Warum bin ich neuapostolisch.

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Glaubensbruder

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#101 Beitrag von Glaubensbruder » 10.07.2014, 22:28

Rolfolf hat geschrieben:Was bin ich 1968 bei meiner Konfirmation in Hamburg Rahlstedt durch den Bezirksapostel Karl Weinmann bedroht worden.

18 Konfirmanden sollten Fragen beantworten. Sie waren aber derart eingeschüchtert, von den Äußerungen dieses Bezirksapostels, dass sie gar nicht antworten konnten.

Es ist die Asozialitätät dieser primitiven Sekte, die ihre Mitglieder bedroht und nicht zur Ruhe kommen lässt.
Skandal!!!

Rolf wurde bedroht! Durch Fragen, auf die er keine Antwort hatte! So geschehen vor 46 Jahren. Lange war er eingeschüchtert. Erst jetzt findet er endlich den Mut, den Täter zu benennen: Karl Weinmann. Leider ist Weinmann schon seit über 21 Jahren tot. Doch Rolf weiß sich zu helfen: Kurzerhand beleidigt er pauschal alle Mitglieder der Neuapostolischen Kirche, indem er diese als "primitive Sekte" bezeichnet, der er bedrohliche "Asozialitätät" unterstellt. - Chapeau! Es gibt nicht viele, die sich trauen, ihre Beschränktheit derart unbefangen zur Schau zu stellen.

Super Beitragag!

Rolf

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#102 Beitrag von Rolf » 10.07.2014, 23:51

Es entspricht der Wahrheit, die NAK gerierte sich zeitweilig als primitive Sekte. Und teilweise ist das heute immer noch so.

Nachdem der Bezirksapostel auf seine ganzen Fragen keine Antwort bekam, fragte er die Konfirmanden abschließend, ob sie wüssten, wie er heißen würde? Auch darauf antworteten sie nicht. Durch seine vielfachen Drohungen hatte es ihnen einfach die Sprache verschlagen.

:evil: :twisted:

Boris

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#103 Beitrag von Boris » 11.07.2014, 09:13

Rolf, lass dich nicht kirre machen von Leuten, die auf diesen Verein stehen.
So jemand wird schon seinen Nutzen aus diesem Verein ziehen, sonst wär die Reaktion nicht so heftig.

Getroffene Hunde bellen eben.
Und für einen treuen Nakoliken ist es eben schwer einzugestehen, dass Apostel manchmal eben auch einfach nur herrschsüchtig waren/sind. Und das, wo sie doch höher gehandelt werden als Christus!!

Sekte ist völlig korrekt.
Mitglieder von Sekten sind die Einzigen, die ihren Verein nicht als Sekte bezeichnen.

LG Boris

minna

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#104 Beitrag von minna » 11.07.2014, 10:42

Leute, die sich mit bald sechzig Jahren immer noch von der NAK "kirre" machen lassen und darauf reagieren wie der Teufel
auf`s Weihwasser, sollten einmal ernsthaft darüber nachdenken, warum sie ihre NAK - Zeit nicht inzwischen aufarbeiten und
versachlichen können. Wo liegt der eigene Anteil?

Irgendwann ist man doch dem Ganzen entwachsen und erwachsen oder kann sich mit den nicht zu ändernden Realitäten
der Vergangenheit arrangieren.
Klar, eine Menge Menschen machen ihr Leben lang kritisch frühe negative Erfahrungen aus Kindheit und Jugend für
eigene Fehler,eigenes Versagen, eigene Fehlentwicklungen verantwortlich.
Bei manchen mag das sein, wenn die frühen Erfahrungen unglaublich traumatisch waren.
Bei anderen grenzt das stetige Klagen, die ständige Schuldzuweisung für eigenes Ungemach, manchmal an Peinlichkeit.
Irgendwann muss man als erwachsener Mensch eine Eigenverantwortung und eine Fähigkeit zur kritischen Selbstreflexion,
eigene Handlungsstrategien entwickeln.

Oder wer bemitleidet Straftäter, die ihre Vergehen und Komplexe noch im fortgeschrittenen Erwachsenenalter ewig damit
begründen, rechtfertigen, sie hätten schließlich keine schöne Kindheit/Jugend gehabt?

Caroline

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#105 Beitrag von Caroline » 11.07.2014, 14:25

Vorsicht, die Schäden, die man sich seit frühester Kindheit zugezogen hat,
sind keine Bagatellen. Vermutlich lebten etliche aufgrund von Zwängen
völlig wider die eigentliche Natur. Das kann nachhaltig krank machen.

Es gibt eindeutig, daran gibt es nichts zu rütteln, viele psych. Kranke
unter den "Gläubigen". Lange Zeit fühlten sich "Seelsorger" für die Psyche
ihrer Schafe verantwortlich. Ist noch nicht lange, dass seitens der Kirche
zu fachmännischer Behandlung geraten wird. Übrigens auch heute noch nicht überall!

Wenn ich sinngemäß lese: "selbst Schuld, warum hast du nicht dein Leben selbst
in die Hand genommen, als du erwachsen warst.....", ist das verkennen der
Situation und Auswirkung!

Gruß Caroline

minna

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#106 Beitrag von minna » 11.07.2014, 14:49

Entschuldige bitte, ich wollte niemanden verurteilen oder seine Probleme herunterspielen.
Aus eigener Erfahrung und aus der anderer Personen ist mir auch bekannt, wie sehr man
unter alten, unbewältigten Verletzungen leiden kann, wie sehr sie das eigene Leben langfristig
beeinflussen können.

Allerdings verlieren die dunklen Schatten der Vergangenheit ihre Macht, sobald man bereit ist,
sich ihnen zu stellen. Anfängt Grenzen zu setzen, zu Verzeihen, aufzuarbeiten, man sich auf jeden
Fall aus der passiven Opferrolle herausbegibt und endlich beginnt, man selber zu werden.
Dazu gehören einfach schmerzliche Auseinandersetzungen, ein klarer Blick auf den eigenen Anteil
an der ganzen Geschichte. Zu akzeptieren, dass man eben nicht erkennen konnte, dass Zivilcourage
und Mut zur Veränderung einen u.U. hohen Preis hat.
Einfach dazusitzen und zu klagen, wartend, irgendeine hilfreiche Hand wird einem schon irgendwie
Gerechtigkeit und Hilfe zukommen lassen, bringt gar nichts. Das bedeutet ein Verharren in alten
passiven Strukturen, auf die ein Erwachsener nicht mehr angewiesen sein dürfte.

Ein neues Leben zu beginnen ist ein wenig wie eine Geburt. Am Anfang stehen oft schmerzhafte Wehen.
Doch nur so kann die alte, enge Symbiose gelöst werden, nur so ist eigenes freies Durchatmen auf Dauer
möglich.
Will man das wirklich?

Caroline

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#107 Beitrag von Caroline » 11.07.2014, 15:09

Ein neues Leben zu beginnen ist ein wenig wie eine Geburt.
Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Es lohnt sich wirklich!

Z. B. werde ich immer wieder mit dem Thema "NAK" konfrontiert, da ich
in ihrem Umfeld lebe. Man kann nicht alle Verbindungen kappen.
Etliche erledigen sich schon während des "Geburtsvorgangs" von selbst.

Minna, ich fürchte, die NAK wird immer ein Thema sein und bleiben.
Wichtig ist der richtige persönliche Umgang damit nach der "Geburt".
Leider stelle ich fest, dass mich manche Themen noch immer wütend machen.
Zum Glück nicht (mehr) nachhaltig.

Auf der anderen Seite wird durch NAK-Themen aber auch immer wieder neu bewusst,
welch Glück es ist, "davon erlöst" zu sein. Ich weiß, dass die Kraft für den Schritt raus nicht
selbstverständlich ist. Gelingt leider nicht jedem.

minna

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#108 Beitrag von minna » 11.07.2014, 15:42

Ich gratuliere Dir zu Deiner Stärke! :wink:

Es ist gewiss nicht einfach aus der vorgegebenen Reihe auszuscheren, plötzlich das schwarze Schaf zu sein.
Hilfreich ist die Erkenntnis, dass jeder, wirklich jeder, der sich nach Jahren der Anpassung, egal wo,
dazu entschließt, ausgetretene Pfade zu verlassen um endlich eigene Spuren zu setzen, irgendwo auf
heftigen Widerstand und Widerwillen stoßen wird.
Natürlich leiden Personen aus dem Umfeld häufig unter solchen Entscheidungen.
Sie nehmen die Glaubensbotschaft der NAK als Wahrheit an und sorgen sich heftig um das ewige Leben des "Abtrünnigen".
Tragisch. Traurig.
Doch kein Grund sich selber "zu opfern".

Wichtig ist die Erkenntnis, man ist absolut nicht verantwortlich für das umfassende Wohlbefinden anderer,
schon gar nicht, sofern es einen selber todunglücklich macht.

tergram

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#109 Beitrag von tergram » 11.07.2014, 17:17

Manchmal ist man nur anfangs das einzige schwarze Schaf der Familie, des Freundeskreises. Bis andere folgen, one by one... Und sich ausserhalb des Zauns eine Gruppe schwarzer Schafe zusammenfindet... und manch weisses Schaf plötzlich allein...


Bild

Comment

Re: Warum bin ich neuapostolisch.

#110 Beitrag von Comment » 11.07.2014, 18:31

Caroline hat geschrieben:Vorsicht, die Schäden, die man sich seit frühester Kindheit zugezogen hat,
sind keine Bagatellen. Vermutlich lebten etliche aufgrund von Zwängen
völlig wider die eigentliche Natur. Das kann nachhaltig krank machen.

...

Gruß Caroline

Werte Caroline,

das kann ich nur bestätigen. In unserer Familie gibt es eine Frau, von den Eltern 'streng' neuapostolisch erzogen in einem Bezirksapostelbereich, in welchem es in früheren Jahren besonders 'streng' neuapostolisch vor sich ging, insbesondere, was das propagierte 'baldige Kommen des Herrn' angeht. Und genau dieser Punkt hat sich sozusagen auf die Seele gepfropft, klebt daran wie Pech und Schwefel. Heute ist diese Frau ein an schwerer Depression erkranktes Menschenkind ohne jede wirkliche Lebenskraft, im Klartext: ein seelisches Wrack. Jedes und alles, was in den Kindheits- und Jugendjahren und noch darüber hinaus als Zeichen für eine bevorstehende oder gar schon stattgefundene Wiederkunft Christi gelebt wurde, ist auch heute noch präsent. Man will es kaum glauben, aber es ist so, liebe Caroline, liebe Leserinnen und Leser: wenn beispielsweise ihr Mann bei einer Besorgung nach dem Empfinden der Frau länger ausbleibt, dann befällt sie der Wahn: 'Der Herr ist gekommen, und ich bin zurückgeblieben'. Wenn Flugzeuge über das Wohnhaus fliegen, bricht es aus ihr heraus: 'Hör doch, es ist so weit, die Zeichen der Zeit, Krieg, der Herr holt uns jetzt.' Usw.usw., ich könnte -zig solcher Momente aus ihrem täglichen Leben anführen, die auch ihr Mann immer miterlebt, die auf selbigem Level ablaufen. Alle Beschwichtigungen des schon fast verrückt darüber werdenden Ehemannes sind nutzlos, diese krankhaft sich in sie eingefressene per Automatik ablaufende Angst 'der Herr ist gekommen, ich bin nicht dabei' hat die Frau zu einem elendig dahindümpelndes Wesen gemacht, die Persönlichkeit total zerstört, nicht imstande seiend, sich selbst zu versorgen, geschweige denn in ihrem Umfeld sich aktiv einzubringen, im Gegenteil: sie ist rundum auf fremde Hilfe angewiesen. Jetzt zu dem, was schon veranlasst wurde: mehrere Therapeuten, Kosten und Aufwand wurden wirklich nicht gespart, wurden eingeschaltet, niemand konnte bisher Hilfe bieten, die Diagnostik ist eindeutig: ganz schwere Depression als Spätfolge ihrer religiösen Erziehung; die Fachleute sind nicht imstande, ihr die permanent vorhandene Angst, wie oben beschrieben, zu nehmen, es sei denn durch rigoros auf das Hirn einwirkende und es sozusagen tot machende Medikamente. Im Übrigen, wie könnte es auch anders sein, die die durch den Ehemannn eingeschalteten Amtsträger der NAK bis hinauf zum zuständigen Apostel stehen der Erkrankung total hilflos gegenüber.

Ein wahrhaftig trauriger Fall von religiöser Indoktrination mit den geschilderten katastrophalen Folgen. Der betroffene Mensch kann sich aus diesem Krankheitssumpf selbst in keiner Weise herausziehen.

Der Fall, bestätigt Ihre eingangs wiedergegebenen Worte in einer sprachlos machenden Art und Weise.

LG
Com.

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