Kirchenaustritte in der NAK

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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tergram

Re: Kirchenaustritte in der NAK

#11 Beitrag von tergram » 07.05.2010, 06:26

gecko hat geschrieben:...dass meinen geschwistern in der gemeinde irgendwann erzaehlt wird: fuer den "gecko" war's wort gottes die hoelle ... deshalb ist er von uns gegangen ... ... und dass die geschwister das im glauben aufnehmen ... und sich fuerchten, so einer zu werden wie der gecko einer war...
Ja gecko, so wird es sein, oder so ähnlich. Aber das wirst du nicht verhindern können. Auch wenn es dir weh tut. Die 99 Schafe, die brav im Stall beim Hirten blieben, werden sich auch über das eine, das sich eine neue, grüne Weide suchte, mokiert haben... Das hat das Schaf aber nicht weiter bekümmert.

agape

Re: Kirchenaustritte in der NAK

#12 Beitrag von agape » 07.05.2010, 08:06

tergram hat geschrieben:
gecko hat geschrieben:...dass meinen geschwistern in der gemeinde irgendwann erzaehlt wird: fuer den "gecko" war's wort gottes die hoelle ... deshalb ist er von uns gegangen ... ... und dass die geschwister das im glauben aufnehmen ... und sich fuerchten, so einer zu werden wie der gecko einer war...
Ja gecko, so wird es sein, oder so ähnlich. Aber das wirst du nicht verhindern können. Auch wenn es dir weh tut. [...].
Eben.
Genau deswegen hatte ich auch letztens den Predigtausschnitt von L. in Bremen eingestellt. (Die Dämonisierung des Abfalls.) Damit wollte ich zeigen, dass der "neuapostolische Dualismus", wie es Fincke (EZW) vor drei Jahren sagte, diese Form von "drinnen und draußen", den vermeintlich "Treuen und dem Abfall", das Wort predigt.

Die Ängste wachsen in den NAK-Gemeinden vor dem "Sich-Gegeneinander-Aufstellen", und das ist durchaus gewollt. Die 50er Jahre stelle ich mir für das pers. Erlebnis nicht tatsächlich dramatischer vor, als heute, es hat nur einen anderen Hintergrund. Damals war das "Abschütteln des Abfalls" ohne Umwege und direkt von der Leitung ausgegangen.
Heute gehen sie gezwungenermaßen "freiwillig".
Das ist ein demokratischer Fortschritt.

_

Re: Kirchenaustritte in der NAK

#13 Beitrag von _ » 07.05.2010, 10:32

gecko hat geschrieben:... beim apostel war ich deshalb, weil meine cousine goldene hochzeit feierte ... und nach dem gottesdienst wollte ich dem apostel schreiben ... hab's dann aber doch nicht getan ...

... und nach dem heutigen gottesdienst wollte ich dem aeltesten was sagen ... hab's dann aber doch nicht getan ...

... aber irgendwann werd ich meinen vorsatz "nicht immer gegen die gleiche wand zu rennen" wieder vergessen und doch wieder was sagen bzw. schreiben ...
achja, kenne ich nur zu gut. aber weißt du, warum mir das so geht: weil man schon zehn mal was dazu gesagt hat, und es hat sich nichts getan - außer, dass man für seine glaubenskrise bemitleidet, mit samthandschuhen angefasst und als "kritischer" in quarantäne gesteckt wurde (denn ein fauler apfel...)
gecko hat geschrieben:mit argumenten laesst sich da schwer was bewegen ... es gibt fuer jedes argument ein nak-spezifisches gegenargument
... bzw. was man halt so "argument" nennt...
gecko hat geschrieben:wisst Ihr wovor mir graut?

dass meinen geschwistern in der gemeinde irgendwann erzaehlt wird: fuer den "gecko" war's wort gottes die hoelle ... deshalb ist er von uns gegangen ...

... und dass die geschwister das im glauben aufnehmen ... und sich fuerchten, so einer zu werden wie der gecko einer war
auch eine art, die "kritischen" bei der stange zu halten... aber auch diese sorgen kenne ich. als gutes beispiel (für echtes, gelebtes christentum nach bestem wissen und gewissen) kann ich meinen gemeindemitgliedern nur solange dienen, solange sie mich direkt wahrnehmen, und nicht nur das, was andere abfällig über mich abwesenden abgefallenen äußern.

ich fühle mit dir, bruder.

mfg, _

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evah pirazzi
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Re: Kirchenaustritte in der NAK

#14 Beitrag von evah pirazzi » 14.05.2010, 22:58

_ hat geschrieben: als gutes beispiel (für echtes, gelebtes christentum nach bestem wissen und gewissen) kann ich meinen gemeindemitgliedern nur solange dienen, solange sie mich direkt wahrnehmen, und nicht nur das, was andere abfällig über mich abwesenden abgefallenen äußern.
Na ja, das "Beispiel", das man gibt, ist vielleicht nicht immer so gut, aber es ist wenigstens ein "Beispiel" - wobei es mir weniger als ein Spiel anmutet, als ein da-bei-sein, bei den Menschen sein, mit ihnen reden, lachen, trauern usw.
[i][size=75]"... Ich bin einerseits sehr froh, dass ich diesen Gedanken aussprechen kann, auf der anderen Seite fällt es mir auch nicht schwer..."
(Bap Klingler - Neujahrsgd 2009)[/size][/i]

tergram

Re: Kirchenaustritte in der NAK

#15 Beitrag von tergram » 15.05.2010, 08:31

_ hat geschrieben:...kann ich meinen gemeindemitgliedern nur solange dienen, ...
Wobei zu bedenken ist, dass man nicht den Gemeindemitgliedern - Besitz- und Eigentumsfragen wären separat zu entscheiden :wink: - sondern der Kirche dient.

Der AT der NAK ist nur seinen Dienstherren in Form der Kirchenleitung verpflichtet: Die Amtsausübung erfolgt .... nach den Weisungen des Stammapostels, des Bezirksapostels und des Apostels. Quelle: http://www.nak.org/de/kennenlernen/stru ... tstraeger/

Täusche sich niemand, wem man dient.

42

Re: Kirchenaustritte in der NAK

#16 Beitrag von 42 » 15.05.2010, 10:18

Der AT der NAK ist nur seinen Dienstherren in Form der Kirchenleitung verpflichtet ..
So weit das Wort. Chor bitte.

Sicher, tergram, so sieht es zuerst einmal auf dem Papier aus. Man sollte aber nicht uebersehen, dass Amtstraeger (ATs) sich vorwiegend (?) um die Geschwister kuemmern und daraus eine (Selbst-)verpflichtung ableiten. Uebrigens benennt "die Kirche" dies auch gelegentlich bei Amtseinsetzungen. "Sei den ... ein ...", "weide die Laemmer Christi .." und wie die Formulierungen heissen, welche eine Verbindung zwischen Gemeinde ("den Anvertrauten") und den ATs herstellen.

Aus einem solchen Gefuehl der Verpflichtung entsteht dann ein besonderes Dilemma fuer den AT, der mit manchen Lehren in "seiner" Kirche nicht zu Rande kommt. Q.E.D.

tergram

Re: Kirchenaustritte in der NAK

#17 Beitrag von tergram » 15.05.2010, 10:53

42 hat geschrieben:Aus einem solchen Gefuehl der Verpflichtung entsteht dann ein besonderes Dilemma fuer den AT, der mit manchen Lehren in "seiner" Kirche nicht zu Rande kommt. Q.E.D.
Ja. Unbestritten. Das Argument "Ich kann nicht auch noch gehen - sonst bleiben nur die Erzkonservativen, das kann ich den Anvertrauten nicht zumuten" haben wir schon oft gehört.

Des Dilemmas versteckter Teil besteht darin, dass mancher AT - aus verständlichen Gründen - genau darin eine vermeintliche Lösung des Problems sieht: Er überzeugt sich selbst davon, dass er ja eigentlich nur den Geschwistern in seiner Gemeinde dient - mit dem augenzwinkernden Hinweis, "Zürich ist weit weg". Diese Hilfskonstruktion mag sogar eine Zeit lang tragen. Ob man dabei aber glücklich (von "selig" wollen wir gar nicht sprechen) wird, ob man den inneren Spagat lange aushält, wie hoch der Preis für diese Form der Zerrissenheit ist... und wie lange man damit eine Kirche stützt, die man - da offenkundig reformunwillig - nicht mehr stützen mag...

Wenn es eng wird, fordert die Kirchenleitung mit Nachdruck und aller Konsequenz ein, was ihr zusteht: Gehorsam. Wer das nicht glauben kann, schaue nach Blankenese.

_

Re: Kirchenaustritte in der NAK

#18 Beitrag von _ » 17.05.2010, 11:36

tergram hat geschrieben:
_ hat geschrieben:...kann ich meinen gemeindemitgliedern nur solange dienen, ...
Wobei zu bedenken ist, dass man nicht den Gemeindemitgliedern - Besitz- und Eigentumsfragen wären separat zu entscheiden :wink: - sondern der Kirche dient.
da würde ich dir gar nicht widersprechen wollen, wobei es allerdings auf die definition von kirche ankommt. kirche ist für mich die gemeinschaft der gläubigen, und nicht allein die hierarchie (aber eben auch).

mfg, _

Philippus

Re: Kirchenaustritte in der NAK

#19 Beitrag von Philippus » 17.05.2010, 12:21

Nach den letzten Zusammentreffen mit der na. Verwandtschaft bezweifel ich, daß die noch an den Gott glauben, von dem die Bibel spricht; jedenfalls scheint es da einige Abweichungen, oder auch Anpassungen an den Zeitgeist , vielleicht auch einfach Schärfungen im Verständnis zu geben, von denen ich keine so rechte Ahnung mehr habe, nachdem ich jetzt seit fast 10 Jahre Außenstehender war. - Es geht mich jetzt auch nichts mehr an!!!

Als ich vorletzten Monat beschloß, in der ev. Nachbargemeinde als Organist tätig zu werden, bekam ich von meiner Liebsten das Ruth-Versprechen zu hören: "Wo du hingehst ..."
In guter alter NAK-Manier dachte ich mir, wenn der Liebe Gott mir schon so eine Frau gibt, die genau das zu mir sagt, sollte ich auch nicht weiter zögern. Somit waren wir am letzten Mittwoch - einen Tag vor Himmelfahrt - beim Amtsgericht und fragten nach der Kirchenaustrittsstelle ...
Die Dame dort war auch recht nett.

Komischerweise ging mir der förmliche Austritt ziemlich sonstwo vorbei. Meiner Stimmung nach hätte ich auch im Wartezimmer beim Steuerberater sitzten können.

Als wir danach unseren Obulus in der amtsgerichtlichen Zahlstelle zu entrichten hatten, fragte ich dann noch, ab dem wievielten Austritt es denn möglicherweise Mengenrabatt gebe. Damit hatten wir dann auch noch etwas zu lachen. Und diese Dame war auf einmal noch richtig freundlich.
Und wir waren fröhlicher Dinge, als wir das Haus verließen.

Als ich vorher mein Konfirmationszeugnis suchte in dem Gedanken, mich eventuell ausweisen zu können oder zu müssen, fand ich den Brief, mit dem ich vor 14 Jahren dem AP meine Amtsniederlegung angetragen hatte. Dabei lag auch der Brief des BAP, mit dem dieser meinem Wunsch entsprach; sozusagen meine Entbindungsurkunde, das Schreiben mit der 'Entbindung' von allen Rechten und Pflichten des Diakonenamtes.
Es war schon eigenartig, diese Briefe noch einmal zu lesen, berührte mich aber (fast) nicht mehr.

In der neuen Gemeinde bin ich/sind wir sehr freundlich aufgenommen worden. Predikantin, Pfarrerin und Pfarrer halten Predigten, die ich als solches auch anhören kann, die ich verstehen kann und die mit Gott und den bzw- mit seinen Menschen etwas zu tun haben. Und ich hab wieder 'ne Orgelbank unterm Allerw... - Was will ich mehr.

Aber nein, ich hätte diesen Schritt nicht früher gehen können. - Für derart tiefe Einschnitte im Leben braucht man bzw. mensch einen oder einen zweiten, einen weiteren Grund, auf dem er sicher stehen kann. Da braucht es mehr als die Unzufriedenheit mit den Umständen, die sich nicht ändern lassen.
Gute Gründe, ein als sicher empfundenes soziales Netz, eine funktionierende Partnerschaft und die Bereitschaft, endlich und einfach loszulassen (um die Hände frei zu haben) sollte man/frau/mensch dann schon haben; und guterdings vielleicht noch eine Alternative, eine neue Glaubens- oder Weltanschauungsgemeinschaft.

Allen, die diesen Schritt noch vor sich haben, Gutes Gelingen und die Engel Gottes an Eurer Seite

Liebe Grüße

Frank

PS: Achja, es gibt übrigens keinen ... Mengenrabatt :roll:
Zuletzt geändert von Philippus am 17.05.2010, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.

Ruhrgebiet

Re: Kirchenaustritte in der NAK

#20 Beitrag von Ruhrgebiet » 17.05.2010, 12:25

Lieber Phillipus,

herzlichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung, die du nach zwei Jahren (wie bei mir) zu den besten deinen Lebens erklären wirst :mrgreen: !

Alles Gute dir!

RG :wink:

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