Leber in Dornhan - Entschlafenengottesdienst 2012

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Andreas Ponto
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Leber in Dornhan - Entschlafenengottesdienst 2012

#1 Beitrag von Andreas Ponto » 03.07.2012, 20:17

Quelle: religionsreport.de

Leber zur Taufe von Toten mittels Taufe von Medien:
.... „Dies ist nun die erste Gnadenmitteilung Gottes, die an euch vollzogen wird. Damit ist der Weg zum Heil in Christus eröffnet. Die Erbsünde wird nun abgewaschen. Ihr habt Anteil am Verdienst Jesu Christi und gelangt in ein erstes Näheverhältnis mit dem Herrn.
und

Leber zur Totenversiegelung mittels Versiegelung von Medien:
....„Nun wenden wir uns denen zu, die erkannt haben, dass es noch etwas Weiteres gibt, nämlich die Versiegelung mit dem Heiligen Geist, dass daraus noch eine höhere Qualität der Nähe Gottes resultiert.“ (Hervorhebung von mir) ... „Der treue Gott gibt euch nun das Unterpfand zur ewigen Herrlichkeit. Ihr seid nun Mitbürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen. Auch ihr seid Erben des ewigen Lebens. Ihr seid nun Gotteskinder und dürft nun gleich uns warten auf den Tag des Herrn. Jesus Christus schreibt eure Namen ein ins Lebensbuch des Lammes. Ihr habt nun auch die Berechtigung und habt Anteil daran und dürft hoffen und warten mit Berechtigung auf den Tag des Herrn. Ihr habt die Voraussetzung erfüllt, um Erstlinge zu sein im Reiche Gottes. So begrüßen wir euch nun als Brüder und Schwestern und wissen uns mit euch engstens verbunden. Der Herr möge nun dauerhaft in euch bleiben.“....
Ein paar Fragen dazu:

Das was Leber da ausgeführt hat geht doch sicher konform mit dem neuen Katechismus. Die selben Ausführungen gelten, nehme ich mal an, analog für die Lebenden?

Wer Anteil am Verdienst Christi hat, hat nur ein erstes Näheverhältnis?!

Von Medien und so mal nicht gesprochen.... Den Begriff hat, denke ich, religionsreport.de ganz gut gewählt.

Bin gespannt, wie daraus Ökumene werden soll?!
Da muss sich die ACK aber mächtig anstrengen, das doch noch irgendwie hinzubiegen.

GG001

Re: Leber in Dornhan - Entschlafenengottesdienst 2012

#2 Beitrag von GG001 » 03.07.2012, 21:45

Centaurea hat geschrieben:Wer Anteil am Verdienst Christi hat, hat nur ein erstes Näheverhältnis?!
Ob Leber das so gemeint hat, weiss ich nicht. Ich beantworte die Frage mit "Nein", denn die Taufe mit Wasser ist nicht dasselbe wie "Verdienst Christi".

Aber in der Uster-Veroeffentlichung "Stellungnahme. Das Verständnis von Taufe und Versiegelung in der Neuapostolischen Kirche" ist nachzulesen, dass die Taufe nur ein erstes Naeheverhaeltnis mit Gott begruendet:
Das Sakrament der Heiligen Taufe mit Wasser ist die erste und grundlegende Gnadenmitteilung des dreieinigen Gottes an den Menschen, der an Christus glaubt. In der Heiligen Taufe mit Wasser erfolgt die Abwaschung der Erbsünde. Insoweit hat der Täufling Anteil am Verdienst Christi und wird in ein erstes Näheverhältnis zu Gott geführt. Er wird ein Christ und damit aufgenommen in die Gemeinschaft derer, die an Christus glauben und ihn bekennen.
Mit dieser Konstruktion hat die NAK es moeglich gemacht, dass bei der Aufnahme eines Christen in die NAK die "ehemals an ihm vollzogene Taufe mit Wasser" nicht mehr bestaetigt werden muss. Die in anderen Konfessionen rite vollzogene Taufe gilt nun auch in den Augen der NAK. Es tut ja auch gut, wenn die NAK seither darauf verweisen und behaupten kann "Wir anerkennen inzwischen die bei Euch vollzogene Taufe." Dass sie diese Taufe nur eingeschraenkt im Rahmen ihres eigenen Verstaendnisses anerkennt, bleibt dabei unausgesprochen.

Die Taufe ist deswegen notwendigerweise das einzige Sakrament, das die NAK kennt und anerkennt, das auch von einem Geistlichen gespendet werden kann, der nicht von einem Apostel der NAK eingesetzt und beauftragt worden ist. So betrachtet die NAK nun NAK-Getaufte und andere Getaufte alle als Christen, aber ihnen allen fehlt nocht etwas Entscheidendes.

Dies hat zur Folge, dass dieses Sakrament der Taufe in der NAK ein wahres Schrumpfsakrament ist, denn es hat nicht dieselbe umfaengliche Geltung wie bei den Christen allgemein. Und hier kommt der zweite Teil zum Tragen, den Dr. Leber ausfuehrte:
... dass es noch etwas Weiteres gibt, nämlich die Versiegelung mit dem Heiligen Geist, dass daraus noch eine höhere Qualität der Nähe Gottes resultiert.“
Was Leber damit meint, steht ebenfalls in dem erwaehnten Uster-Dokument:
1.4 Erst die Heilige Taufe mit Wasser und die Heilige Versiegelung gemeinsam bilden die Wiedergeburt aus Wasser und Geist.
2.1 Das Sakrament der Heiligen Versiegelung ist die Übermittlung Heiligen Geistes. In dieser Handlung wird der Gläubige mit Heiligem Geist als Gotteskraft erfüllt. Sie geschieht durch Gebet und Handauflegung eines Apostels an mit Wasser Getauften.
2.2 Die Heilige Taufe mit Wasser und die Heilige Versiegelung gemeinsam bilden die Wiedergeburt aus Wasser und Geist. Diese vermittelt die Gotteskindschaft. Als Gotteskind wird der Wiedergeborene Erbe der zukünftigen Herrlichkeit. Mit Vollzug beider Handlungen erfolgt die Übereignung an Christus. Der Gläubige wird Glied am Leib Christi; er gehört dem Werk des Herrn an.
2.3 In der Heiligen Versiegelung wird der Gläubige von Christus in das Lebensbuch des Lammes eingetragen. Er empfängt das Kaufzeichen des Lammes und ist berufen, zur Braut des Herrn zu gehören und Erstling im kommenden Reich Christi zu sein.
2.4 Die in der Heiligen Versiegelung empfangene Gotteskraft befähigt den Gläubigen, als eine neue Kreatur.in Christus zu dessen Ebenbild auszureifen.
2.5 Die Erlangung der Heiligen Versiegelung setzt voraus: Der Mensch muss mit Wasser getauft sein und seinen Glauben an die Jesu- und Apostellehre. bekennen. Zudem gelobt er, sich durch die Nachfolge Christi in seinen Gesandten auf die baldige Wiederkunft des Herrn vorzubereiten.
Der geneigte Leser darf den Umkehrschluss ziehen, wass alles einem Christen fehlt, der in seiner Kirche rite getauft worden ist, aber nie in der neuapostolischen Kirche versiegelt worden ist. Er wird ist eine ganze Liste zusammentragen.

Es ist doch fuer jeden Leser des Uster-Dokuments klar, wer sich nicht als Gotteskind bezeichnen darf, weil er nicht versiegelt worden ist, dem bleibt diese "höhere Qualität der Nähe Gottes" versagt.

Herr Dr. Leber hat aus seiner Sicht die Dinge durchaus zutreffend dargestellt.
centaurea hat geschrieben:Bin gespannt, wie daraus Ökumene werden soll?!
Da muss sich die ACK aber mächtig anstrengen, das doch noch irgendwie hinzubiegen.
Erstens: Wer in der NAK sagt, dass daraus Oekumene werden soll? Wer in der NAK konnte denn bis jetzt ueberhaupt ueberzeugend erklaeren, was sie unter Oekumene versteht und welche Rolle sie fuer sich darin sieht?

Zweitens: Ich denke, dass es gar nicht Sache der ACK ist, die im Lauf der Jahrzehnte gewachsene Sicht der NAK hinzubiegen. Was ein Maurer, ein Bahnangestellter und ein Kioskbesitzer vor Jahrzehnten als "Theologie" verbreitet haben, laesst sich auch nicht einfach gerade biegen.

Kalter Walter

Re: Leber in Dornhan - Entschlafenengottesdienst 2012

#3 Beitrag von Kalter Walter » 04.07.2012, 00:44

Hallo in die Runde,

ich halte das sog. Entschlafenenwesen für einen doppelten Irrtum. Nach dem Gleichnis mit dem armen Lazarus kann niemand von dem einen Bereich in den anderen Bereich wechseln. Mag sein, das es in der Katholischen Kirche ähnliche Rituale gibt, sie sind dadurch noch nicht biblisch begründbar.

Daneben ist die Heilige Versiegelung -sei es an Toten oder Lebendigen- wie oben ausgeführt unbiblisch. Denn Gott versiegelt selbst und ist so allmächtig, dass er keine irdischen Helferlein benötigt (Epheserbrief 1,13 ff.)

Es ist gut und schön, wenn die NAK die Taufe anderer Kirchen anerkennt, aber sie ist im neuapostolischen Sinn noch nicht "vollständig", weil die Heilige Versiegelung fehlt. Wer aus einer anderen Kirche in die NAK will, muss sich ja folgerichtig nachträglich versiegeln lassen. Über diese Schlussfolgerung ist die Taufe anderer Kirchen eben doch nicht vollgültig. Abgesehen davon, in der Evangelischen Kirche kennt man den Begriff "Erbsünde" nicht, denn bei den Protestanten gibt es durch das einmal gegebene Opfer keine Erbsünde mehr. In der Evangelischen Kirche hat man ein völlig anderes Verständnis von Taufe: Die Taufe ist ein umfassendes Bekenntnis zu Gott, der einer Buße vorausgehen sollte(je nachdem, welche Ev. Kirche). Mit der Taufe ist man wiedergeborener Christ und gehört damit zum Reich Gottes. Als wiedergeborener Christ beginnt das Leben in Christus. Was sich die NAK als "Näheverhältnis zu Gott" ausgedacht hat, kann ich in meiner Bibel nicht finden.

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Loreley 61
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Re: Leber in Dornhan - Entschlafenengottesdienst 2012

#4 Beitrag von Loreley 61 » 04.07.2012, 03:50

Nebenbei:

Mich wundert bei dieser Entschlafenensache, dass die NAK und auch ihre Mitglieder offenbar nie bemerkt haben, dass dieses Ritual - falls es denn wirksam wäre - total ungerecht gegenüber den lebenden Mitgliedern ist. Denn die Lebenden mußten sich zeitlebens anstrengen, jeden Gottesdienst besuchen, damals noch jedes Verbot befolgen und gelangten nur bei Treue zur NAK in den Himmel. Anders die Verstorbenen, die anderen Konfessionen angehörten, oder sogar Atheisten waren. Sie konnten zeitlebens machen was sie wollten und erst als sie sowieso schon tot waren, konnten sie mittels NAK den gleichen Status erreichen wie die noch lebenden Mitglieder nach ihrem Ableben auch erreichen würden. Da wäre es doch leichter und angenehmer gewesen, man wäre als Lebender nie Nak`ler gewesen, sondern erst nach dem Tod zum "Gotteskind" geworden. Man waren wir blöd....... :shock: :mrgreen:

LG, Lory
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tergram

Re: Leber in Dornhan - Entschlafenengottesdienst 2012

#5 Beitrag von tergram » 04.07.2012, 09:47

Lory, das stimmt zwar, aber...

...auf eine entsprechende Frage im Konfi-Unterricht hiess es: "Wir wissen nicht, ob Gott unsere lebenslange Treue nicht doch mit einem "Extra" in der Herrlichkeit belohnt. Wir vertrauen da der göttlichen Gerechtigkeit."

Siehste! Es gibt für alles eine Erklärung - man muss sich nur Mühe geben. :roll: Versprechungen auf das Jenseits sind ein wunderbarer Trick - er funktioniert immer.

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Loreley 61
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Re: Leber in Dornhan - Entschlafenengottesdienst 2012

#6 Beitrag von Loreley 61 » 04.07.2012, 10:15

Du meinst, die Nak`ler bekommen das 7-Gänge Menue und die anderen nur das 5-Gänge Menue? Das steht aber nicht in der Bibel. :shock: :mrgreen: Im Ernst - ich kenne die Antwort so nicht. Ich hatte das auch mal gefragt, aber ich bekam ja immer nur zu hören, ich solle nicht soviel fragen.....wenn ich dann angenommen werde, würde ich sowieso nichts mehr fragen - alles wäre dann klar. Aber solche Vertröstungen mochte ich noch nie, weil man ja dann gar nicht weiß, auf was man sich einstellen mußte. Ich weiß gerne vorher Bescheid. :roll:

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tergram

Re: Leber in Dornhan - Entschlafenengottesdienst 2012

#7 Beitrag von tergram » 04.07.2012, 10:33

Da waren unsere AT's eine Spur cleverer - wenn man keine Antwort hat, bastelt man sich eben eine.

Abgesehen von der Menü-Frage 8) - vielleicht werden die lebenslang NAK-Treuen im Auswahlverfahren "Erstlinge und Könige, die die Völker regieren werden" bevorzugt berücksichtigt. Insofern wäre das Diesseits eine Art Assessment-Center. Interessanter Gedanke...

Die Sache mit dem "vorher Bescheid wissen wollen" wird vermutlich bei den jenseitigen Dingen - so es sie denn gibt - niemals klappen. Unabhängig von der Religion/Konfession. Da helfen dir und mir keine Fragen. Und keine Antworten. Spätestens an diesem Punkt sind wir Aussteiger und Kritiker nicht "besser dran".

abendstern_
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Re: Leber in Dornhan - Entschlafenengottesdienst 2012

#8 Beitrag von abendstern_ » 04.07.2012, 11:50

Wir bekamen früher zu dieser Frage die Antwort, dass wir, die wir das Werk Gottes schon während unserer Lebenszeit erkannt haben, ja Überwindern seien, während die, die es erst im Jenseits erkennen würden, eben keine Überwinder mehr werden können. Leider erinnere ich mich nicht mehr an die Zusatzbelohnung, die Überwinder erhalten. Ist alles schon so lange her...

Zwischenruf

Re: Leber in Dornhan - Entschlafenengottesdienst 2012

#9 Beitrag von Zwischenruf » 04.07.2012, 14:47

"erstes Näheverhältnis" - das ist ja auch nur so ein selbstgestrickter neuapostolischer (pseudo-)theologischer Terminus. Gibt man diese beiden Wörter (mit Anführungszeichen) bei Google ein, erhält man lediglich Treffer der NAK oder solcher Seiten, die sich mit ihr beschäftigen:

Klick

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Loreley 61
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Re: Leber in Dornhan - Entschlafenengottesdienst 2012

#10 Beitrag von Loreley 61 » 04.07.2012, 15:47

Na ja, auf diese Zusatzbelohnung hätte ich gerne verzichtet, wenn ich dafür hätte normal leben dürfen. :roll: Mit heutigem Abstand: Ich verstehe mich selbst nicht mehr, wenn ich dran denke, dass ich das alles mal geglaubt habe. Womit hatten wir uns das nur verdient? Da kommen wir als unschuldige Babys auf die Welt und werden gleich zwangsbequasselt und dressiert. Und nicht einmal das Channeling war mir vergönnt, so wie den vielen anderen, die darüber in der UF berichteten, wo sich dann die verstorbene kath./ev. Nachbarin meldete und dem neuap. Nachbarn sagte, er hätte doch Recht gehabt. (Nur Beispiel) Gibt es hier eigentlich jemanden, dem es vergönnt war, dass er dieses Channeling erlebt hat? Also das sich vielleicht ein verstorbener Verwandter meldete.

LG, Lory
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