Caroline hat geschrieben:Vorsicht, die Schäden, die man sich seit frühester Kindheit zugezogen hat,
sind keine Bagatellen. Vermutlich lebten etliche aufgrund von Zwängen
völlig wider die eigentliche Natur. Das kann nachhaltig krank machen.
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Gruß Caroline
Werte Caroline,
das kann ich nur bestätigen. In unserer Familie gibt es eine Frau, von den Eltern 'streng' neuapostolisch erzogen in einem Bezirksapostelbereich, in welchem es in früheren Jahren besonders 'streng' neuapostolisch vor sich ging, insbesondere, was das propagierte 'baldige Kommen des Herrn' angeht. Und genau dieser Punkt hat sich sozusagen auf die Seele gepfropft, klebt daran wie Pech und Schwefel. Heute ist diese Frau ein an schwerer Depression erkranktes Menschenkind ohne jede wirkliche Lebenskraft, im Klartext: ein seelisches Wrack. Jedes und alles, was in den Kindheits- und Jugendjahren und noch darüber hinaus als Zeichen für eine bevorstehende oder gar schon stattgefundene Wiederkunft Christi gelebt wurde, ist auch heute noch präsent. Man will es kaum glauben, aber es ist so, liebe Caroline, liebe Leserinnen und Leser: wenn beispielsweise ihr Mann bei einer Besorgung nach dem Empfinden der Frau länger ausbleibt, dann befällt sie der Wahn: 'Der Herr ist gekommen, und ich bin zurückgeblieben'. Wenn Flugzeuge über das Wohnhaus fliegen, bricht es aus ihr heraus: 'Hör doch, es ist so weit, die Zeichen der Zeit, Krieg, der Herr holt uns jetzt.' Usw.usw., ich könnte -zig solcher Momente aus ihrem täglichen Leben anführen, die auch ihr Mann immer miterlebt, die auf selbigem Level ablaufen. Alle Beschwichtigungen des schon fast verrückt darüber werdenden Ehemannes sind nutzlos, diese krankhaft sich in sie eingefressene per Automatik ablaufende Angst 'der Herr ist gekommen, ich bin nicht dabei' hat die Frau zu einem elendig dahindümpelndes Wesen gemacht, die Persönlichkeit total zerstört, nicht imstande seiend, sich selbst zu versorgen, geschweige denn in ihrem Umfeld sich aktiv einzubringen, im Gegenteil: sie ist rundum auf fremde Hilfe angewiesen. Jetzt zu dem, was schon veranlasst wurde: mehrere Therapeuten, Kosten und Aufwand wurden wirklich nicht gespart, wurden eingeschaltet, niemand konnte bisher Hilfe bieten, die Diagnostik ist eindeutig: ganz schwere Depression als Spätfolge ihrer religiösen Erziehung; die Fachleute sind nicht imstande, ihr die permanent vorhandene Angst, wie oben beschrieben, zu nehmen, es sei denn durch rigoros auf das Hirn einwirkende und es sozusagen tot machende Medikamente. Im Übrigen, wie könnte es auch anders sein, die die durch den Ehemannn eingeschalteten Amtsträger der NAK bis hinauf zum zuständigen Apostel stehen der Erkrankung total hilflos gegenüber.
Ein wahrhaftig trauriger Fall von religiöser Indoktrination mit den geschilderten katastrophalen Folgen. Der betroffene Mensch kann sich aus diesem Krankheitssumpf selbst in keiner Weise herausziehen.
Der Fall, bestätigt Ihre eingangs wiedergegebenen Worte in einer sprachlos machenden Art und Weise.
LG
Com.