimmten Stelle der Aufführung bricht auf einmal ein Sonnenstrahl durch das reich ornamentierte Kirchenfenster...
Stell dir vor, in diesem Augenblick müssten deine Gefühle erst einmal den in der Mitte liegenden Sandhaufen ausblenden... :?

Weißt du, was ich damit meine? :wink:

Alles zu seiner Zeit und alles am rechten Ort, JA! Nur bitte... wenn möglich... Tut mir leid, bin halt simpel...
:oops:
Simpel, wir sind doch alle keine Künstler im eigentlichen Sinn, und ich schätze mal, dass wir alle auch relativ wenig Erfahrung mit "Experimenten" dieser Art haben.

Aber ist es nicht so, dass alles seine Zeit hat? Die Zeit der Matthäus-Passion ist eben nicht die Zeit des Sandhaufens. Immer nur Matthäus-Passion wäre etwas einseitig, manchmal muss man auch (barfuß) durch den Sand laufen und Sandmatsche machen.

Mir fällt gerade eine Vesperkirche ein, in der ich schon öfter war. Eine sehr alte kleine gotische Kirche am Eingang zur Reutlinger Fußgängerzone. Die Kirchenbänke sind weggeräumt, statt dessen stehen Tische und Stühle drin, man kann Kaffee trinken, etwas essen, sich unterhalten. Man kommt mit Menschen zusammen, die sich ehrenamtlich für diese Arbeit zur Verfügung stellen, die für arme Menschen und Obdachlose kostenlos ist. Andere zahlen ihren Kaffee und ihren Kuchen. Gelegentlich gibt es eine kleine Andacht im Chorraum der alten Kirche. Dann wieder Stimmengewirr, Geschirrgeklapper, Kaffeeduft...
Und das alles ist alles andere als unheilig. Im Gegenteil, es ist das volle Leben, so empfinde ich es jedesmal, wenn ich dort bin.

Toll finde ich auch jedes Jahr den Eiermarkt in der vorösterlichen Zeit in einer kleinen Dorfkirche hier in der Nähe, die Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung anzieht. Der Mensch lebt eben n icht von der Predigt allein, sondern auch von dem, was er seinen Sinnen als Nahrung anbietet...

Nur zwei bescheidene Beispiele aus meinem kirchlichen Umfeld. Ich finde es gut, wenn immer wieder unterschiedliches Leben in die Kirchen kommt, nicht nur sonntags zwischen 10 und 11....

Hannes

#30 Beitrag von Hannes » 28.12.2009, 11:42

Anne hat geschrieben: So ähnlich meine ich das. Verstehste? :wink:
Auch das verstehe ich gut, liebe Anne, auch das! :wink:

Mir ginge es bei diesem Kunstprojekt primär darum, einen (geweihten, geheiligten) Raum umzudeuten. Dazu benötige ich erstmal die Geschichte dieses Raumes: wie und wieso heiligt/weiht man profanes Mauerwerk? Und was meint das dann? Und was, wenn aus einem "Gotteshaus" ein Nachtclub wird (so in London gesehen)? Was sind meine Bilder und Interpretationen und Gefühle bezüglich diese Raumes und was meint heilig wirklich für mich? Und das würde ich dann in einem leerstehenden Raum, der noch oder nicht mehr geheiligt/geweiht ist, versuchen in ein erlebbares Bild zu bringen.

Das alles hat aber für mich mit dem Ursprung (Gott) erstmal nichts zu tun. Mir geht es um eine Annäherung an die Bilder, die wir uns von Gott machen bzw. die uns gemacht werden. Und um eine mögliche Umdeutung oder Erweiterung dieser Bilder ... sozusagen um neue Wege zu (den) Gott(esbildern).

Es geht mir um Kunst und (neue) Bilder, die möglicherweise helfen, eine spirituelle Ebene bei den Menschen spürbar werden zu lassen.

So, getz aber Schluss ... getz lese ich weiter in meinem Weihnachtsbuch "Nicht so viel denken - mehr lieben". Und ab jetzt denke ich leise weiter ... ganz leise. :wink:

LG zurück
Hannes

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