Neuapostolischer Mehrwert - Was ist das im Klartext?

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Re: Neuapostolischer Mehrwert - Was ist das im Klartext?

#21 Beitrag von Comment » 26.08.2013, 18:35

Brombär schreibt u.a.:
Nun ist das nach meiner Auffassung aber gar nicht so einfach, den die Bibel gibt These und Antithese.
Werter Brombär,

ja, das ist nicht einfach, da gebe ich Ihnen Recht. Ich habe da keinerlei Tipps zu geben. Vielleicht nur Eines: Es gibt in den Evangelien u.a. die Gleichnisse. Ich finde, dass beispielsweise diese gute Grundlagen bieten für die Predigtarbeit. Möglicherweise kommen Prediger auch zu unterschiedlichen Verarbeitungen, aber das macht nichts. Hauptsache ist, dass der Tenor der jeweiligen jesuanischen Aussagen nicht verloren geht.

LG
Com.

Matula

Re: Neuapostolischer Mehrwert - Was ist das im Klartext?

#22 Beitrag von Matula » 27.08.2013, 07:14

Heinrich hat geschrieben:

So, Grüße aus dem wilden Süden,
zu einer SAT-Gemeinde fahre ich mit dem Rad so ca. 35 Minuten,
egal, ich mache das,
Heinrich

Hoffentlich spielt`s Wetter mit ! :wink:

Brombär

Re: Neuapostolischer Mehrwert - Was ist das im Klartext?

#23 Beitrag von Brombär » 27.08.2013, 07:33

Comment schrieb:


ja, das ist nicht einfach, da gebe ich Ihnen Recht. Ich habe da keinerlei Tipps zu geben. Vielleicht nur Eines: Es gibt in den Evangelien u.a. die Gleichnisse. Ich finde, dass beispielsweise diese gute Grundlagen bieten für die Predigtarbeit. Möglicherweise kommen Prediger auch zu unterschiedlichen Verarbeitungen, aber das macht nichts. Hauptsache ist, dass der Tenor der jeweiligen jesuanischen Aussagen nicht verloren geht.


Werte/r Comment,

ich verstehe, was Ihr Beitrag ausdrücken soll.

Der Begriff „jesuanische Aussage“ ist allerdings nicht ohne Probleme. Ich möchte nicht wissen, was dem guten Jesus alles in den Mund gelegt wurde; ganz besonders, wenn die Angaben auch noch als „Wörtliche Rede“ deklariert sind.

Damit möchte ich aber keineswegs die biblischen Überlieferungen als unbrauchbar kennzeichnen.

Aus meiner Sicht ist es für Christen wichtig, Grundsätzliches, also Überlieferungen die er/sie gedanklich akzeptieren kann, an den Anfang der religiösen Sicht zu stellen. Für mich beginnt das bei den zehn Geboten des Alten Testaments.

Bereits Jesus zitierte lt. den Evangelien von Matth., Mark. und Lukas öfter einzelne Gebote und legte sie aus. Auch knüpfte er an, an die im Judentum übliche Konzentration der Tora auf das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe. Indem er die Nächstenliebe dem ersten Gebot gleichstellte, gab er ihr Vorrang vor allen Einzelgeboten.

Darauf lässt sich aufbauen.

Bb.

Schneider

Re: Neuapostolischer Mehrwert - Was ist das im Klartext?

#24 Beitrag von Schneider » 27.08.2013, 09:08

Brombär hat geschrieben:Auch knüpfte er an, an die im Judentum übliche Konzentration der Tora auf das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe. Indem er die Nächstenliebe dem ersten Gebot gleichstellte, gab er ihr Vorrang vor allen Einzelgeboten.
Das ist aus meiner Sicht der wichtigste Aspekt aller Auslegungsarbeit. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Der Mensch ist nicht für den Sabbath da, sondern der Sabbath für den Menschen. Es geht um zwei Seiten derselben Münze. Gottes- und Nächstenliebe sind eins. Wobei man Liebe nicht im herkömmlichen Sinne als emotionale Kategorie, als Zuneigung verstehen sollte, sondern lediglich als gleichberechtigen "guten Umgang." Wenn man diesen Gedanken anhand einschlägiger Gleichnisse und Beispiele überprüft, kehrt sich das Evangelium vom Kopf auf die Füsse. Das zentrale Anliegen ist nicht, den Menschen mit Gott zu versöhnen, sondern mit sich selbst. Daraus ergibt sich alles andere. Gott regelt seine Dinge alleine. Ohne unser Zutun und ohne Bevollmächtigte. Ohne Opfer. Ohne Brimborium. Ich habe in diesem Forum schon mehrfach das Gleichnis vom Schalksknecht (Matth. 18) zitiert. Für mich eine der wichtigsten Aussagen. Gott bereinigt die Schuld von sich aus. Voraussetzungs- und bedingungslos. Der Mensch hat dagegen die Aufgabe, sich um den Menschen zu kümmern. Tut er dies, ist auch sein Verhältnis zu Gott o.k. Tut er dies nicht (s. Schalksknecht), gerät auch das Verhältnis zu Gott aus den Fugen. Es hängt letztlich alles daran, wie wir miteinander umgehen. Aber bitte nicht "im Geist", sondern konkret. Auge in Auge. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht? (1. Joh. 4, 20).

Matula

Re: Neuapostolischer Mehrwert - Was ist das im Klartext?

#25 Beitrag von Matula » 27.08.2013, 10:16

[quote="Schneider"][quote="Brombär"]

Gott bereinigt die Schuld von sich aus. Voraussetzungs- und bedingungslos.


Schneider, es ist sicherlich richtig dass Gott die Schuld bereinigen kann.

Woher weißt du, dass er dieses auch Voraussetzungs- und bedingungslos tut !?

Eine solche Aussage ist bereits ein klarer Eingriff in Gottes Souveränität.

Schneider

Re: Neuapostolischer Mehrwert - Was ist das im Klartext?

#26 Beitrag von Schneider » 27.08.2013, 10:40

Matula hat geschrieben:Eine solche Aussage ist bereits ein klarer Eingriff in Gottes Souveränität.
Das verstehe ich nicht. Mit bedingungs- und voraussetzungslos meine ich, dass der Mensch von sich aus keine Vorleistung erbringen muss, damit Gott gnädig gestimmt wird. Ich habe das Gleichnis Matth. 18 genannt. Das dortige Beispiel ist m.E. eindeutig. Die Reihenfolge ist klar. Der verschuldete Knecht brauchte keinen Preis zu bezahlen (kein Opfer zu bringen), um den Schulderlass zu erhalten. Er musste sich auch nicht an Bevollmächtigte des Königs wenden. Der König lässt seine Gnade von niemandem verwalten. Er entscheidet frei und autonom. Er trat in aller Souveränität in Vorleistung. Ein ähnliches Muster findet man auch im Gleichnis vom verlorenen Sohn, einige Verse zuvor im selben Kapitel. Der Vater nahm den Sohn bedingungslos wieder auf. In aller väterlicher Souveränität. Er ließ sich von niemandem reinreden, nicht einmal von dem anderen Sohn.

Matula

Re: Neuapostolischer Mehrwert - Was ist das im Klartext?

#27 Beitrag von Matula » 27.08.2013, 11:19

Zitat Schneider:

Gott bereinigt die Schuld von sich aus.

Voraussetzungs- und bedingungslos.


Nochmals die Frage, woher weißt du das so genau, ob Gott voraussetzungs- und insbesondere bedingungslos jedwede Schuld bereinigt.

Dann müssten solche Despoten wie zum Beispiel ein Adolf Hitler mit samt seinen barbarischen Schergen oder jetzt aktuell der Schwerstverbrecher gegen die Menschlichkeit namens Assad, ebenfalls mit samt seinen barbarischen Schergen, also im Himmel auch einen Platz haben !

Gott kann von sich aus so handeln, er muss es aber nicht !

Comment

Re: Neuapostolischer Mehrwert - Was ist das im Klartext?

#28 Beitrag von Comment » 27.08.2013, 11:42

Werter Brombär,

Schneider hat eine Antwort auf Ihre Frage gegeben, die ich sehr passend finde, der ich zustimme.

FG
Com.

Schneider

Re: Neuapostolischer Mehrwert - Was ist das im Klartext?

#29 Beitrag von Schneider » 27.08.2013, 12:16

Matula hat geschrieben:Dann müssten solche Despoten wie zum Beispiel ein Adolf Hitler mit samt seinen barbarischen Schergen .... im Himmel auch einen Platz haben !
Matula, in dem Gleichnis geht es nicht darum, Verbrechen zu tolerieren oder zu banalisieren, sondern die Ebenen (Mensch und Gott) auseinanderzuhalten. Den Himmel machen die Menschen sich selbst, oder eben nicht. In unserem Thread geht es um den Mehrwert einer Kirche. Diese Kirche sieht ihre vornehmste Aufgabe darin, Menschen zu Gott zu führen, als wenn sie über diesen Zugang hoheitlich verfügen könnte. Das wirkt auf mich so, also wollte mir jemand in der freien Natur Atemluft verkaufen. Luft zum Atmen ist einfach da. Ich brauche keinen Priester, der mir die Luft zuteilt. Ich kann mich nicht zum Herren über die Luft aufschwingen, sondern muss jeden anderen auch frei atmen lassen. Wenn ich dich stranguliere, wird - um den Gedanken des Gleichnisses zu übertragen - auch für mich die Luft eng. Ich verstehe das Gleichnis so, dass es Jesus darum ging, seinen Zuhörern zu zeigen, worauf sie sich fokussieren und worum sie besorgt sein sollen, nämlich NICHT um Gottes Wohlgefallen (das ist einfach da, denn die Sonne scheint über den Guten und Bösen ....), sondern um den guten Umgang miteinander. Ich kann keinen Himmel haben, wenn ich anderen die Hölle bereite.

Matula

Re: Neuapostolischer Mehrwert - Was ist das im Klartext?

#30 Beitrag von Matula » 27.08.2013, 12:45

Schneider hat geschrieben:
Matula hat geschrieben:Dann müssten solche Despoten wie zum Beispiel ein Adolf Hitler mit samt seinen barbarischen Schergen .... im Himmel auch einen Platz haben !
Matula, in dem Gleichnis geht es nicht darum, Verbrechen zu tolerieren oder zu banalisieren, sondern die Ebenen (Mensch und Gott) auseinanderzuhalten. Den Himmel machen die Menschen sich selbst, oder eben nicht. In unserem Thread geht es um den Mehrwert einer Kirche. Diese Kirche sieht ihre vornehmste Aufgabe darin, Menschen zu Gott zu führen, als wenn sie über diesen Zugang hoheitlich verfügen könnte. Das wirkt auf mich so, also wollte mir jemand in der freien Natur Atemluft verkaufen. Luft zum Atmen ist einfach da. Ich brauche keinen Priester, der mir die Luft zuteilt. Ich kann mich nicht zum Herren über die Luft aufschwingen, sondern muss jeden anderen auch frei atmen lassen. Wenn ich dich stranguliere, wird - um den Gedanken des Gleichnisses zu übertragen - auch für mich die Luft eng. Ich verstehe das Gleichnis so, dass es Jesus darum ging, seinen Zuhörern zu zeigen, worauf sie sich fokussieren und worum sie besorgt sein sollen, nämlich NICHT um Gottes Wohlgefallen (das ist einfach da, denn die Sonne scheint über den Guten und Bösen ....), sondern um den guten Umgang miteinander. Ich kann keinen Himmel haben, wenn ich anderen die Hölle bereite.

Damit bin ich durchaus weitgehend einverstanden, dennoch kannst du nicht behaupten beziehungsweise es erst recht nicht beweisen, dass Gott Voraussetzungs- und bedingungslos die Schuld eines Menschen bereinigt.

Das weißt du genau so wenig wie ich und ist alleine seiner Souveränität überlassen !

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