ich antworte Ihnen einmal Absatz für Absatz auf Ihren Eintrag weiter oben und damit zugleich auf Ihren letzten Eintrag :
Sie verweisen zu meinem Hinweis „Probleme mit sich haben“ auf eine Alternative: „Probleme mit der NAK haben, genauer: mit dem, was die NAK ihnen oft schon als Kindern ‚eingepflanzt’ hat“.Liegt es nicht näher anzunehmen, dass diese Leute Probleme mit der NAK haben, genauer: mit dem, was die NAK ihnen oft schon als Kindern "eingepflanzt" hat? Die meisten dieser Fories wurden in ihr sozialisiert und viele noch unter der alten NAK-Garde mit dem Motto: "Glaub und gehorche oder verdirb!"?
Ist mit einer solchen Gegenüberstellung die Wirklichkeit erfasst? Ist die Wirklichkeit so oder so? Hat man entweder ein Problem mit sich oder mit der NAK? Entweder - oder? Ich sehe die Zusammenhänge anders. Wenn Menschen mit einer Institution oder im privaten Bereich mit anderen Menschen (etwa in einer Ehe) Probleme haben, dann müssen sie sich um eine Lösung bemühen. Wenn wir das Wort „Problem“ übersetzen, wird das deutlich. Ein Problem ist „eine zu lösende Aufgabe“. Bei der Arbeit an dieser Aufgabe machen manche die Erfahrung, dass sie die Aufgabe nicht von heute auf morgen lösen können und ihr vielleicht gar nicht gewachsen sind - und dann bekommen diese Menschen Schwierigkeiten: sie haben „Probleme mit sich“.
Diese Frage kann ich nicht pauschal beantworten. Es kommt auf den Einzelfall an. Es gibt „Angestellte“, die nachlässig oder gar schlampig arbeiten und die sich beispielsweise nicht um Fortbildungen bemühen und deshalb schlechte Arbeitsbedingungen haben. Wenn solche Leute dann klagen, würde ich sagen: Ja, die haben „ein Problem mit sich“. Es gibt aber auch ganz andere Konstellationen. Es würde zu weit führen, die vielen Möglichkeiten zu beschreiben ...Haben Angestellte, die sich in einem entsprechenden Forum über schlechte Arbeitsbedingungen beklagen, vielleicht nur "ein Problem mit sich selbst"?
Das kann ich auch nicht pauschal beantworten. Es kommt hier auch auf den Einzelfall an. Ich hatte vor einiger Zeit mit einer Frau zu tun, die dreimal verheiratet war und jetzt mit einem Mann zusammen lebt. In allen Fällen gab es Gewalt. Ich würde auch hier sagen, dass diese Frau ein „Problem mit sich hat“. Auch hier ist die Wirklichkeit komplex. Zu ihr gehört die Gewalttätigkeit von Männern und auch das nicht nur friedliche Verhalten von Frauen.Haben Frauen, die sich in einem entsprechenden Forum über gewalttätige Ehemänner beklagen, etwa nur ein "Problem mit sich selbst"?
Also - nach meinem Eindruck ist das gelegentlich so. Es ist also nicht immer so. Es gibt Kritik, die ich für sehr berechtigt halte und die mich positiv beeindruckt, wenn der Kritiker zeigt, wie er mit den Problemen umgeht. Es gibt aber auch Kritiker, für die es eine Art Freizeitbeschäftigung ist, wie ein Spürhund Fehler und Unzulänglichkeiten zu suchen und sie dann in die Forenwelt zu posaunen oder gar Bücher zu schreiben. Mir kommen solche Leute manchmal vor wie wild gewordene Eichhörnchen.Und bedeutet, sich in einem Forum mit den eigenen Erfahrungen einbringen, dass man etwas "in die Weltgeschichte posaun[t]? Heißt das, dass man dann eine Quatschbacke, ein Sabbelkopp, eine Tratschtante ist?
Nach ihrem Eindruck, Mr. Cemper, ist das wohl so.
Wir könnten Herrn von Bülow - also Herrn Loriot - mal in dieses Forum einladen und mit ihm Ihre Frage diskutieren. Ich vermute, dass er mir nicht widersprechen wird.Aber vielleicht stimmt ja - um mal eine Anleihe bei Loriot zu machen - etwas mit ihrem Eindruck nicht?
Ich sehe nicht, dass mein Beitrag ein Pauschalurteil ist. Richtig ist, dass die Kürze mancher Aussagen keine differenzierenden Beschreibungen ermöglicht.Vielleicht sagen Pauschalurteile wie ihres oben mehr über den Urteilenden wie über die Beurteilten aus. Sie haben ihr Pauschalurteil ja schön verpackt. In eine Frage, die auch noch den "Eindruck" anführt. Nur nicht so schüchtern, Mr. Cemper!
Pritze - hier verweise ich auf die oben gegebenen Antworten und ergänze:Aber vielleicht haben sie ja auch recht. Mit diesen Problemlingen können sie schlecht ihr Problematisierungsspiel spielen, die haben handfestere Probleme zu lösen. Also sind das Spielverderber, die sich anmaßen, anstatt zum Psychologen zu gehen, sich öffentlich in einem Forum über Sekten, Kirchen und Religion zu äussern. Und so ablehnend, dass da es da wenig für Mr. Cemper zu diskutieren gibt. Weil da mit Religion Schaden angerichtet wurde. Und dieses "Gericht" schmeckt Religiösen nicht. Also runtermachen. Die haben doch nur Probleme mit sich selbst. Die posaunen das auch noch in die Weltgeschichte hinaus. Das ist schwach, Mr. Cemper, undifferenziert und schwach!
Wenn jemand, der Probleme mit der Neuap. Kirche hat, ernsthaft meint, er könnte diese Probleme über Forumsdiskussionen lösen, dann wird er irgendwann erkennen, dass er auf einem Holzweg war. Forumsdiskussionen können hilfreich sein. Aber das ist nur eine kleine Chance. Ich würde allen „Problemlingen“ - wie Sie sagen - diesen Rat geben: Prüfen Sie doch einmal, warum Sie mit der NAK die und die Probleme haben und warum andere Menschen in der NAK diese Probleme nicht haben.
Wissen Sie - wenn ich mir anschaue, was manche Leute an Kritik produzieren, dann habe ich teilweise den Eindruck, das etwas gut beschrieben wurde, teilweise habe ich aber den Eindruck, dass die Aussagen dieser Kritiker nicht verallgemeinert werden können. Es ist doch ganz unstrittig, dass es in der Neuap. Kirche - wie überall - komische und unakzeptable Verhältnisse gibt. Aber es gibt auch das: Ich hatte in den Ferienwochen wieder einmal Kontakt zu einigen Menschen aus der NAK. Ein junger Gymnasiallehrer fühlt sich in seiner Kirchengemeinde wohl und macht dort viel. Seine Frau auch. Ein Medizinprofessor - der ein Predigeramt hat - fühlt sich ebenfalls wohl; er sieht über Probleme hinweg. Eine alte Dame fühlt sich ganz geborgen. Eine junge neuap. Krankenschwester reagiert ganz anders; diese junge Frau „kriegt Zustände“, wenn man mit ihr über die Kirche spricht. Ich könnte die Reihe noch erweitern.
Die wirklich interessanten Punkte sind für mich diese: Wie ist das Selbstbild und das Glaubensbekenntnis dieser Kirche zu erklären? Mit den historischen Fakten kann man das nicht. Theologisch kann man es auch nicht. Und doch haben viele Menschen diesen neuap. Glauben. Warum? Andere wenden sich ab und kritisieren und kritisieren und posaunen ihr Leid in die Forenweltgeschichte. Warum?
Am Rande noch eine Bemerkung. Ich bin ja eher zufällig auf dieses Forum gestoßen. Einige Zeit habe ich mich viel beteiligt. Nach kurzer Zeit bekam ich private Nachrichten und Mails von mir ganz fremden Menschen aus dieser Kirche, die sich nur beklagt haben und die mir seitenlange Geschichten über alles Schlechte schicken wollten. Das war „irgendwie komisch“. Ich vermute, dass diese Menschen auch anderenorts Probleme bekommen. Jedenfalls ist das meine Lebenserfahrung. Zwei kleine Beispiele: Ich kenne an der hiesigen Universität einen Geschichtsprofessor, der es für eine Unverschämtheit hält, dass er nicht der Sohn eines Nobelpreisträgers ist - und der dafür die Gesellschaft verantwortlich macht. Und ich kenne ebenfalls an der Universität eine Sekretärin, die seit 30 Jahren darüber redet, dass ihr Mann ihr das Leben versaut hat und dass daran ihre Mutter Schuld ist. Beide würden unglücklich, wenn sie darüber nicht reden könnten. Und sie haben fast überall Probleme.
Bleiben Sie heiter - ich versuche es auch.
Ihr Cemper