Noch neuapostolisch - und das wird ein Problem

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Peer Grobsträter

Re: Noch neuapostolisch - und das wird ein Problem

#21 Beitrag von Peer Grobsträter » 24.10.2013, 23:07

Heinrich hat geschrieben:Es wird nicht gelebt, was gepredigt wird. Beispiele dieser Sorte kenne ich zuhauf. Und es widert mich an.
Lieber Heinrich,

du darfst nicht verzweifeln!
Du bist von Gott berufen und du hast ihm Treue gelobt. In dir wurden die Gaben zum Dienst geheiligt und erweckt. Du bist in dieser Berufung und im Dienst mit der Verbindung zum Apostel und aus der Kraft des heiligen Geistes eine Gabe für die Gemeinde! Du darfst nicht vorschnell alles hinwerfen!
Jeder hat manchmal Glaubensprobleme. Zweifel können aufkommen. Das ist der Glaubenskampf. Gott verlangt nicht zu viel.
Das Einssein müssen wir suchen, auf das Gute sehen, nicht das Herz dem Bösen öffnen. Bleibe stark in der Treue!

Ich wünsche Glück und Mut

Peer

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Andreas Ponto
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Re: Noch neuapostolisch - und das wird ein Problem

#22 Beitrag von Andreas Ponto » 25.10.2013, 01:07

Hallo Peer,

schön dass du hier bist.

Könnte Gott nicht wollen dass Heinrich seinen Dienst nun an anderer Stelle auf Gottes Erdboden verrichtet?
Oder ist das nur bei den Aposteln der NAK möglich?
Wirft er hin, wenn er diesen Glauben nicht mehr teilt oder orientiert er sich nicht einfach nur neu?
Verlangt Gott das tatsächlich von ihm oder verlangt das die NAK von ihm?
Müssen wir nach Gottes Wille Einssein mit der NAK oder können wir abweichende oder gar ablehnende Ansichten zur NAK vertreten?
Öffnen wir das Herz dem Bösen, wenn wir feststellen, dass unser Platz nicht (mehr) in der NAK ist?
Sind wir Gott untreu, wenn wir eine neue geistige Heimat suchen oder gefunden haben?

Durchhalteparolen sind nach meiner Überzeugung fehl am Platz!

Egal wie Heinrich sich entscheidet.
Ich wünsche ihm für seine Reise Glück und Mut, damit er seinen Platz, Erfüllung, Ruhe und Frieden findet!

LG

Andreas

Peer Grobsträter

Re: Noch neuapostolisch - und das wird ein Problem

#23 Beitrag von Peer Grobsträter » 25.10.2013, 04:11

Guten Morgen Andreas!

Leider kann ich deine (rhetorischen) Fragen nicht akzeptieren, denn du bist mehrfach im Unrecht. Ich finde es traurig, dass so viele Zweifel ausgesät werden.
Man darf nicht darüber spekulieren, was Gott wollen könnte oder nicht. Man darf und sollte zunächst glauben, was Gott getan und verheißen hat! In dem Amtsruf hat Gott zu Heinrich gesprochen. Mit Ja hat Heinrich geantwortet. Gott hat gesegnet. Glauben wir etwa an einen Ja- Aber-Gott? Nein, Gott ist getreu! Zu welchem Dienst wurde denn Heinrich berufen und befähigt? Zum gehorsamen Dienst im Erlösungswerk Christi? Oder zu irgendeinem Dienst irgendwo in der Welt?

Deine Redewendungen: Glauben nicht mehr teilen, sich neu orientieren und neue geistige Heimat suchen, sind schlecht. Diese Gedanken sind gefährlich und tragen den Samen der Untreue und des Unglaubens. Der Zustand der schweren Anfechtung wird überdeckt und beschönigt. Neuorientierung – das ist ein benebelnder Euphemismus. Ist das nicht die Sprache der Schlange, der listige Flüsterton des Verführers?

Dass du außerdem Gott und die Kirche trennst und gegeneinander stellst ist falsch. Es ist leicht, die Kirche als schnödes Menschenwerk anzusehen, das man ohne weiteres verlassen kann, ja verlassen muss, damit die Seele ihre Ruhe hat. Was ist denn der Preis für diesen bequemen irdischen und doch so vergänglichen Frieden? Der Verlust des Glaubens, der Kraft, der Freude und der Erstlingsschaft!
Durch das geistgewirkte Gotteswort in der Sendung der Apostel, durch den Genuss der vollgültigen Sakramente und durch die freudige Naherwartung sind wir zur Gemeinschaft der Heiligen berufen. Das ist die wahre und ewige Erfüllung, das ist Ruhe und Frieden.

Einen schönen Freitag
Peer

dietmar

Re: Noch neuapostolisch - und das wird ein Problem

#24 Beitrag von dietmar » 25.10.2013, 05:41

unglaublich Peer dein Beitrag. Beschäftige dich doch mal mit der Geschichte der NAK und dem angeblich "göttlichen " Handeln ihrer Führung.

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Andreas Ponto
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Re: Noch neuapostolisch - und das wird ein Problem

#25 Beitrag von Andreas Ponto » 25.10.2013, 05:47

Guten Morgen Peer,

keine meiner Fragen ist rhetorisch! Sie sind ernsthaft an dich gerichtet.

Mich interessiert, wie du diese beantwortest und ich möchte mit dir gerne in Austausch darüber treten.
Vielleicht finden sich auch noch mehr, die da mitmachen wollen.

Vielleicht hilft es Heinrich über diese Auseinandersetzung mit dem Thema seinen eigenen Weg zu finden.

Ich möchte auch alle anderen bitten nicht in Häme zu verfallen, nur weil hier einer sicht traut offen zu schreiben, wie er diese Fragen aus der Sicht seines persönlichen und neuapostolischen Glaubens beantwortet.

Mir ist eine ernsthafte Auseinandersetzung und ein respektvoller Umgang wichtig!

Mehr später.

LG

Andreas

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Re: Noch neuapostolisch - und das wird ein Problem

#26 Beitrag von Andreas Ponto » 25.10.2013, 07:37

Hallo Peer,

deine Antwort wirft viele Fragen auf.

Woher weißt du, dass ich im Unrecht bin? Wer legt das fest?

Kannst du mir erklären, was die Terminologie "Erlösungswerk Christi" konkret bedeutet?
Wer oder was wird damit ganz konkret bezeichnet?
Was unterscheidet dieses Erlösungswerk Christi von der Kirche Christi aus deiner Sicht?

Wirkt Gott ausschließlich durch Amtsträger der NAK?
Was ist z.B. mit dem Evangelischen Pfarrer, der als BWLer gemerkt hat, dass es das für ihn nicht ist, zuerst Jugendreferent wurde und dann schließlich über den Quereinstieg Pfarrer wurde?

Könnte Heinrich sich wie ich nicht auch in der Evangelischen Landeskirche zum Prädikanten ausbilden lassen und dann in der Evangelischen Kirche Gottes Wort verkündigen und Gottesdienst feiern?
Oder sich fortbilden, auf die Straßen gehen und sich als Streetworker um junge Menschen kümmern und diesen eine Hilfe sein?
Oder Heinrich geht zur Bahnhofsmission, oder er begleitet nach fachlicher Fortbildung alte und kranke Menschen als Seelsorger, oder, oder...
(Entschuldige Heinrich, daß ich deinen Namen so bemühe. Das ist alles rein hypothetisch.)

Wäre das irgendwo in der Welt? Ja das wäre es sicher!
Aber wäre das in der gottverlassenen, bösen Welt oder wäre es nicht eher in Gottes ganz konkreter Welt wie sie ist und wo ER ist!
Wäre es nicht der Kreuzestheologie entsprechend: Gott bei den Menschen? Mit ihnen gehend und leidend?
Könnte das nicht eine Berufung und ein Dienst Gottes an den Menschen sein?

Komme ich weiter ganz konkret auf mich zu sprechen.
Ich kann den neuapostolischen Glauben, den ich Jahrzehnte als Priester verkündigt und als Religionslehrer gelehrt habe in keiner Weise mehr vertreten!
Jetzt bin ich gläubiger evangelischer Christ, Prädikant, Student der Theologie und Bildungswissenschaft.
Ist das bequem? Bin ich Gott davongerannt oder habe ich meinen weiteren persönlichen Weg mit Gott gefunden?

Bin ich für dich nun ein Ungläubiger oder von Gott abgefallener und bin ich Gott untreu geworden?
Habe ich meine Erstlingschaft, was auch immer das konkret sein soll, aus deiner Sicht nun verloren?

Ist Gott in irgendeiner Kirche eingesperrt?
Oder ist der Vorhang des Tempels zerissen und Gott ist bei den Menschen; ist bei Ihnen in ihren Freuden und im Leiden; ist mit ihnen auf ihren Wegen unterwegs?

Wo war Jesus zu finden?
Wer bedurfte seiner Meinung nach den Arzt?
Wo waren seine Jünger zu finden?
Wo waren die ersten Christen zu finden?

Ist das tatsächlich aus deiner Sicht die Sprache der Schlange, des Bösen, des Teufels?

Was ist deiner Meinung nach die Kirche?
Ist sie konkret einer Organisation zuzuordnen?
Was z.B. waren die Evangelische, die Katholische und die Neuapostolische Kirche im 3. Reich?
Sind diese schuldig geworden und Bonhoeffer hatte zu recht erkannt, dass Widerstand angesagt ist.
Oder hatte Bonhoeffer Unrecht und die Kirchen sind nicht schuldig geworden?
Wie siehst du das?

Ist Abendmahl und Taufe in Kirchen außerhalb der NAK unvollständig?
Sind andere Menschen, die nicht NAKler sind, aus deiner Sicht verloren?
Sprichst du tatsächlich anderen Menschen ohne mit der Wimper zu zucken Heil ab?
Bist du, ist irgend ein Mensch, dazu berufen und ermächtigt?

Ich weiß, es sind viele Fragen, aber ich würde mich über deine Einlassung freuen.

LG

Andreas

Matula

Re: Noch neuapostolisch - und das wird ein Problem

#27 Beitrag von Matula » 25.10.2013, 08:06

Peer Grobsträter hat geschrieben:Guten Morgen Andreas!

Leider kann ich deine (rhetorischen) Fragen nicht akzeptieren, denn du bist mehrfach im Unrecht. Ich finde es traurig, dass so viele Zweifel ausgesät werden.
Man darf nicht darüber spekulieren, was Gott wollen könnte oder nicht. Man darf und sollte zunächst glauben, was Gott getan und verheißen hat! In dem Amtsruf hat Gott zu Heinrich gesprochen. Mit Ja hat Heinrich geantwortet. Gott hat gesegnet. Glauben wir etwa an einen Ja- Aber-Gott? Nein, Gott ist getreu! Zu welchem Dienst wurde denn Heinrich berufen und befähigt? Zum gehorsamen Dienst im Erlösungswerk Christi? Oder zu irgendeinem Dienst irgendwo in der Welt?

Deine Redewendungen: Glauben nicht mehr teilen, sich neu orientieren und neue geistige Heimat suchen, sind schlecht. Diese Gedanken sind gefährlich und tragen den Samen der Untreue und des Unglaubens. Der Zustand der schweren Anfechtung wird überdeckt und beschönigt. Neuorientierung – das ist ein benebelnder Euphemismus. Ist das nicht die Sprache der Schlange, der listige Flüsterton des Verführers?

Dass du außerdem Gott und die Kirche trennst und gegeneinander stellst ist falsch. Es ist leicht, die Kirche als schnödes Menschenwerk anzusehen, das man ohne weiteres verlassen kann, ja verlassen muss, damit die Seele ihre Ruhe hat. Was ist denn der Preis für diesen bequemen irdischen und doch so vergänglichen Frieden? Der Verlust des Glaubens, der Kraft, der Freude und der Erstlingsschaft!
Durch das geistgewirkte Gotteswort in der Sendung der Apostel, durch den Genuss der vollgültigen Sakramente und durch die freudige Naherwartung sind wir zur Gemeinschaft der Heiligen berufen. Das ist die wahre und ewige Erfüllung, das ist Ruhe und Frieden.

Einen schönen Freitag
Peer

Alleine der letzte Absatz macht einmal mehr deutlich, wie abgehoben und elitär man sich auch im Jahre 2013 noch sieht und das im Wissen und im Hinblick dessen, dass man vor über fünfzig Jahren völlig zu Unrecht viele Gläubige als Abtrünnige und Abgefallene betittelt und behandelt hat.

Jemand der sich von der NAK lösen und sich einer anderen christlichen Gemeinschaft zu wenden will, demjenigen wird unterstellt, dass er irgendeinen Dienst, irgendwo in der Welt sucht.

Neuorientierung, ist das nicht die Sprache der Schlange, der listige Flüsterton des Verführers ?

Demzufolge dürfen sich alle diejenigen, die sich neuorientiert haben mal ernsthafte Gedanken machen, mit wem sie sich eingelassen haben und das sie sich mit einem solchen Schritt zwangsläufig von Gott getrennt haben.

R/S

Re: Noch neuapostolisch - und das wird ein Problem

#28 Beitrag von R/S » 25.10.2013, 08:51

Peer:
Deine Redewendungen: Glauben nicht mehr teilen, sich neu orientieren und neue geistige Heimat suchen, sind schlecht. Diese Gedanken sind gefährlich und tragen den Samen der Untreue und des Unglaubens. Der Zustand der schweren Anfechtung wird überdeckt und beschönigt. Neuorientierung – das ist ein benebelnder Euphemismus. Ist das nicht die Sprache der Schlange, der listige Flüsterton des Verführers?
Papst Pius X:
Das Amt, das Uns von Gott übertragen wurde, die Herde des Herrn zu weiden, erhielt vor allem von Christus als erste Pflicht zugewiesen, daß es mit größter Sorgfalt den überlieferten Glaubensschatz behüte und gegen alle profanen Neuerungen sowie gegen die Widerreden der sogenannten Wissenschaft beschütze.
http://estomiles.wordpress.com/2013/04/ ... er-kirche/

Im Grunde sind beide Aussagen deckungsgleich, leugnen sie doch das göttliche Geschenk der Entwicklungsfähigkeit und Wahrheitssuche des Menschen. Hätten die Menschen diesen Rat der primitiven Vasallentreue (so etwas gibt es auffälligerweise nur in Kirchen- und Feudalherrschaften ...) im Alltag befolgt, würden wir heute noch im Bärenfell und mit der Steinaxt in der Hand herumlaufen und Kant und sein Imperativ würden uns einen Dreck scheren.

GG001

Re: Noch neuapostolisch - und das wird ein Problem

#29 Beitrag von GG001 » 25.10.2013, 10:21

Peer hat geschrieben:Du darfst nicht vorschnell alles hinwerfen!
Jeder hat manchmal Glaubensprobleme. Zweifel können aufkommen. Das ist der Glaubenskampf. Gott verlangt nicht zu viel.
Peer holt an dieser Stelle "Gott" in die Argumentation herein. Die oben schon geaeusserten Fragen, wo Gott eigentlich zu finden ist und ob dies nur in der neuapostolischen Glaubensgemeinschaft ist, wird er hoffentlich noch selbst beantworten.
Peer hat geschrieben:Das Einssein müssen wir suchen, auf das Gute sehen, nicht das Herz dem Bösen öffnen. Bleibe stark in der Treue!
Dieser Aufruf zum Einssein [ich ergaenze: mit Vertretern einer Organisation] und zur Treue [ich ergaenze: gegenueber einer Organisation] ist infam.

Infam ist dieser Aufruf insofern, als solche Formulierungen dem anderen - bewusst oder unbewusst - eine Fessel anlegen, die aesserst schwierig abzustreifen ist, wenn derjenige sich gleichzeitig in einer Verantwortung gegenueber den Menschen in dieser Glaubensgemeinschaft sieht, egal, ob gegenueber Mitglied oder Amt. Es gibt aber sehr wohl Situationen, in denen man sich endlich auf sein Gewissen berufen muss und sich nicht mehr durch durch solche altbekannten Phrasen in einer Situation festhalten lassen darf, die einem ueber kurz oder lang dann doch unertraeglich wird.

Als "infam" bezeichne ich ein Vorgehen und eine verbreitete Geisteshaltung, egal ob reflektiert oder unreflektiert; damit greife ich nicht den Schreiber an. Wer solches erlebt hat, wird sehr wohl dazwischen zu differenzieren wissen. Wer solche Aufforderungen hoert und weiter denkt, erkennt die Kette, die noch lange binden kann.

"If you still feel you're fettered, then wrest yourself away.
The Lamb all that has conquer'd that brings your heart dismay."
Aus dem englischen Gesangbuch, "Forth, forth, my heart, to heaven"

Ungefaehre Uebersetzung:
Fuehlst du dich noch gebunden, entreiss dich nur beherzt!
Das Lamm hat ueberwunden, was deine Seele schmerzt.
Zuletzt geändert von GG001 am 25.10.2013, 10:35, insgesamt 1-mal geändert.

Magdalena

Re: Noch neuapostolisch - und das wird ein Problem

#30 Beitrag von Magdalena » 25.10.2013, 10:32

Lieber Heinrich,


auch ich kann Deine Probleme gut nachvollziehen! Im November 2013 sind es 5 Jahre her, seit es nach einem Telefongespräch mit einer neuapostolischen Schwester mir "wie Schuppen von den Augen" gefallen ist - dieses ist nicht das Werk Gottes, es gibt auf der ganzen Welt nicht das, was wir immer unter dem Werk Gottes verstanden haben. Durch das Gespräch mit dieser Schwester zogen sämtliche Erlebnisse und Erfahrungen, die ich in meinen über 60 Jahren "Gotteskindschaft" gemacht hatte, in Gedanken an mir vorüber. Ich war mal das, was man 150 %ig NAK nannnte. Bis dahin hatte ich alles fein säuberlich unter riesige Teppiche gekehrt, immer verdrängt, versucht zu vergeben und zu vergessen ...

Gott sei Dank hatte ich damals seit einigen Jahren ab und zu die Möglichkeit, einen Priester der NAK zu hören, der wirklich mit Leidenschaft und Überzeugung Jesus Christus in seinen Predigten in den Mittelpunkt stellte. Und am oben beschriebenen Tag begriff ich: Das ist es! Allein ER. In diesem Augenblick fühlte ich eine große Freiheit in mir, obwohl auch Angst in mir aufstieg: Wenn die nun doch Recht haben; eigentlich müsste mich jetzt der Blitz von oben treffen, es müsste etwas Ungeheuerliches geschehen. Es geschah nichts.

In der kommenden Zeit hatte ich oft das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren; alles, was ich bisher so überzeugt geglaubt hatte, bröckelte. Nun begann ich auch im "bösen" Internet zu forschen und war entsetzt, als ich darüber las, wie "Gottes Werk" entstanden ist und was sonst noch alles so passierte ... Es war mir eine große Hilfe dafür, dass ich begann, neue Wege einzuschlagen.

Ich ging in andere Kirchen, war anfangs doch sehr befremdet von vielen mir unbekannten Dingen. Am meisten war ich aber davon überrascht, wie man mich bzw. uns in der NAK belogen hat über die "gehaltlosen" Predigten dieser anderen Kirchen, welche die Seele "leer" ließen.
Mir wurde bewusst, das was ich in den meisten Gottesdiensten der NAK gehört hatte - das war leer, das war meistens ohne Bezug auf mein tägliches Leben, das waren Phrasen, Worthülsen, ständige Wiederholungen ohne Saft und Kraft usw. usf.

Durch mein Studium von umfangreicher vor allem christlicher Literatur und Internetseiten war mir schnell klar, dass ich 60 Jahre aufs "falsche Pferd" gesetzt hatte. Eine bittere Wahrheit, der man sich einfach stellen muss, wenn es auch noch so weh tut. Die Wahrheit macht frei - so darf ich mich nun fühlen. Ich muss nichts mehr tun, um "gesegnet" zu werden, es gibt keinen Druck und keinen Zwang mehr.
Ich darf jetzt Jesus nachfolgen und weiß, dass Gott mich auch mit meinen Fehlern liebt und bin fest entschlossen, IHN nicht zu betrüben. Das alles nicht aus eigener Kraft oder eigenem Vermögen, sondern allein mit Seiner Hilfe.

Nun gehe ich schon längere Zeit nicht mehr in die NAK-Gottesdienste und werde auch niemals mehr einen besuchen.

Die Reaktionen der lieben Geschwister sind so, wie oben schon mehrmals beschrieben:

Zuerst leichte Verärgerung, dann Desinteresse. Man wird fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel - das hätte ich so nicht erwartet, da ich bei einigen doch auch beliebt war - das zählt alles nicht mehr. Distanzierung in der Form, dass man evtl. noch grüßt, aber Gesprächen geht man aus dem Wege, man möchte ja nicht mit einem solchen "gottfeindlichen" Geist in Berührung kommen ... Geschwister, die früher bei mir angerufen haben, um ihr Herz auszuschütten bzw. so etwas wie kleine Seelsorge von mir erhielten, melden sich nicht mehr. Sie wollen treu ihrem Apostel nachfolgen und keinen Kontakt mehr mit mir pflegen - so in etwa wurde es mir nahe gebracht.

Im nächsten Jahr setze ich den endgültigen Schlussstrich - ich trete aus!

Die NAK-Prägung verliert man wohl nie; anfangs fiel es mir sehr schwer, zu begreifen, dass ich wirklich nichts "Besseres" bin, als meine "Mitchristen". Es gibt noch viele andere Eigenschaften aus der NAK-Prägung, die mir immer noch anhaften. Ich arbeite daran bzw. lasse daran arbeiten, denn sie gefallen mir wirklich nicht. Deshalb ist es nicht ganz verkehrt, wenn man sagt: Einmal NAK immer NAK. Auch zieht es mich immer wieder ins Internet, um etwas über die NAK zu lesen. 'Wie sagte es eine ev. Pastorin sinngemäß? "Die Krake NAK lässt ihre Leute nicht los, auch wenn sie schon Jahre oder Jahrzehnte nicht mehr Mitglieder sind." (Darüber sollte man sich auch einmal Gedanken machen)

Lieber Heinrich, auch ich kann Dir nur diese Empfehlung geben: Lass los, dann bist Du los. Spagat auf die Dauer ist für Leib und Seele ungesund, ich denke, das schafft kein Mensch.

Herzliche Grüße, Gott mit Dir! Mit Seiner Hilfe schaffst Du es.


Weise, Herr, uns deinen Weg!

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