Und ist dann noch etwas möglich? (Teil 2)
Fragen wir also:
„Wie stimmt die eigentümliche Sonderlehre der NAK mit den Evangelien bezüglich der Verstorbenen überein?"
In den Evangelien erfahren wir von Menschen, die vom Tode auferweckt wurden:
- Die Tochter des Synagogen-Vorstehers Jairus (Markus 5, 35 ff / Luther 1912);
- Der Jüngling zu Nain (Lukas 7, 11 ff / Luther 1912);
- Lazarus (Johannes 11, 1 ff / Luther 1912);
- Auferstehung vieler Heiliger unmittelbar nach dem Kreuzestod Jesu (Matthäus 27, 52 + 53 / Luther 1912);
- Jesu Rückkehr aus dem Reich der Entschlafenen (Lukas 24, 6 + 7 und Matthäus 17, 22 + 23 / Luther 1912).
- In den ersten 4 Berichten über vom Tode erstandenen fallen mir drei Dinge besonders auf:
- 1. Dass Jesus Menschen vom Tode erwecken konnte, das hat damals selbstverständlich wie eine Bombe eingeschlagen. Dieser Nazarener hat offensichtlich Macht über den Tod und vermag es, Tote aus dem Totenreich zurückzurufen.
- 2. Es gibt aber keinen einzigen Bericht darüber, ob und was die aus dem Tode von Jesus zurückgeholten Menschen nach ihrem Ableben erlebt hatten. Es wäre doch naheliegend gewesen, dass man sie über das Leben nach dem Tode intensiv befragt hätte. Nichts, keine Berichte über das
ob und das
wie im Reich der Entschlafenen. Entweder hat man sie darüber nicht befragt, was ich nicht glauben kann, oder die Evangelien verschweigen uns etwas an dieser Stelle...
3. Wenn denn nach dem Bericht des Evangeliums des Matthäus viele aus ihren Gräber auferstanden sind und in die "heilige Stadt" kamen und vielen lebenden Menschen erschienen sind, dann wird man sie doch ganz gewiss über das Jenseits
befragt haben? Nichts, keine Berichte über das
ob und das
wie im Reich der Entschlafenen…
- Die Evangelien schweigen sich übrigens auch darüber aus, was Jesu in der Zeit zwischen dem Eintritt seines Todes am Kreuz auf Golgatha und dem Augenblick seiner Auferstehung am Ostermorgen getan hat. Nicht mal andeutungsvolle Hinweise darüber, dass Jesus im Reich des Todes etwa Wassertaufen durchgeführt, hl. Abendmahl mit denen dort versammelten gefeiert oder den hl. Geist auf sie gelegt hätte. Nichts dergleichen berichten die Evangelien.
- Sowohl im Epheserbrief (vgl. Kapitel 4, Verse 8 – 10) des hl. Apostels Paulus wie auch im 1. Brief des hl. Apostels Petrus, Kapitel 3, Verse 18 – 20 finden sich allerdings Andeutungen darüber, dass Jesus nach seinem Tode in die „
untersten Örter“ gegangen sei, um den dort Gefangenen die Freiheit zu verkündigen.
Abgesehen von diesen Berichten außerhalb der Evangelien findet sich nun aber ein klare und deutliche Aussage von Jesus selbst, wie es im Reich der Entschlafenen zugeht:
„22 Es begab sich aber, dass der Arme starb und ward getragen von den Engeln in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und ward begraben. 23 Als er nun in der Hölle und in der Qual war, hob er seine Augen auf und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. 24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich mein und sende Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme. 25 Abraham aber sprach: Gedenke, Sohn, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun aber wird er getröstet, und du wirst gepeinigt. (s. a. Lukas 6.24) 26 Und über das alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, dass die wollten von hinnen hinabfahren zu euch, könnten nicht, und auch nicht von dannen zu uns herüberfahren.
27 Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn sendest in meines Vaters Haus; 28 Denn ich habe noch fünf Brüder, dass er ihnen bezeuge, auf dass sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. 29 Abraham sprach zu ihm: Sie haben Mose und die Propheten; lass sie dieselben hören. (s. a. 2. Timotheus 3.16) 30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham! sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun. 31 Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufstünde.“ (Lukas 16, 22 - 31 / Luther 1912)
Halten wir in diesem Zusammenhang die Kernaussagen Jesu fest:
1. Es gibt für Verstorbene kein „Hin oder Her“ zwischen der „Hölle“ und dem „Himmel“ weder für uns Lebenden, noch für jene im Jenseits.
2. Selbst wenn jemand von den Toten auferstünde, so würde ihnen doch nicht geglaubt werden.
3. Man soll vielmehr denen zuhören und ihnen glauben, die den Lebenden die frohe Botschaft von der Erlösungstat Jesus zu Lebzeiten verkündigen.
Fazit:
Die eigentümliche NAK-Praktik bei den sog.
Entschlafenen-Gottesdiensten ist eine Irrlehr, die auf ein Missverstehen der Hl. Schrift und auf menschlicher Anmaßung beruht.
Ich begnüge mich mit dem, was ich jeden Sonntag im apostolischen Glaubensbekenntnis bekenne:
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.
Liebe Grüße,landauf und landab, vom alten Maximin
Anhang: Als Klaus Katens 1989 vom damaligen Stammapostel Richard Fehr in den Bischofsstand erhoben wurde, da sagte Fehr nach der Handlung verschmitzt sinngemäß:
„Seht euch vor dem vor, der ist von Beruf Kriminalpolizist:“