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von Brombär » 30.11.2014, 18:05
Auch eine weite Reise beginnt immer mit dem ersten Schritt.
Nachdem Walter Schmidt´s 1960 verfügter Maulkorberlass "Wir schweigen und gehen unseren Weg“ genau so wenig erfolgreich war, wie die Geschichtsklitterung vom 4. Dezember 2007 oder die Hoffnung der NAK-KL. auf eine biologische Endlösung des Botschafts-Problems, haben es Männer geschafft, mit der Apostolischen Gemeinschaft in einen begrüßenswerten Dialog zu kommen. Das kann man loben.
Ein diesbezügliches Lob darf aber durchaus verhalten ausfallen, denn bei Licht besehen hat die NAK gar keine andere Chance, ihre mit dem Tod Bischoff´s angeschlagene Glaubwürdigkeit aufzubessern.
Das Ableben Bischoff´s im Juli 1960 war eine göttliche, unumkehrbare Entscheidung. Sie kann weder durch gedankliche- noch rhetorische Kunstkniffe verändert werden und sie wird auch durch ambivalente Stellungnahmen nicht ungeschehen gemacht.
Das Schisma von 1955 ist ausschließlich durch die Mär einer göttlichen Botschaft verursacht. Unter diesem Aspekt kann man es nur als „augenzwinkerndes Entgegenkommen“ werten, wenn sich die AG mit einem Text einverstanden erklärt, der da lautet: Die Entwicklung von Polemik und Diffamierung auf beiden Seiten … Die Apostolische Gemeinschaft und die Neuapostolische Kirche bedauern das Fehlverhalten von Kirchenleitungen und Mitgliedern.
Es kann davon ausgegangen werden, dass die öffentliche Entschuldigung der NAK den einen oder anderen Bitterkeitskanal zum Versiegen gebracht hat, aber es darf nicht vergessen werden, dass dieser Versöhnungsakt keine völlige Aufarbeitung der Botschaftsverfehlung darstellt, wie dies in einem anderen Forum bereits versucht wurde.
Es handelt sich hierbei um ein bedeutungsvolles Fehlverhalten der NAK innerhalb der Botschaftsfolgen insgesamt. Ganz sicher um ein sehr wesentliches.
Die Botschaft als solche hat dem neuapostolischen Glauben eine solch prägende Bedeutung gegeben, dass es unmöglich ist, über deren Ungöttlichkeit den Mantel des Vergessens zu breiten.
Die Konsequenz aus der Botschaft hat die Userin tergram mit folgenden Worten zusammengefasst:
Der erste Knecht Gottes auf Erden hat Falsches verkündet. Und (fast) alle glaubensgehorsamen Mitapostel um ihn herum taten Gleiches. Nicht nur einmal, in einem schwachen Moment, sondern über Jahre hinweg, immer wieder. Und als die Sache 1960 platzte, logen sie weiter und ihre Lügen wurden nur zu gern geglaubt. Jede neue Generation der Apostel verlängerte aktiv oder passiv die Lüge.
Was sagt das über die göttliche Sendung des NAK-Apostolats? Was sagt das über den heutigen Ansruch der Apostel?
Will die NAK hierzu eine Antwort geben, wird sie gezwungen sein, die schonungslose Verantwortung für dieses Teufelskonstrukt zu übernehmen. Es wird erforderlich sein, Demut zu üben und das Apostelamt als Amt des Dienens dem der Präsidentschaft voran zu stellen.
Übrigens: Die den greisen Stammapostel Bischoff damals unterstützenden Mitapostel in die Verantwortung einzubeziehen ist so, wie es in der Verlautbarung niedergelegt ist, nicht kritiklos zu teilen.
So schrieb Rudolf Stiegelmeyr schon vor Jahren zu diesem Thema:
Erst wenn wir die geistige, machtpolitische und nicht zuletzt finanziell abhängige Lebensgrundlage der Apostel betrachten…, können wir vielleicht ein wenig deren Verbissenheit verstehen, das zu vertuschen, was nie hätte passieren dürfen, denn was nicht sein darf, kann doch auch nicht sein.
Die neuapostolische Kirchenleitung hat noch einen weiten Weg vor sich, bevor sie sich unbeschwert in der ACK entfalten kann, aber – wie gesagt – auch die längste Reise begann mit dem ersten Schritt.
Bb.