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von Klaudia » 21.03.2014, 19:56
Lieber Franke,
vielen Dank für den - wie ich finde - sehr aufschlussreichen Link!
Ich zitiere aus deinem Link mal die Positionen, die ich auch im Fall der NAK und ihrer Plattform nacworld (es geht natürlich allgemein um Kirchen) für erachtenswert sehe:
"Frage: Aber warum sollten Kirchenleitende zu solchen Mitteln greifen?
Sunnus: Es gibt eine ganz tief sitzende Unsicherheit in der Führung, die Angst hat. Die igelt sich ja auch an anderen Stellen ein. Ich muss sagen, es erinnert mich sehr, sehr an die DDR - und die kenne ich wie meine Westentasche.
Frage: Und woher sollte diese Angst kommen?
Sunnus: [überlegt lange] Es ist die mangelnde Theologie. Man fragt nicht mehr, was ist das Wesen der Kirche? Was wäre dem Evangelium gemäß oder um Niemöller zu zitieren: Was würde Jesus dazu sagen? Das ganze Denken und Handeln ist viel zu stark außengeleitet, flattert mit den schnellen gesellschaftlichen Trends im Wind. Die Imagefrage wird zum Leitfaden, ohne freilich auch diese zu hinterfragen. Man fühlt sich selbst nicht genug getragen, das hohe Vorkommen von „Burnout“ innerhalb der kirchlichen Mitarbeiter, allen voran Pfarrpersonen, weist unter anderem darauf hin. Ich will gar nicht von Frömmigkeit sprechen, aber ein gut reflektiertes Leben in religiöser Einübung, zusammen mit der Gemeinde zu leben, das Evangelium zumindest ansatzweise auch vorzuleben - das fehlt den meisten, die sich in die Kirchenhierarchie eingereiht haben. Man spricht ja auch von der Deformation im Amt. Und so treibt eine tiefe Kluft zwischen Reden und Handeln in die Isolation. Die Kirche wird in der Öffentlichkeit gerne als Werteschützer benutzt und die „Würdenträger“ füllen ihre Rolle dabei auch ganz ordentlich aus, aber sie ist die Fassade. Der Konfrontation mit der innerkirchlichen Realität, zu der das ungebremste Mobbing gehört, hält diese aber nicht Stand."