Na, das hat der geistliche Rat Kiefer ja wieder geschickt eingefädelt (ich nehme an, der Verfasser des Artikels ist unser Ober-Kiefer? - Seinen Namen hat er ja sicherheitshalber nicht darunter gesetzt).shalom hat geschrieben:[=>MYBISCHOFF’S WISSEN & LEHRE]
Er greift einige der Rechtfertigungsreden des Paulus zu seiner Apostelbeauftragung heraus, die damals wohl immer mal wieder notwendig waren, da Paulus die Voraussetzungen eines Apostels nach damaliger Sicht der anderen Apostel nicht ganz erfüllte, die da waren:
...So muß nun einer unter diesen Männern, die bei uns gewesen sind die ganze Zeit über, welche der HERR Jesus unter uns ist aus und ein gegangen, 22 von der Taufe des Johannes an bis auf den Tag, da er von uns genommen ist, ein Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden...(Apg 1)
und überträgt sie wie selbstverständlich auf die heutigen "Apostel". Dabei wird beherzt der neuerdings so beliebte, weil wichtig klingende Begriff "Apostolat" eingestreut, um dem Ganzen einen modern-wissenschaftlichen Touch zu geben (z.B. "...erwähnt er den Unterschied zu Apostel Petrus und legt die Notwendigkeit seines eigenen Apostolats dar..." und ganz am Ende des Artikels: "...Vom Amt des Apostels spricht auch der Epheserbrief, in dem noch einmal die Bedeutung des Apostolats für die Kirche Christi herausgestellt wird...") - dabei steht "Apostolat" nirgends in der Bibel.
Das eine sind also diese "Rechtfertigungen" des Paulus, der es schwer hatte, von den anderen Aposteln als einer der ihren anerkannt zu werden, obwohl sich Paulus allein durch seine Werke/Wunder/"Früchte" legitimierte. Er heilte Kranke durch Handauflegung, machte den Lahmen zu Lystra durch Ansprache gehend, trieb Geister aus, machte den zu Tode gestürzten Eutychus durch "Darauflegen" wieder lebendig usw.
Das andere ist, mit diesen paulinischen Rechtfertigungerläuterungen die heutigen Apostel auf eine Stufe mit Paulus zu stellen, sie damit durch die Hintertür zu legitimieren, ohne dass auch nur eine der vielen Wundertaten jemals von einem der heutigen Apostel erbracht worden wäre, so dass man sagen könnte: Gut, sie sind keine Zeugen der Auferstehung, aber ihre Taten sprechen für sich.
Wahrscheinlich war der Artikel eine Auftragsarbeit und für Geld schreibt man den Auftraggebern gerne nach dem Munde. Die Vorgehensweise ist immer gleich: Ergebnis steht fest, schauen wir doch mal, ob wir nicht irgendwelche Stellen in der Bibel finden, die unsere Standpunkte untermauern. Dass diese Bibelzitate vielleicht gar nicht übertragbar sind auf die heutige Situation, wird entweder nicht erkannt (was ich nicht glaube) oder bewusst ausgeklammert (siehe auch Draves Geschichtsklitterei am 4.12.07 - gleiche Vorgehensweise).
Anstatt sich und ihr "Apostolat" so wichtig zu nehmen und sich z.B. ein Büro einzurichten, welches dem des Bundeskanzlers in nichts nachsteht, sollten sich die heutigen Apostel - wo sie nun schon diesen Titel unberechtigterweise führen und sich auch nicht durch besondere geistliche Fähigkeiten/Taten legitimieren - besser auf das konzentrieren, was schon, wie in dem Artikel erwähnt, Paulus als Dienst eines Apostels beschreibt: Verkündigung des Evangeliums und Dienst des Geistes und der Versöhnung.
"Apostolat" - Helau.