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von Heidewolf » 23.05.2014, 11:27
Ich halte es für unüblich und nicht im Sinne einer Altersfürsorge, Erträge vorzeitig auszuschütten. Aber auch solche Modelle gibt es ja in der Finanzwirtschaft. Ok, ich kenne die Satzung der Fürsorgekasse nicht. Aber gerade bei einer kirchlich gesteuerten Einrichtung müsste doch Transparenz und Ehrlichkeit an erster Stelle stehen. Und die Leitung so einer Einrichtung muss von verantwortungsbewussten Fachleuten durchgeführt werden. Dass es in Sachen Finanzehrlichkeit in der NAK nicht immer sauber zugeht, haben ja nun auch die recherchierten Berichte auf GK über die Bischoff-Äera deutlich gemacht.
Wenn jetzt hier die KL von NRW zu solch unlauteren Methoden greift (ich denke, die KL steuert auch diese Fürsorgekasse), dann ist das in finanziellen Dingen ein genau so Weitermachen wie bisher. Der verkündete Neuanfang ist also nur ein bunter Luftballon.
Wenn man so mit dem Vertrauen umgeht, wird das auch gerade bei der jungen Generation, die gelernt hat zu denken, Wirkung zeigen.
Wie sang doch Curd Jürgends ' 60 Jahre und kein bisschen weise..... aus gemachtem Schaden nichts gelernt ..'
Das andere manchmal genau so handeln, um sich zu bedienen, habe ich selber kürzlich auch erlebt. Im März 2014 gelang es der NOTLEIDENDEN Versicherungswirtschaft den Finanzminister dazu zu bewegen, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der dazu führt, bei der Auszahlung von fälligen Lebensversicherungen den 50%igen Anteil an den Bewertungsreserven zu kappen. Es ging schon ein Aufschrei durch die Republik, obwohl das Versicherungs-Chinesisch ja nicht immer leicht zu verstehen ist. Ich selber habe mich an meinen Bundestagsabgeordneten gewandt. Nun liegt der Gesetzentwurf noch auf Eis.
Glück für mich, am 1.5. habe ich mein Geld bekommen, ohne Abzug. Ich staunte nicht schlecht, als mir darin der größte deutsche Versicherer erklärte, das dieser Anteil an den Bewertungsreserven (immerhin auch mit meinen Beiträgen erwirtschaftet) so ca. 15% der Auszahlsumme ausmacht. Das war nicht unerheblich.
Hier bei der F-Kasse in NRW ist es wirklich an der Zeit, einen demokratisch gewählten Beirat zu schaffen, um Transparenz und Verantwortung herbeizuführen. Diese Einmischung der Kirche in Dinge, die nichts mit Seelsorge zu tun haben, muss aufhören. Und in die Kirchenfinanzwirtschaft mus die versprochene Verantwortung auch Einzug halten.
Und ich halte die Auffassung, hier von Heinrich oft erwähnt, sehr gut, selber zu entscheiden, wo man wohltätig ist.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.
Friedrich Rückert