NAK am Scheideweg?! Was sich aus meiner Sicht in der NAK ändern müsste.

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Adler

Re: NAK am Scheideweg?!

#11 Beitrag von Adler » 13.12.2010, 18:56

Ein Ball sicher nicht mein Lieber :D
Gleichwohl hat sich schon so manches, bis dahin freies Vögelchen, in ausgespannten Netzen verfangen und ist dabei zu Tode gekommen 8)

LG Adler

Philippus

Re: NAK am Scheideweg?!

#12 Beitrag von Philippus » 14.12.2010, 14:04

@ maximin

Wäre nett, wenn Du uns noch ein bißchen erhalten bliebest ... :mrgreen:
Also erhalte Dich bitte gut.

medit

Re: NAK am Scheideweg?!

#13 Beitrag von medit » 14.12.2010, 14:30

Hallo centaurea,

ganz herzlichen Dank für Ihren Beitrag!

Beim Lesen der vielen Anmerkungen, Diskussionen, Kritiken zu den aktuellen und historischen Geschehnissen in der NAK in den unterschiedlichen, bekannten Foren ist mir schon so manches Mal der Gedanke gekommen, wenigstens auf dem "Blatt Papier", eine Neue NAK zu kreieren. Oder zumindest die Anregungen dazu zu geben. Was ist/war gut, was muss geändert werden? Wie müsste denn die NAK aussehen, damit man sich dort persönlich wiederfindet, sich verstanden fühlt aber vor allem auch aktiv seinen Glauben einbringen kann? Sie haben nun einen Anfang gemacht! Ich werde mich noch gedanklich damit beschäftigen, bevor ich inhaltlich eingehen kann. Bin aber auch gespannt, ob aktiv dabei mitdiskutiert wird oder ob es beim bloßem Kritisieren bleibt, denn das ist ja einfacher als Lösungen aufzuzeigen.

Beste Grüße
medit

tergram

Re: NAK am Scheideweg?!

#14 Beitrag von tergram » 14.12.2010, 15:02

Werte/r medit,

bei allem Respekt vor centaurea's Ausarbeitung muss festgehalten werden, dass es ähnliche Papiere unterschiedlicher Autoren in unterschiedlichem Umfang und differierender Analysetiefe bereits mehrfach gibt. Ich erinnere mich beispielsweise an eine detaillierte Ausarbeitung, die vor einigen Jahren im alten gk-Forum veröffentlicht wurde. Nach meiner - zugegeben lückenhaften - Erinnerung wurde diese von Rene Müntener erstellt, der senerzeit auch das Bad Ragaz'er Bibelquiz im Internet betreute. In einer vielseitigen ppt-Präsentation wurden damals alle nur denkbaren Punkte rund um die NAK beleuchtet und Verbesserungspotenzial aufgezeigt. Ergänzend gab es das "Gremium für besondere Angelegenheiten", eine "Abordnung besonders engagierter NAK-Christen", Treffen mit Aussteigern auf NRW-Ebene, Gespräche mit kritischen NAK-Mitgliedern und, und, und...

Letztlich ist es nicht wichtig, wer wann was initiiert hat. Die einzig entscheidende Frage ist:

Was ist daraus geworden? Was hat sich geändert?


Angesichts des neuen Glaubensbekenntnisses der NAK und der in verschiedenen Magazinen, wie

http://www.glaubenskultur.de/index.php
http://www.christ-im-dialog.de/index.ph ... Itemid=170

nachzulesenden Informationen mag sich jeder (s)eine Meinung dazu bilden.

Vor Illusionen sei aus gutem Grund gewarnt.

Liebe Grüße,
tergram

Comment

Re: NAK am Scheideweg?!

#15 Beitrag von Comment » 14.12.2010, 16:08

Wie tergram richtig feststellt, hat es durch NAK-Mitglieder schon etliche Aktionen gegeben, Unternehmungen mit viel Engagement, gar mit Herzblut, um Prozesse des Nachdenkens über positive Veränderungen in der Kirche in Gang zu bringen - angetrieben durch den Wunsch, die Kirche zu erhalten, möglichst weiterzubringen. Zu was hat es bislang geführt? Ich stelle allenthalben riesige Enttäuschungen fest, nahezu alle, die ich kenne, haben aufgegeben, etliche haben dieser Kirche den Rücken zugekehrt, u.a. auch jener Bruder, den tergram in ihrem Posting namentlich erwähnt hat.

Derzeit ist es so, wie letztens auf der Vorstehertagung der NAK-NRW, man beklagt die rückäufigen Zahlen in den Gemeinden, gibt längst unverhohlen zu, dass nicht allein die sog. Überalterung die Gemeinden kleiner werden läßt, sondern dass das Schrumpfen der Gemeinden in ganz wesentlichem Masse eine Folge der fortschreitenden inneren Migration ist. Kirchenmitglieder, einst aktiv und interessiert an allem in der NAK, sind frustriert, gehen fort, wenden sich anderen Gemeinschaften zu.

Und was geschieht? Ich vermag nichts in Richtung positiver Weiterentwicklung in der NAK festzustellen in dem für mich einsehbaren Bereich! Im Gegenteil, es scheint jetzt so zu sein, dass man sich mit der Entwicklung, das heisst mit dem Kleinerwerden der Gemeinden abfinden will. Letztens predigte hier ein Vorsteher, dass es doch auch schön sei in einem Gottesdienst, wenn nur wenige Zuhörer da sind. Man möge doch nicht deshalb verzagen, sondern sich vielmehr freuen, dass überhaupt noch die 'schönen' GD stattfänden und sie erst recht auskaufen. Hatte man vor Jahren gepredigt, wie schön das Wachstum in Gemeinden sei, scheint man heute genau das Gegenteil lobpreisen zu wollen.

Ich habe gehört, dass eine Hochrechnung der gegenwärtigen Entwicklung ergeben habe, dass im Jahre 2045 fast alle NAK-Lichter hierzulande erloschen sein werden! Mir scheint, dass die NAK-Leitung selbst dazu beiträgt. Ob sie es nicht merkt, nicht merken will?

So schön auch die Gedanken im Eingangsposting dieses Threads sein mögen, verehrte Leserinnen und Leser, ich muss es einfach sagen, ich kann mir nicht vorstellen, dass die überhaupt von irgend jemanden, der in der NAK zu sagen hat, zur Kenntnis genommen, geschweige denn aufgenommen und verfolgt werden. Schade! Ja, schade! Aber es ist wohl so!

Com.

Adler

Re: NAK am Scheideweg?!

#16 Beitrag von Adler » 14.12.2010, 17:01

Ich möchte diese derzeitige Situation der NAK einmal in einem sehr deutliche Bild darstellen.

Wäre die NAK eine Notarztin, hätte man ihr die Approbation längst entzogen, weil sie nur die Wunden beklagt, aber nicht behandelt und die, welche die Wunden behandeln wollen, von der Unfallstelle jagt ...

LG Adler

tergram

Re: NAK am Scheideweg?!

#17 Beitrag von tergram » 14.12.2010, 18:01

Comment hat geschrieben:.... Letztens predigte hier ein Vorsteher, dass es doch auch schön sei in einem Gottesdienst, wenn nur wenige Zuhörer da sind. Man möge doch nicht deshalb verzagen, sondern sich vielmehr freuen, dass überhaupt noch die 'schönen' GD stattfänden und sie erst recht auskaufen....
Ja. Der Erosionsprozess von innen heraus wird als "Zeichen der (End)Zeit" verkauft. Gelegentlich wird dies unter Hinweis auf Lukas 12, 32 getan: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Man redet sich den sichtbaren Vefall schön und bittet umso inniger um das Wiederkommen des Herrn, der - so die Hoffnung - die NAK (auch) aus dem selbstgeschaffenen Schlamassel befreien wird.

Nachdem die Sache mit dem Wiederkommen des Herrn sich zieht, wird die NAK nach bisherigen Prognosen bis 2045 ihr Leben ausgehaucht haben. Man darf fragen, ob das wirklich "schlimm" wäre...

Adler

Re: NAK am Scheideweg?!

#18 Beitrag von Adler » 14.12.2010, 18:22

Zitat:

Nachdem die Sache mit dem Wiederkommen des Herrn sich zieht, wird die NAK nach bisherigen Prognosen bis 2045 ihr Leben ausgehaucht haben. Man darf fragen, ob das wirklich "schlimm" wäre...

Zitat Ende

Zu diesem Zeitpunkt wird wohl keine derjenigen Mitglieder mehr leben, welcher sie heute vermissen würde :mrgreen:

Aber wer zahlt dann noch die Renten der Bezahl-AT`s?

LG Adler

Maximin

Re: NAK am Scheideweg?!

#19 Beitrag von Maximin » 14.12.2010, 19:30

:) Lieben Freunde,
es sei mir bitte gestattet, an dieser Stelle mal versuchsweise eine Verbindung zwischen 2 unserer hier angerissenen Themensträngen herzustellen: „Motivation Glaubensforum24“ und diesem hier: „NAK am Scheideweg?!“

Und damit in der Eile der Abläufe keine Missverständnisse aufkommen: „Maximin möchte niemanden aus der zugegebener Maßen so „kuscheligen“ NAK auf andere christliche (vielleicht sogar dürrere) Weiden, locken."

Nee, nee! Ich lege nur von dem Zeugnis ab, wie es mir, etwa ab dem 6. Juli 1960, in der NAK ergangen ist, was das mit mir machte und welche neuen Wege ich, wenn auch erst viele Jahre später, gegangen bin. Bin ich…? Ich weiß das nicht so genau. Bin ich gegangen, oder hat mich jemand verlässlicherer geleitet…?

Das eine aber weiß ich gewiss: „NAK hin oder her. Mir kann niemand mein Kindschaftsverhältnis zu meinem Herrn und Heiland „klauen“. Ich bin auf den Namen Jesus Christus getauft, Punktum!“ Ich bin ein Kind Gottes, das Frieden mit sich selbst, mit seinem himmlischen Vater und vor allen Dingen mit seinen Mitmenschen halten kann, statt in endloser Bitternis zu ersticken.

Centaureas Fleißarbeit zeigt ein herzenstiefes Engagement. Shaloms Beiträge auf seine Weise gleichermaßen. Ist es nicht beinahe tragisch, dass die heilige Mutter Kirche diese und andere ernstzunehmende Kirchenmitglieder aus den Reihen nicht wenigstens anhört oder, so oder so, wenigstens zur Kenntnis nimmt?

Wer sich mit der Geschichte des "alten Bundesvolkes", der Kinder Israels, auseinandersetzt, der kann tröstliche Parallelen entdecken. Wer den Weg Jesu betrachtet übrigens auch. Sein Weg ist klar erkenntlich: „Ärmlich geboren in einem Viehstall. Danach ein steiniger Weg bis zur Selbstaufgabe. Kreuz, Schmerz und Tod. Danach aber seine herrliche Auferstehung mit anschließender Himmelfahrt, der Heimkehr zu seinem und unser aller Vater."

Was ist unser Ziel? Glauben wir das, oder sind wir doch nur enttäuschte, gleichsam stumm gewordene Jünger dieses Jesus von Nazareth? Etwa solche von der Sorte der beiden Kerle, die furchtbar desillusioniert von Jerusalem nach Emmaus heimschlichen?

Lieben Freunde, wenn unserer Christenstand nur wegen einer gegenwärtig verbindlichen Kirchenzugehörigkeit in der Sackgasse mit dem Namen „Ratlosigkeit“ endet, dann haben wir wohl den nicht auf unserer Rechnung, der das Ende der Sackgasse, die trennende Mauer zur anderen Seite, ein für allemal, zusammengehauen hat.

Deshalb bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, den ich aus meinem Heiland herausgehört habe: „Wer auf Menschen baut, der wird von Menschen enttäuscht werden.“

Na und? Lebe ich unter allmächtig tätigen Göttern oder nur unter meinesgleichen? Ich bin doch nur ein irrender Mensch. Aber Pardon, alle anderen um mich herum sind das doch auch. Nicht mehr und nicht weniger. Wer mehr für sich beansprucht, dem kann ich doch nur mit einer gesunderhaltenen Skepsis begegnen.

Gewiss, Menschen brauchen dringend der Gemeinschaft. Das kann man ja schon auf den ersten Seiten der Bibel nachlesen. Nur das ist wohl auch zutreffend: „Welche menschliche Gemeinschaft auch immer darf mich in eine unerträgliche Einsamkeit zurückwerfen von der der Schöpfergott sagte: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.“

Liebe Grüße, landauf und landab, von Eurem Maximin wink:
Zuletzt geändert von Maximin am 14.12.2010, 19:43, insgesamt 4-mal geändert.

tergram

Re: NAK am Scheideweg?!

#20 Beitrag von tergram » 14.12.2010, 19:31

Adler hat geschrieben:Zu diesem Zeitpunkt wird wohl keine derjenigen Mitglieder mehr leben, welcher sie heute vermissen würde.
Ja. Und das ist doch tröstlich.
Adler hat geschrieben:Aber wer zahlt dann noch die Renten der Bezahl-AT`s?
Auch deren Anzahl unterliegt der natürlichen Abbauquote. Ergänzend: Die gut gefüllten Pensionskassen werden ja nicht direkt beim Unternhemen NAK geführt, sondern dürften sich bei einer professionellen Organistion (Versicherung, Fondsgesellschaft o.ä.) befinden. Auch das ist tröstlich.
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Man darf angesichts des nun erstmals offen ausgesprochenen präfinalen Abschlusses der NAK mal ungehemmt spekulieren, was gewesen wäre, wenn...

... Richard Fehr seinerzeit die Abspaltungsdrohungen aus USA/CAN ignoriert und erste Reformen eingeleitet hätte.

- Wahrscheinlich hätten sich die NAC USA/CAN und große Teile Afrikas abgespalten und in unseren Breiten wäre im Wesentlichen eine "NAK EU" übriggeblieben.
- Diese wäre aus sich selbst heraus und ohne afrikanische Belastung finanzierbar.
- Die NAK EU hätte im weiteren Verlauf die Chance gehabt, sich in reformierter Form - ähnlich der zwischenzeitlichen Entwicklung in der Apostolischen Gemeinschaft - als Freikirche unter das große evangelische Dach zu begeben.

Es ist anders gekommen. Schade.

Um den Bogen zum Thema "NAK am Scheideweg" wieder zu verengen: Ich sehe die NAK aktuell nicht an einem "Scheideweg". Dr. Leber war mit dem Anspruch angetreten, das neuapostolische Profil zu schärfen. Die Verschärfungen sind inzwischen überall erkennbar. Mission accomplished. Niemand kann sich mehr ernsthaft in der Hoffnung wiegen, die NAK sei reformfähig, gar reformwillig. Die Zeit der Augenwischerei ist vorbei. Spätestens mit dem neuen Glaubensbekenntnis ist die Exklusivität zementiert. Der Katechismus, sollte er noch zu unseren Lebzeiten erscheinen, wird daran nichts ändern.

Und nun? Nun muss jedes seinen Weg finden. Mit oder ohne NAK. Eigenverantwortlich. Es ist allen zu wünschen, dass sie auf diesen Wegen gut auf sich selbst achtgeben. Aber das ist eigentlich auch nichts Neues...

Chor bitte: "Weise mir, Herr, deinen Weg..."

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