minna hat geschrieben:Abgesehen davon ist es nur ehrlich, wenn neuap. Christen zu ihrem, wie ich meine, durchaus verbreiteten, regelmäßigen Alkoholgenuss stehen.
Ich persönlich kenne durchaus einige AT, eine Menge Geschwister. Abstinenzler waren kaum darunter, einige besonders "trinkfeste" Personen hingegen
schon.
Ich gehe so weit zu sagen, bei vielen dieser Leute gehörte ein "gewisser" Alkoholkonsum dazu.
Vielleicht sollte man darüber einmal offen nachdenken und dieses Thema zur Diskussion stellen, Gründe und Ursachen suchen, sollte es tatsächlich so sein.
Das brächte mehr, als ein Blechfass mit Bierinhalt vor Kinderaugen zu verstecken.
Vor ihnen ausges... wird es nun wohl niemand haben ...

Die Ehrlichkeit hat nichts mit neuapostolisch zu tun.
Tatsächlich ist die Abhängigkeit vom Alkohol sehr verbreitet. Ärzte, Manager und viele andere gute und fleißige Menschen sind abhängig. Sie gehen trotzdem täglich und pünktlich ihrer Arbeit nach.
Woran kann ich nun erkennen, ob ein Mensch abhängig ist?
Nimm den Betroffenen über einen längeren Zeitraum (Bsp. 5 Monate) den Alkohol weg. Wie ist seine/ihre Reaktion? Manche haben tatsächlich schon Mühe, einen oder zwei Tage ohne auszukommen.
Der menschliche Organismus ist auf die Einnahme von Alkohol nicht angewiesen. Ohne Abhängigkeit entsteht gar kein Verlangen nach dem Stoff. Es gibt sehr viel andere Möglichkeiten, dem Körper genügend Flüssigkeit zuzuführen.
Unser Gehirn hat aber abgespeichert:
Wenn ich Alkohol trinke, bin ich locker. Ich nehme Probleme nicht mehr deutlich wahr. Ich bin enthemmter. Und so weiter. Alles Dinge, die das Leben erleichtern.
In Stresssituationen wird mein Gehirn melden: Da war doch was! Wenn du Alkohol trinkst, geht es dir besser! Also habe ich die Lösung des derzeitigen Problems. Eigentlich eine tolle Sache.
Deshalb ist der Alkohol seit Urzeiten ein Sinnbild für Freude.
Leider kann niemand einen bestimmten Punkt/Termin festlegen, ab wann die Abhängigkeit beginnt. So gelangen auch der Arzt und der Manager und alle anderen guten Menschen oft in die Abhängigkeit. Erst die psychische: Ich kann ohne Alkohol nicht entspannen, nicht abschalten, bin letztendlich nicht mehr so leistungsfähig.
Dann kommt irgendwann die stoffliche Abhängigkeit. Der Körper hat sich umgestellt und verlangt seine regelmäßige Befriedigung.
Jetzt kommt ein Problem der menschlichen Gesellschaft zum Tragen:
Wir schaffen uns Bilder von Gut und Böse. Diesen Bildern ordnen wir uns zu. Wir ordnen auch unsere Mitmenschen diesen Bildern zu.
Im Regelfall schneiden wir dabei ganz gut ab. Wir sind "die Guten". Unsere Mitmenschen schneiden dabei oft weniger gut ab (je nach eigener Stimmungslage). In diesen Bildern sind wir meist etwas besser als ein Teil unserer Mitmenschen. Das gibt uns ein Gefühl von: Ich bin wertvoll, besser etc. Diese Dinge passieren unbewusst und sind auch nicht unbedingt verwerflich. Sie sind auch unterschiedlich ausgeprägt. Sie haben Vor- und Nachteile. Sie hindern natürlich an realistischer Betrachtung.
So gibt es ein Bild in der menschlichen Gesellschaft, dass fast so negativ behaftet ist wie ein Gewaltverbrecher:
Das Bild des Alkoholikers.
Es wird immer mit vielen negativen Eigenschaften verbunden wie: Versagen, Unvermögen, Schlechtigkeiten vielerlei Art. Wir haben Leute vor Augen, die unter der Brücke schlafen oder vor dem Supermarkt mit der Bierflasche in der Hand stehen und sich nicht benehmen. Dabei bedenken/wissen wir nicht, dass das nur etwa 2% der Alkoholabhängigen sind.
Durch unser falsches Bild vom Alkoholiker vernebeln wir uns oft selbst die reale Sicht auf die Tatsachen.
Eigentlich müssten wir als Krone der Schöpfung Mitleid/Mitempfinden für unsere Mitmenschen empfinden. Das funktioniert aber durch unser irreales Bild vom schlimmen Alkoholiker nicht. Leider.
Und nur weil es in unserer Bekanntschaft/Verwandtschaft viel Leute sind, die einen riskanten Umgang mit dem Alkohol haben (frei nach dem Motto: was viele tun kann nicht schlecht sein), wird die Sache nicht besser. Schließlich gibt es
noch mehr, die diesen Umgang nicht haben.
Und es gehört selbstverständlich zum Verantwortungsbewusstsein der "Vorangänger" dazu, Kinder und Jugendliche vor Schaden zu bewahren. Das tue ich, in dem ich ihnen nicht den Eindruck vermittle, dass der Umgang mit Alkohol einfach zum täglichen Leben dazu gehört. Genau das werden sie sich nämlich beim nächsten Saufgelage zurufen: Die bringen das Zeug schon mit zur Kirche, mein Vater/meine Mutter trinkt auch immer sein/ihr Zeug. Ist doch also normal! Also können wir das auch.
Natürlich macht das nicht gleich
jeden abhängig. Aber gerade in der Jugendzeit werden gewisse Grundlagen dafür gelegt. Und je jünger ein Mensch ist, desto schneller tritt eine Abhängigkeit ein.
Fazit:
Auch diese Bilder zeigen einmal wieder den intellektuellen Wert der neuapostolischen Amtskörperschaft.
Denn sie wissen nicht was sie tun.
In den großen Kirchen Deutschlands hat man wenigstens den Anstand, mit dem Alkohol bis nach dem Gottesdienst zu warten.
Demnächst können die AT der NAK ja noch ein größeres Fass mit zugehöriger Zapfanlage am Altar installieren. Eine Entschuldigung wird ihnen schon einfallen, warum das so in Ordnung ist.
Ich wünsche natürlich Prost und einen guten Geschmack beim Genuss des Licher - Bieres. Es ist nicht zu herb aber auch nicht zu schlapp

. Wichtig finde ich nur den verantwortungsvollen Umgang mit eigentlich bekannten Risiken.
Roman zu Ende
LG Boris