Zum fünfzigsten Jahrestag der Kapitulation

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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shalom

Re: Zum fünfzigsten Jahrestag der Kapitulation

#171 Beitrag von shalom » 17.07.2010, 07:23

Heidewolf hat geschrieben:Ap.Drave ist nach wie vor von der Richtigkeit seiner Zusammenschau überzeugt.
…alle Apostel sind von der Richtigkeit ihres autosuggestiven Selbstbildes selber überzeugt… . Auch Stammapostel Fehr glaubt an den göttlichen Charakter der Botschaft. Kinder der neuapostolischen Allerhöchsten hatten unlängst eine Verabredung mit Toten (Wir haben eine Verabredung mit Euch) . Auf so einem na-amtlich glaubenskultivierten geistlichen Boden könnte aus berufenem Munde ("auf Apostelaugenhöhe") sogar gedeihen, dass Stammapostel Bischoff seine Botschaft immer noch selber glaubt (wie verabredet). Wie der Stammapostel (Baum) fällt, so bleibt er liegen - und im Jenseits kann munter weitergesündigt werden, wie die Apostelämter zeitgemäß glaubenslehren... .

Stammapostel Dr. Lebers „Gedanken zur Versöhnung“ lassen selbst den Stammapostel auf die Frage zurückkommen: „ Welche Fehler sind dabei gemacht worden? Darauf gibt es eine einfache Antwort: Man hat zu wenig miteinander geredet! […]Als Apostel Kuhlen und andere einen Brief verfassten, in welchem sie ihre Sicht darlegten und dabei gleichzeitig an die Öffentlichkeit gingen, war es für eine sachliche Klärung zu spät“ (U F O – ONLINE / Zum Geleit Ausgabe 14, 20. Juli 2010).

Dass Apostel Briefe verfasst haben und auch an die Öffentlichkeit gegangen waren :mrgreen:, dürfte doch selbst für neuapostolische Stammapostels an sich nichts Ungehöriges darstellen, was jenseits einer sachlichen Klärung zu verorten wäre (incl. Verurteilung / Sanktionen).

Kann es sein, dass schlüssige neuapostolische Un(theo)logik Seilschaften von einer selbstüberzeugenden Botschaft in die nächste führt? :wink:

Seien Sie versichert, alles bleibt geheim.
Das Böse liegt im Aufsehn, das man macht;
Das öffentliche Ärgernis ist Sünde;
Wer im geheimen sündigt, sündigt nicht
“.

shalöm

shalom

Re: Zum fünfzigsten Jahrestag der Kapitulation

#172 Beitrag von shalom » 17.07.2010, 12:53

[urlex=http://www.nak.org/de/news/vorschau/kalender-des-stammapostels/][ = > Dienstreisekalender des NaKi-Dachverbandsvorsitzenden (Stand 17.07.2010)][/urlex] hat geschrieben:
• 11.07.: Eriwan, Hajastani Hanrapetutjun (Armenia)
• 17.07.: Dublin, Ireland
• 18.07.: Birmingham, England
• 01.08.: Kinshasa, D. R. Kongo
• 08.08.: Salzburg, Austria

Werte Zeitzeugen von Stammapostel Dr. Lebers „Gedankendienstreisen zur Versöhnung“ 8),

immer unterwegs im Dienste Gottes. Von Eriwan (11.07.) über Dublin (18.07.) und Kinshasa (01.08.) nach Salzburg (08.08.) und zwischendurch erscheint wieder schnell mal eine Notiz über Glaubens- und Versöhnungsartikelchen in UFO, der kostenpflichtigen Hauspostille, die kaum eine Außenwirkung hat. Die Prioritäten sind klar geregelt.

Frage an Radio Erichwan :

Stimmt es dass die Apg. 38-55 nach wie vor vollgültig ist?
Im Prinzip ja. Aber aufgrund Befindlichkeiten derer, für die sich der Strammapostel gerade die wertvollen „Gedanken zur Versöhnung“ macht, haben wir das epochale Standardwerk temporär halt mal aus dem Internetverkehr gezogen.

Hätte die Botschaftskatastrophe vermieden werden können?
Im Prinzip ja. Wenn nur die Kuhlianer nicht alles ausgeplaudert hätten!

Kann man den Unterschied zwischen Christentum und Aposteltum einfach erklären?
Im Prinzip ja. Wie zwischen Schrumpfjacke und Hochzeitskleid.

Kann es in anderen Kirchen auch Apostel geben?
Im Prinzip ja, aber bei wem kann sich NaKi dann bzgl. Theologie bedienen?

Kann ein Stammapostel Fehler machen?
Im Prinzip ja, aber wer sucht schon gerne Fehler bei Knechten Gottes?

[…]

Und dann führt die Gedankendienstreise zur Versöhnung den Stammapostel über Kinshasa nach Salzburg zu den neuapostolischen Festspielen (die Bilder von den Fesselspielchen am Altar sind ja auch aus der Nakinternetöffentlichkeit gezogen worden). Mit Salzburger Nockerln soll sogar schon im Paradies…doch das wäre eher bildlich zu verstehen und mit „heißer Luft“ in hübscher Verpackung hatten Stammapostel offensichtlich noch nie Schwierigkeiten.

Der neuapostolische Festspielplan sagt im Jahresdienstkalender für die endzeitliche Brautzubereitung ja noch so einige Highlights voraus... .

shalöm

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Andreas Ponto
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Re: Zum fünfzigsten Jahrestag der Kapitulation

#173 Beitrag von Andreas Ponto » 23.07.2010, 16:17

In der Reihe zu StAp Bischoff auf Glaubenskultur (die ich leider nicht lesen kann) wird zu Teil 10 in den Leserkommentaren (siehe: http://www.glaubenskultur.de/premium-1320.html ) über Bischoff's Abstinenz bei Trauerfeiern spekuliert.

So soll er Trauerfeiern/Beerdigungen von Aposteln und Bezirksaposteln nicht gehalten haben, obwohl es eigentlich selbstredend gewesen wäre, dass er diese hält. Bei der Trauerfeier seiner Frau soll er nicht anwesend gewesen sein.

Mich würde interessieren, ob da etwas drann ist.
Und wenn ja, fände ich es sehr interessant zu wissen, wann er definitiv die letzte Trauerfeier gehalten hatte.

Warum?
Manche versuchen damit die Botschaft zu erklären. So à la:
"Er hatte furchtbare Angst vor dem Tod und sich deswegen in einen Wahn gesteigert".

Es könnte aber auch ganz anders gewesen sein:
Vielleicht hatt er ganz normal Angst vor dem Tod, so wie jeder andere auch.
Vielleicht wurde ihm nur auf Trauerfeiern seine eigene Sterblichkeit und die immer näher kommenden Einschläge bewusst?!
Vielleicht konnte er ansonsten ganz gut verdrängen, dass seine Botschaft eine Mär war?
Ich will sagen, dass hier ein Indiz dafür verborgen sein könnte, dass er sehr wohl von der Unrichtigkeit seiner "Botschaft" gewusst haben könnte und er selbst diese als reines Machtmittel bewusst ins Leben gerufen hatte - also keine Wahnhaftigkeit oder falsch gedeuteten Träume oder Erscheinungen.
Bei Niehaus soll es ja schon Machtkämpfe zwischen den Aposteln und dem Stammapostel gegeben haben, woraus JGB dann schliesslich als Nachfolger hervorging.
Aus dieser Erfahrung könnte er "gelernt" haben, wie er seine eigene Position als StAp sichert.

Das würde auch erklären, warum er am 12.09.1954 in Stuttgart gesagt haben soll:
"Ich bin mir doch bewusst, wenn ich sterben würde – was nicht der Fall sein wird -, dann wäre Gottes Werk vernichtet. ... Falls ich tatsächlich heimgehen würde, was nicht geschehen wird, dann wäre das Erlösungswerk erledigt."

Warum dieser Satz, wenn er aus dem Glauben heraus gar nicht möglich ist?
Dieser Satz ist aus meiner Überzeugung heraus für einen Menschen, der absolut davon überzeugt ist, persönlich von Gott eine Botschaft erhalten zu haben, nicht im Ansatz denkbar und in keinem Fall aussprechbar. Auch nicht als theoretisches Gedankenspiel. Auf solche Gedanken kommt so ein Mensch nicht. Ist dieser Satz nicht ein Geständnis?

Vielleicht ist es jemanden möglich, zu ermitteln, wann JGB seine letzte Trauerfeier gehalten hat und ob er danach auf Trauerfeiern anwesend war?!

tergram

Re: Zum fünfzigsten Jahrestag der Kapitulation

#174 Beitrag von tergram » 23.07.2010, 17:02

centaurea, ich kann hier nur ein Sammelsurium anbieten - aus Meinungen und Erfahrungen in meiner Familie. Man geht insgesamt von folgendem aus:

JGB hatte bekanntermaßen eine durchaus größere Angst vor allem, was mit Sterben, Beisetzungen etc. zu tun hat, als die meisten Menschen. Vermutlich war diese ausgeprägte Angst auch Gegenstand familiärer Gespräche. Es könnte dann - vielleicht anfangs nur als dahingesprochener Satz des Trostes - jemand die Hoffnung geäußert haben "Vielleicht musst du gar nicht sterben, vielleicht wirst du bei der Wiederkunft Jesu überkleidet und mitgenommen" - oder so ähnlich. Aus diesem Hoffnungsanker kann im Zeitverlauf ein inniger Wunsch entstanden sein, der sich mit zunehmendem Lebensalter und vielleicht eingeschränktem Denkvermögen in der "Botschaft" manifestiert hat. Letzlich hat vielleicht auch der Gedanke "wenn wir es nur innig genug glauben, wenn nur möglichst alle daran galuben, wenn nur alle dafür beten - dann wird es gelingen" eine Rolle gespielt. Man wollte Gott wohl etwas abtrotzen?

Vermutlich legt die Wahrheit irgendwo dazwischen, ist aber von den Vermutungen nicht sehr weit entfernt. Dass eine gewisse Machtverliebtheit und senilitätsbedingt fehlendes selbstkritisches Reflexionsvermögen ebenfalls eine Rolle gespielt haben, kann ich mir vorstellen. Dazu muss man die Gesamtumstände berücksichigen: Die allgemeine und politische Großwetterlage, die Nachwehen des II. WK inkl. Traumatisierung einer ganzen Generation, das durchschnittliche Bildungsniveau, ..., ... . Eine schwierige Gemengelage, mit viel Spielraum für Fantasien aller Art.

Mein - subjektiver - Eindruck ist, dass JGB wirklich und ehrlichen Herzens an die Botschaft glaubte. Viele der Männer um ihn herum nutzten diesen Zustand für Macht- und Ränkespiele untereinander - jeder auf seine Weise. Manches war von Beginn an betrügerische Absicht und Taktik, anderes mag in guter Absicht begonnen und schlecht beendet worden sein. Die "vor uns" waren wohl nicht besser als wir. Aber auch nicht schlechter.

lexington

Re:

#175 Beitrag von lexington » 28.07.2010, 09:14

autor hat geschrieben:
evah pirazzi hat geschrieben:ganz viele Wörter
Liebe Tante Pirazzi,

was wäre dieser oder jener "Verführer" ohne diejenigen, die ihm blindlings folgten, scharenweise? Richtig. Er wäre keiner. Dieses oder jenes Elend derartig pointiert an der "Führerfigur" aufzuhängen, wie es dir so flockig aus der Feder fließt, ist jenes Geschichtsbild, was sich mal eben schnell, schön, einfach – um nicht zu sagen billig – ohne viele Gedanken aus der Tasche zaubern lässt. (Mündend in ein doppeltes Ausrufezeichen, oho)

An solchen Gedenk-Tagen feiert man nicht nur den Führer, sondern zu einem guten Teil sich selbst (Wenn nicht gar ausschließlich sich selbst) Wir haben "ja" zur Botschaft gesagt – und das ist ok! So ähnlich lautet wohl die Kernaussageabsicht einer solchen Veranstaltung. Für den Herrn Leber ist das Aufarbeitung.

Grüße

a.
Ich habe nicht "Ja " gesagt,weil Ich zum Zeitpunkt noch nicht auf der Welt weilte.
Wieviele schreiben den hier mit die "Ja"sagten????????????????????????????

tergram

Re: Zum fünfzigsten Jahrestag der Kapitulation

#176 Beitrag von tergram » 28.07.2010, 09:58

Lexington,

ich verstehe dich nicht recht. Willst du sagen, dass nur die, die damals bewusst "ja" gesagt haben, etwas zum Thema sagen sollten/dürften? Kannst du mir deinen Ansatz bitte nochmals erläutern?

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Re: Zum fünfzigsten Jahrestag der Kapitulation

#177 Beitrag von Heidewolf » 28.07.2010, 10:05

Zu der Frage von centaurea bezüglich Beerdigungen durch JGB habe ich folgendes Schriftstück gefunden:
http://nak-aussteiger2010.beepworld.de/ ... chrift.pdf

Aus Seite 13 geht hervor, das Ap Kuhlen üblicherweise die Beerdigungen von Aposteln hielt, weil Stap Bischoff das nicht machte.

Dieses Dokument sagt auch vieles über die damalige Stimmungslage im Apostelkreis und über das Machtgebahren von JGB aus.

Da Mkoch schon 2005 aus diesem Schriftstück zitierte, ist es wohl auch authentisch.
http://www.glaubenskultur.de/artikel-629.html
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Re: Zum fünfzigsten Jahrestag der Kapitulation

#178 Beitrag von Heidewolf » 28.07.2010, 10:28

Liebe/r lexington,
aus diesem Dokument
http://nak-aussteiger2010.beepworld.de/ ... chrift.pdf
geht doch auch hervor, dass JGB selbst in den 50er Jahren einen Führerkult mit absolutem Gehorsam für und um seine Person aufgebaut hat.
Und, wenn du dir die letzte Aufarbeitung des Stap Leber in der aktuellen UF anschaust, merkst du, das dieser Führerkult in der NAK immer noch Bestand hat. Da wird schon einiges zugegeben, aber die Position des Stap wird nicht angekratzt. Amtsenthebung der NRW-Apostel durch JGB ist OK, nur der Ausschluss hätte nicht sein brauchen.
Ein cleverer Schachzug von Stap Leber. Dann hätten Kuhlen und co noch schlechter dagestanden. Einfach alles nur Taktik.
§1 Der Stammapostel hat immer recht.

Es ist zwar schon alles lange her, aber es zeigt auch, dass die NAK weg vom Evangelium hin zu einem Machtgebilde abgeglitten ist.
Und das sehr traurige in dieser Zeit ist doch, das dieser Geist die NAK immer noch belebt.
Nur darum geht es mir z. B. eigentlich noch, nicht um Verurteilung der damaligen Ereignisse.
Als Christ versucht man ja eben doch, die Vergangenheit ruhen zu lassen.
Aber in einer Gemeinschaft zu leben, in der Unehrlichkeit zum Prinzip der Lehre gemacht wird, da hat man es wirklich nicht leicht.
Wo da die freudige und lebendige Gemeinde herkommen soll, ist mir ein Rätsel.
LG, Heidewolf
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Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

shalom

Re: Zum fünfzigsten Jahrestag der Kapitulation

#179 Beitrag von shalom » 19.08.2010, 18:13

NaK-NRW-Monatsrundschreiben für August 2010 hat geschrieben: Seelsorge / Hinweise zum Seelsorgebesuch / Wie verhalten wir uns, wenn der Kirche Fehler in der Vergangenheit vorgeworfen werden?

Teil 1 – Grundsätzliche Überlegungen
...Gelegentlich hören wir in Seelsorgegesprächen, dass Geschwister der „Kirche“ vorwerfen, sie habe in der Vergangenheit in dem einen oder anderen Fall „Fehler“ gemacht… . ...Es gilt besonnen zu sein und absolut sachlich zu bleiben... .

Ausführungen zu den Begriffen „die Kirche“ und „Fehler“ der Kirche
Zunächst soll auf die Begriffe „Kirche“ und „Fehler“ eingegangen werden. Wen meinen Geschwister mit „Kirche“, wenn sie von Fehlern „der Kirche“ sprechen?

…Auch der Begriff „Fehler“ ist problematisch… . Zwangsläufig tritt die Frage auf: Welche Sachkompetenz hat der Beurteilende?

…Die notwendige Beachtung des historischen Kontextes bei einer Beurteilung Vergangenes muss im historischen Kontext gesehen und bewertet werden… .

Werte Seelsorgeheimbesuchte, liebe Seelsorgeheimbesucher,

die Führungskräfte werden im Jubiläumsjahr sauber gebrieft. Im Kassiber des NaK-NRW-Wirtschaftsapostels wird klar gestellt, dass welches Geschwist es sich zutraut, „eine Beurteilung im Sinne von „falsch“ oder „richtig“ vorzunehmen, sich die Frage gefallen lassen muss, welche Informationsquellen es zu Rate zieht und wie es mit ihnen umgeht“, denn der NaK-NRW-Amtskörper wird mit der Botschaft instruiert, dass einseitige Informationen einseitige Betrachtungen, einseitige Beurteilungen nach sich ziehen und daher dann die seelsorgerisch wertvolle Frage nach der Glaubwürdigkeit der Informationsquellen (Informanden) inquisitorisch zu stellen ist. Nach dem Fall der Botschaft, nach dem durch und durch glaubwürdigen Infoabend sowie den neuen, noch glaubenswürdigeren Glaubenspartikeln 2010 wirkt dieses Briefing auf mich schon irgendwie rotzfrech. Zum Glück ist der vorbildliche neuapostolische Amtskörper so vielseitig und hat immer Antworten zu seinen Informationsquellen parat ("Gott will es und sein Stammapostel bestimmt es"). Es ist immer ein wonniges Glaubenserlebnis, wenn der Apostelamtskörper sachlich bleibt. Besonnene und sachliche Apostel sind höchstpersönlich Kirche (Kirche im Vollsinn) und ohne Apostel ist Kirche nur Schrumpfsakramentalismus. Apostellos – der Fehler der nichtneuapostolischen Menschheit sowie der nichtneuapostolischen Entschlafenen.

Der absolut sachliche Aspekt des besonnen geltenden neuapostolischen Amtskörpers scheint sich in dem ehrlichen „wir wissens nicht“ voll umfänglich zu erschöpfen. Dabei lehnt sich der Apostelamtskörper mit seinem Traktat über Sünde & Schuld in seinem Detailwissen ganz schön weit aus dem Kirchenfenster. Nun ja, Apostel im Vollsinn sind per se immer weiter als andere Kirchen. Apostel wissen, dass im Jenseits munter weiter gesündigt werden kann und durch Konvertierung zum Neoapostolizimus auch im Jenseits die Erwählung fest zu machen ist. Leibhaftige Apostelamtskörper - etwas was den meisten anderen Kirchen fehlt. Ich sage nur „Einzelfallbetrachtung“!

Streng im Sinne des 4ten Glaubensartikels ist es ist daher das wahre Bemühen „der Kirche“, gelenkt durch den Heiligen Geist Entscheidungen zu treffen, nach dem Willen Gottes zu handeln und in der Verantwortung vor Gott und für die anvertrauten Seelen Fehler möglichst zu vermeiden („Gott will es und sein Stammapostel bestimmt es“).

Werte Zeitzeugenzeugen, wie lässt Moliere im Tartüff sagen:
  • „Es gibt so eine Lehre, nach Bedarf
    Die Bande des Gewissens leicht zu lockern,
    Um dann das Schlechte einer Handlung durch
    Die Reinheit unsrer Absicht gleich zu läutern.
    Ich führe Sie in das Geheimnis ein;
    Sie müssen sich von mir nur leiten lassen.
    Stillen Sie mein Verlangen ohne Furcht;
    Ich steh dafür und nehm die Schuld auf mich…“

    „Nun, Ihre Zweifel kann ich leicht beheben:
    Seien Sie versichert, alles bleibt geheim.
    Das Böse liegt im Aufsehn, das man macht;
    Das öffentliche Ärgernis ist Sünde;
    Wer im geheimen sündigt, sündigt nicht.“
Das NaK-NRW-Monatsrundschreiben macht sich das Monatsrundschreiben der Gebietskirchenföderation Norddeutschland zu eigen, das sinngemäß meint, dass es ein Mangel an Vertrauensvorschuss wäre, der den von Gott auserwählten Aposteln nicht gerecht werden würde, wenn diesen unterstellt würde, dass sie nicht nach bestem Wissen und Gewissen im jeweiligen Kontext versucht hätten – so wie sie es auch heute tun, Fehler zu vermeiden. Schrumpfsakramentnochmal!

Aus dem großen Bezirksapostelreich Justizapostel Schumachers wird den NaK-NRW-Segensträgern berichtet, dass im Norden „hier und da die Forderung nach Entschuldigungen für vermeintliche Fehlentscheidungen und vermeintliches Fehlverhalten der kirchenleitenden Amtsträger in der Geschichte unserer Kirche erhoben“ werden würde. „Letztlich muss Wahrheit Wahrheit bleiben dürfen, auch wenn sie dem einen oder anderen unbequem ist“.

So schlicht es klingt, so wahr ist es dennoch: Wer arbeitet, macht Fehler! Eine fehlerfreie „Kirche“ zu fordern ist eine Illusion“ (entnommen aus MRS NRW, das seinerseits dies wiederum aus dem alten MRS Norddeutschland 1/2010 entnommen hat). Ja die stille Amtskörperpost funktioniert noch. „Das Böse liegt im Aufsehn, das man macht; Das öffentliche Ärgernis ist Sünde; Wer im geheimen sündigt, sündigt nicht“.

Wenn sich ein nakademisch selbtsbildgebildeter Amtskörper - neuapostolische Apostel haben auf eine eigene Theologie verzichtet und bedienen sich fremder Theologen nach Bedarf -, dahingehend äußert, dass „die notwendige Beachtung des historischen Kontextes bei einer Beurteilung Vergangenes im historischen Kontext gesehen und bewertet werden muss“, dann wirkt das angesichts der etablierten neuapostolischen Glaubensfehlerkultur schon ganz schön nakaber. Es gibt nämlich auch „systematische Fehler“, die sich von selbst auch nach über 50 Jahren nicht einfach so in Wohlgefallen auflösen. Die na-amtliche Ära der bischöfflichen Fehlerfortpflanzung scheint noch lange nicht zu Ende zu gehen.

Ganz offensichtlich heißt es heute noch genauso wie früher, dass Amtsträger an ihren Aposteln noch keine Fehler gefunden haben, weil sie bei denen überhaupt noch nie welche gesucht hätten. 50 Jahre nach dem tiefen Fall von der Botschaft und deren Aposteln ist muntere Fehlerfortpflanzung unter dem Amtsteppich mit ein Grund dafür, dass alles so gut geblieben ist, wie es unter Bischoff war.

Als notorische Besserwisser für Fehler haben die uneigenverantwortlichen Geschwister eindeutig ihre neuapostolischen Apostel. NaKi-Apostel wissen sowohl was Frau Lot oder Herr Saul falsch gemacht haben oder was andersgläubige Seelsorger zum Scheitern verurteilt, welche Fehler Schrumpfsakramentskirchen eigen sind, was Sepers alles falsch gemacht hatte (erhätte ja seinen Willen bekommen), welche Fehler in Blankenese vom subalternen Amtskörper verübt worden waren und was in den Gemeinden alles derart schief läuft, dass andauernd welche (jede Woche eine) geschlossen werden müssen (Apostel hält letzten Gottesdienst hie und da und profaniert die Immobilie für den Fundus der Service-Aktiengesellschaft). Zumindest im glaubenskommerziellen Bereich scheint – dank NaK-NRW-Haushaltsführerschein – von den Aposteln alles richtig gemacht zu werden. Was für ein Segen.

Nun meine lieben subalternen neuapostolischen Amtskörper. Nunmehr könnten sie zu wissen glauben, was im Jubiläumsjahr 2010 Sache ist, was der Apostelamtskörper von Ihnen bei Heimbesunchungen bzgl. der Botschaft (Kirche/Fehler) erwartet. Das sich abzuzeichnen beginnende nakademische Expertenwissen qualifiziert das Heer der neuapostolischen Seelsorgebesucher für Seelsorgeheimbesuchungen auf höchstem Niveau (Was ist Kirche? Was sind „Fehler“?).

Wenn die, im MRS den Heimbesuchern in den Mund gelegten hohen Anforderungen an fragende Geschwister auch für die Heimbesucher selbst gelten würden, indem nur das kommuniziert wird, was Wahrheit Wahrheit bleiben lässt, käme es wohl zum belämmerten Schweigen – oder zum Remake des Infoabends :mrgreen:. Der Amtskörper ist für das Jubiläumjahr sauber gebrieft.

Freuen sie sich – die nächste Heimbesuchung durch die fehlermultipliziernden Gesandten der Gesandten kommt bestimmt. Mein Ehrenwortkirchenwort drauf.

shalöm

shalom

Re: Zum fünfzigsten Jahrestag der Kapitulation

#180 Beitrag von shalom » 20.08.2010, 19:53

Werte DiskursteilnehmerInnen,

schon seit Anbeginn des Sündenfalls im Paradies sehen sich Gott und seine Menschen mit Fehlern konfrontiert: Menschen machen Fehler, Menschen erkennen mitunter Fehler und Menschen könnten aus Fehlern lernen. Philosophische Zitate früherer Jahrtausende geben in Wikipedia (Glaubensfehlerkultur) „einen Einblick in die rationale Beschäftigung mit Fehlern und den Austausch über den richtigen Umgang mit Fehlern: Das 3000 Jahre alte „I Ging“ gibt Auskunft über wahres und falsches Handeln, und Konfuzius hält fest: „Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.“ „Irren ist menschlich“ stellt Seneca fest, Horaz mahnt „In Fehler führt uns die Flucht vor Fehlern“ und Cicero hält fest: „Jeder Mensch kann irren, aber nur Dummköpfe verharren im Irrtum.

Pädagogen bezeichnen mit einer konstruktiven Fehlerkultur einerseits ein positives Klima, in dem die Angst vorm Fehlermachen abgebaut wird und andererseits das Lernen aus Fehlern stattfindet.“

Und so habe ich nichts gegen Apostel die Fehler machen (jeder Apostel kann irren), jedoch etwas gegen BaVi-Apostel, wo seit 50 Jahren kein „Lernen aus Fehlern“ stattfindet, weil Wahrheit Wahrheit bleibt. Und so führen BaVi-Apostel ihre Anvertrauten von einer temporären Apostelwahrheit in die andere und von einem Katechismus (Glauben / F&A) in den nächsten.

Und nur so kann auch ohne Lernen aus Fehlern durch na-amtliches Verharren alles immer wieder wieder gut bleiben… .

shalöm

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