Inquisition ausgestorben?

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Boris

Re: Inquisition ausgestorben?

#101 Beitrag von Boris » 16.03.2014, 13:20

Klaudia hat geschrieben:Boris, das System NAK haben wir - so denke ich - alle mit der Muttermilch - aufgesogen. Befreien können sich jedoch viele nicht, weil die Angst im Nacken sitzt, nicht am Tag des Herrn dabei zu sein, wenn man den "Gesalbten" widerspricht oder ihnen nicht mehr glaubt.
So ist es auf den Punkt gebracht.
Hatte vergangenes Wochenende das Thema mit meiner Mutter besprochen. Sie hat ihre Kindheit frei von kirchlichen Einflüssen verbracht. Dadurch war sie in der Lage auch dem Bezirksapostel zu sagen, wenn sie etwas als nicht richtig empfand. Sie ist ansonsten aber ein Mensch der sich stark engagiert wenn er von einer Sache überzeugt ist. Und ihre Kinder sollten vorbildlich erzogen werden.

So kam letztendlich die Sache mit der Muttermilch etc.

Diese grundsätzlichen Ängste zu überwinden und die umgebende Realität wahrzunehmen ist ein anstrengender Lernprozess. Es ist häufig so anstrengend, dass Menschen mit nur noch kurzer Lebenserwartung und sehr instabiler Gesundheit lieber auf diesen Prozess verzichten wollen und auch sollten.

Wie ein Forenmitglied es als Signatur anhängt: "Nichts fürchtet der Mensch so sehr, als das was er glaubt könnte falsch sein" (sinngemäß).

Aus meiner Erfahrung schimpfen viel Kirchenmitglieder über viel Sachen. Immer wenn sie dazu stehen sollen ist alles wieder in Ordnung (ist nicht nur in der Kirche so).

Ergebnis der Betrachtung: Ich hoffe vergebens auf Verständnis. Ich muss meinen Weg finden und gehen, egal was die Anderen über meinen Weg sagen. Die anderen Menschen müssen jeder ihren eigenen Weg gehen. Dabei bestimmt jeder selbst von wem er sich beeinflussen lässt.
Unsere Eltern sind normale Menschen. Sie haben Fehler gemacht. Genau wie wir es tun. Sie würden jetzt vieles anders machen. Genau wie es uns gehen wird.
Lassen wir die Enttäuschung zu. Lassen wir Ärger, Wut, Verzweiflung und alle anderen Gefühle zu. Sie gehören zu uns. Wenn wir sie unterdrücken, dann unterdrücken wir einen Teil von uns. So lernen wir uns besser kennen. So finden wir unseren Weg.
Wir sollten auf uns selbst hören. auf unsere innere Stimme. Gott hat uns die Gefühle und die innere Stimme geschenkt. Wir sind in der Lage sie zu nutzen und so Gottes Willen zu erfahren. Allerdings sind es sensible Instrumente. Wir sollten sie nicht von Wichtigtuern falsch justieren lassen oder gar zerstören lassen. Ich freue mich für jeden der es schafft sich von diesen falschen Behandlungen zu befreien. Anstrengend ist es. Aber es wird nach und nach immer schöner.

Schönes WE wünscht Boris

fridolin
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Re: Inquisition ausgestorben?

#102 Beitrag von fridolin » 16.03.2014, 20:12

@Boris
Wir sollten auf uns selbst hören. auf unsere innere Stimme. Gott hat uns die Gefühle und die innere Stimme geschenkt. Wir sind in der Lage sie zu nutzen und so Gottes Willen zu erfahren. Allerdings sind es sensible Instrumente. Wir sollten sie nicht von Wichtigtuern falsch justieren lassen oder gar zerstören lassen. Ich freue mich für jeden der es schafft sich von diesen falschen Behandlungen zu befreien. Anstrengend ist es. Aber es wird nach und nach immer schöner.
Solange NAK Apostel mehrheitlich von den Gläubigen praktisch noch als Lichtgestalten verherrlicht werden, wird es schwerlich gravierende Änderungen geben. Die Angst das nicht mehr so zu sehen sitzt tief im Nacken. Ich denke die sogenannte Muttermilch hat schon Auswirkungen hinterlassen. Das ganze Denken müsste umgepolt werden und das ist nicht so einfach. Anstrengend ist es sicherlich.
Da es geht beweisen ja die rückläufigen Gottesdienstbesucher.
Zuletzt geändert von fridolin am 16.03.2014, 20:27, insgesamt 4-mal geändert.

Klaudia

Re: Inquisition ausgestorben?

#103 Beitrag von Klaudia » 16.03.2014, 20:14

Boris schreibt:

"Lassen wir die Enttäuschung zu. Lassen wir Ärger, Wut, Verzweiflung und alle anderen Gefühle zu. Sie gehören zu uns. Wenn wir sie unterdrücken, dann unterdrücken wir einen Teil von uns. So lernen wir uns besser kennen. So finden wir unseren Weg.
Wir sollten auf uns selbst hören. auf unsere innere Stimme. Gott hat uns die Gefühle und die innere Stimme geschenkt. Wir sind in der Lage sie zu nutzen und so Gottes Willen zu erfahren. Allerdings sind es sensible Instrumente. Wir sollten sie nicht von Wichtigtuern falsch justieren lassen oder gar zerstören lassen. Ich freue mich für jeden der es schafft sich von diesen falschen Behandlungen zu befreien. Anstrengend ist es. Aber es wird nach und nach immer schöner."

Lieber Boris,

ich kann mich deinem Statement nur anschließen. Allerdings ist es ein harter Prozess. Darüberhinaus kenne ich in meiner Gemeinde sehr viele liebe Brüder und Geschwister, die ich sehr schmerzlich vermissen werde.

Ich bin sehr gradlinig - insofern schaffe ich es nicht mehr, auf 2 "Hochzeiten" zu tanzen. Der "Prozess" ist gerade in vollem Gang - ich hoffe, dass ich eines Tages, so wie du sagen kann, es wird immer schöner. :)

Lb. Grüße Klaudia

Vergebung

Re: Inquisition ausgestorben?

#104 Beitrag von Vergebung » 16.03.2014, 21:05

Werter Boris, werte Klaudia,
zum Thema Muttermilch und der inzwischen geänderten festen Nahrung möchte ich mich äußern.
Wir müssen zumindest die Nahrungen für den Leib und die Seele trennen. Ansonsten wollen wir froh sein, dass beide so schön miteinander harmonieren.

Gleichgültig welche Religion wir zu Rate ziehen; es gibt neben den Lebens-, Arbeits- und Wissensbereichen einen unabhängigen Überzeugungsbereich.

Wir Bürger und Christen sollten nicht versuchen das Glaubensleben in unser materielles Leben einbauen(!). Glaube, Überzeugung, Religion ist nicht in sieben Arbeits- und Lebensbereiche einzuordnen.
Glaube, Religion ordnet sich in keinen Lebensbereich ein.

Weltanschauliche Überzeugungen oder Weltsichten haben primär nichts mit „Nahrung, Kleidung und Wohnung“ zu tun und auch nichts mit Theorie und Praxis, obwohl wir Theologen für ihr Fachgebiet Theologie den Doktortitel genehmigen und bezahlen. Glaube ist keine Wissenschaft.

Juristische Organisationen des Christentums, Kirchen … sind wie Gewerkschaften und Parteien Sicherheitsorganisationen, aber die Überzeugungen der Glaube, die
Religion ist kein Lebensbereich, sondern ein Überlebensbereich!!!

Wer das nicht trennt macht einen Denkfehler.
Wir müssen rigoros unterscheiden wo uns ein Mangel drückt.
Bitte nicht den einen Mangel in den Glaubensbereich übernehmen.
LG

Klaudia

Re: Inquisition ausgestorben?

#105 Beitrag von Klaudia » 16.03.2014, 22:05

Verbindlich oder auch...,

Gott sei Dank, kann ich trennen zwischen Kirche und Gott. Was das also mit natürlicher Nahrungsaufnahme zu tun hat, entzieht sich völlig meiner Kenntnis und keine Ahnung, warum du hier Gleichungen siehst.

Der Überzeugungsbereich, so wie du es formulierst, betrifft meinen Glauben an die Trinität Gottes - nicht den Glauben an "eine richtige" Kirche.

Was mich gerade wieder neu überzeugt hat, (siehe Blogthema, meine Geschichte auf nw), dass diese Kirche agiert, wie sie es immer schon gepflegt hat.

Kritische Stimmen müssen verstummen - ansonsten sieht man sein Glaubensleben, seine Kirche der Gefahr ausgesetzt.

Wie ich in unserem pers. Telefongespräch erfahren durfte, stufst du du meinen Rauswurf auf nw für sehr bedenklich ein - du wolltest der Sache nachgehen.

Verbindlich, wer behauptet denn, dass Glaube Wissenschaft sei?

Diese Frage verbinde ich so gar nicht mit meinen pers. Ausführungen hier. Wie du meinem Statement entnehmen kannst, werfe ich im Gegensatz zu vielen anderen, nicht Glaube und Kirche in einen Topf.

Was du mit dem "einen" Mangel meinst, solltest du klar äußern.

Was ich glaube:

1. Glaubensartikel:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.

2. Glaubensartikel:
Ich glaube an Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben, begraben, eingegangen in das Reich des Todes, am dritten Tag auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dort wird er wiederkommen.

3. Glaubensartikel:
Ich glaube an den Heiligen Geist, die eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Klaudia

Re: Inquisition ausgestorben?

#106 Beitrag von Klaudia » 16.03.2014, 23:04

Silke schrieb:

"...denk doch nur daran, wo wir damals zu mehreren (J.O. , du ,ich und ich weiss nicht ,wer noch) in einem Nw blog gesperrt wurden zum Schreiben ,da wir angebl. "themenfern" kommentiert haben. Das war der Witz schlechthin, danach bin ich ja freiwillig raus aus nw."

Hi liebe Silke,

lese deinen Beitrag erst jetzt.

Ja - an diese Aktion denke ich noch. Bei euch hat das Team angeblich etwas gefunden, was "beitragsfern" (welch ein Wort) kommentiert wurde.

Nur - eine Unterhaltung endet selten oder nie, wo sie begonnen hat - also was soll das.

In meinem Fall (obwohl ich verwundert war), hatten sie keinen beitragsfernen Kommentar gefunden).

Die Entschuldigung von nw an mich:

"In deinem Fall stehen nun keine beispielhaften Kommentare, weil es sie
... nicht gibt. Aufgrund eines Versehens (und wir hoffen sehr, dass du
uns Glauben schenkst), haben wir dich ebenfalls ignoriert und damit von
der Kommentierung vorübergehend ausgeschlossen. Wir bedauern dies
außerordentlich."

"Wir entschuldigen uns dafür und hoffen, dass du diese Entschuldigung
annimmst."

fridolin
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Re: Inquisition ausgestorben?

#107 Beitrag von fridolin » 16.03.2014, 23:05

Gleichgültig welche Religion wir zu Rate ziehen; es gibt neben den Lebens-, Arbeits- und Wissensbereichen einen unabhängigen Überzeugungsbereich.
Ich möchte daran erinnern das unter Schmidt die Apostel die Parole verkündeten: Wir sind von Beruf neuapostolisch, der Rest ist nur Broterwerb. Das ist noch gar nicht so lange her. Das war m. M. nach völlig weltfremdes Gedankengut was uns beigebracht wurde.
Die Nichterfüllung der Wunschvorstellungen hat die NAK die fast schon die irdische Bodenhaftung verloren hatte zurückgeholt ins irdische Dasein. Ausserhalb der NAK hatte das irdische Leben keinen besonderen Stellenwert.
Den Weltbegriff legte die NAK so aus:
W= Welt, E= Elend, L= Leid, T= Tod.
Alle daraus resultierenden Wunschvorstellungen haben sich nicht erfüllt. Wir schreiben heute aktuell den 16. März 2014 und stellen fest wir müssen noch immer am irdischen Leben teilnehmen.
Deshalb darf Glauben und irdischen Leben nicht so
einfach getrennt werden. Sonst kann es schnell dazu kommen das weltfremdes wieder einen Stellenwert bekommt und das wäre nicht unbedingt zum Vorteil.
Ich kann mir auch gut vorstellen das es heute so manchen Rentner gibt und gab der sich rigeros freudig an die Kirchenvorgaben gehalten hat und heute seine schmale Rente bejammert, weil er/sie für nichts vorgesorgt haben und gedanklich immer reisefertig bildlich gesehen auf dem "Heim Abreisekoffer" gesessen haben. Vielleicht könnten Betroffene dazu hier mal schreiben.
Zuletzt geändert von fridolin am 16.03.2014, 23:53, insgesamt 2-mal geändert.

Caroline

Re: Inquisition ausgestorben?

#108 Beitrag von Caroline » 16.03.2014, 23:45

Werter "oder auch",

darüber:
Wie ich in unserem pers. Telefongespräch erfahren durfte, stufst du du meinen Rauswurf auf nw für sehr bedenklich ein - du wolltest der Sache nachgehen.
hätte ich zu gerne etwas auf NW von dir gelesen! Da das nicht der Fall ist, drängt sich mir der Gedanke auf, dass du dort den Schein wahren willst?

Gruß Caroline

fridolin
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Re: Inquisition ausgestorben?

#109 Beitrag von fridolin » 17.03.2014, 00:55

http://www.canities-news.de/canities-im-kreuzfeuer/

Was haltet ihr von dem Beitrag auf Canities vom 13.03 ?

Brombär

Re: Inquisition ausgestorben?

#110 Beitrag von Brombär » 17.03.2014, 08:03

fridolin schrieb:

Ich kann mir auch gut vorstellen dass es heute so manchen Rentner gibt und gab der sich rigoros freudig an die Kirchenvorgaben gehalten hat und heute seine schmale Rente bejammert, weil er/sie für nichts vorgesorgt haben und gedanklich immer reisefertig bildlich gesehen auf dem "Heim Abreisekoffer" gesessen haben.



Werter fridolin,

„unter dem Strich“ haben Sie in der benannten Sache Recht! Es ist gar keine Frage, dass die durch Bischoffs Botschaft damals heraufbeschworene Heimholungshysterie die Handlungsweise bestimmte. Auch meine Familie war davon betroffen. Die Auswirkungen sind teilweise noch heute wirksam.

Allerdings – das schreibe ich der Glaubwürdigkeit der Kritik wegen – hat J.G. Bischoff zuweilen in seinen Predigten einfließen lassen, dass man „handeln“ solle, bis zur Wiederkunft des Herrn.

Die Gegensätzlichkeit – also einerseits die stündliche Erwartung Jesu und andererseits ein mittel- oder längerfristiges Handeln - hat er dabei völlig außer Acht gelassen. Viele gläubig ergebenen Neuapostoliker konnten sich z.B. mit dem Erwerb eines Eigenheims nicht mehr anfreunden. Warum auch? Wer braucht noch ein Eigenheim, wenn er stündlich die ewige Herrlichkeit ererben kann? Wer sollte in der ärmlichen Nachkriegszeit unter Einschränkung einer halbwegs akzeptablen Ernährung oder Kleidung, Kosten für Schulbus und Lernmittel bezahlen, wo doch eine langjährige Schul- bzw. Studienzeit mit dem stündlichen Kommen des Herrn überhaupt nicht in Einklang zu bringen war? Überhaupt, was nützt in der Herrlichkeit ein Studium?

Dieser seltsame Slogan „ Handelt bis dass ich wiederkomme“ der damals immer mal wieder in Predigten zu hören war, konnte eigentlich nur eine Notbremse gegen ausufernde Hysterie darstellen. Er hörte sich übrigens an, wie wenn er als mahnendes Vermächtnis Jesu irgendwo in der Bibel stünde.

Dass die Botschaft unter allen Stammaposteln, bis einschließlich Fehr, als Botschaft göttlichen Ursprungs gehandelt bzw. bezeichnet wurde, beweist eindeutig, dass diesem Apostolat die Wahrheit am Allerwertesten vorbeigegangen ist. Machterhalt, Einkommenssicherung und Eitelkeiten hat man der Wahrheit vorgezogen. Es kann doch keiner ernsthaft behaupten, erst Leber hätte die Ausrede von der "Willensänderung Gottes" durchschaut :roll:

Lügen haben kurze Beine. Das spürt die NAK zeitversetzt, aber dafür umso heftiger.


Bb.

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