Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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minna

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#11 Beitrag von minna » 28.12.2014, 22:14

Hallo Bories,

in Deutschland herrschte nach dem 2. Weltkrieg nicht jahrzehntelang Mangel. Das sog. "Wirtschaftswunder" in
Deutschlang begann Ender der 1940er Jahre. 1955 war Deutschland die stärkste Wirtschaftsmacht der
Welt. Den meisten Leuten ging es da relativ gut - vielen viel besser als vor dem Krieg.
Die Arbeitslosenquote sank gegen Ende der 1950er Jahre auf ein Rekordtief und das blieb bis weit in die 60er Jahre so.
Deswegen wurden zwischen 1960 und 1968 zwischen Deutschland und Spanien, Griechenland, der Türkei, Marokko,
Südkorea, Portugal, Tunesien und Jugoslawien Anwerbeabkommen geschlossen, die den Zuzug vieler Arbeitskräfte aus
jenen Ländern ermöglichten.

Also "jahrzehntelang "schlecht" ging es den Deutschen nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wirklich nicht.
Der Mangel an "sozialer Ausgeglichenheit" und "Familienleben", den du beschreibst, kann damit nicht erklärt
werden.
Übrigens glaube ich auch nicht, dass diese Behauptung richtig ist.In den 1950er und 1960 Jahren war es ziemlich
unüblich, dass Frauen und Mütter außer Haus einer Arbeit nachgingen.Mehrere Kinder pro Familie waren die Regel.
1964 wurden in Deutschland so viele Kinder wie nie zuvor oder danach geboren.
Fernseher mit X-Programmen und Sendungen rund um de Uhr, Handys und Computer, zahllose Möglichkeiten für
Freizeitaktivitäten und Hobby - das alles gab es noch nicht um das Familienleben zu stören.
Da sieht heute schlechter aus.

Ein Bekannter hat übrigens Heiligabend seine beiden Kinder, Schwiegerkinder und die 10, 12, 14 und 15 Jahre alten
Enkelkinder "rausgeschmissen". Warum? Weil sämtliche Enkel und eine der Schwiegertöchter pausenlos auf ihren Handys
herumtippten und sich, derart abgelenkt und abwesend, kaum an einem Gespräch, an einer Gemeinsamkeit beteiligten.
Sogar beim Weihnachtessen lagen die Dinger auf dem Tisch und piepten und blinkten.
Da platze dem guten Mann der Kragen.
Vielleicht weil es ihm an der von dir erwähnten "sozialen Ausgeglichenheit" mangelte und ihm das "Familenleben"
nach seinem Geschmack fehlte.:mrgreen:

Brombär

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#12 Beitrag von Brombär » 29.12.2014, 07:12

Minna schrieb:

Das sog. "Wirtschaftswunder" in Deutschlang begann Ender der 1940er Jahre. 1955 war Deutschland die stärkste Wirtschaftsmacht der Welt. Den meisten Leuten ging es da relativ gut - vielen viel besser als vor dem Krieg. Die Arbeitslosenquote sank gegen Ende der 1950er Jahre auf ein Rekordtief und das blieb bis weit in die 60er Jahre so.[/i


Minna,

die Rückkehr deutscher Soldaten aus Kriegsgefangenschaft vollzog sich ab 1945 in Etappen. Bis Mitte der 50er-Jahre gab es noch deutsche Kriegsgefangene in der Sowjetunion.

Wer aus Kriegsgefangenschaft heimkehrte, war in sehr vielen Fällen nicht so gesund, um sofort einen Arbeitsplatz antreten zu können. Zudem musste die deutsche Industrie zunächst einer Produktionsfähigkeit zugeführt werden, da zwar Anlagen ( teilweise zerstört) vorhanden waren, aber nicht unbedingt die notwendigen Materialien.

Die wirtschaftliche Situation in Deutschland war in den ersten Nachkriegsjahren derart ärmlich, dass Menschen in den Wäldern Holz gestohlen haben, um wenigsten den Küchenherd (so ein solcher noch vorhanden war) benutzen zu können.

Das sogenannte Wirtschaftswunder begann in den frühen 50er-Jahren, wobei sich auch dieses über Jahre in Etappen vollzog. Zunächst war bei vielen Menschen zuerst das Sattessen und das nötigste an Wirtschaftsgütern im Vordergrund. Abwegig wäre zu behaupten, man hätte uneingeschränkt in ein vorhandenes, gut ausgestattetes Nest zurückkehren können. Die Realität war eine andere.

Soviel zum Zustand der ersten Nachkriegsjahren, in denen die Menschen in Scharen zur NAK konvertierten.

Bb.

minna

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#13 Beitrag von minna » 29.12.2014, 09:34

Unbestritten ging es den Menschen in den ersten wenigen Jahren nach 1945 in Deutschland im Schnitt sehr schlecht,
viele litten Hunger und Not.
Dazu kamen in großer Zahl Flüchtlinge, die erst mal völlig vor dem Nichts standen und zu dieser Zeit kaum
Chancen auf dem (noch) schlecht organisierten Arbeitsmarkt hatten.Das stimmt wohl.
Zudem waren etliche Menschen vor der Währungsreform 1948 nicht sonderlich an einem regulären Arbeitsverhältnis
interessiert.Das verdiente Geld hatte nur wenig Wert.
"Hamstern", Schwarzmarktgeschäfte und Gelegensarbeiten auf Tauschbasis rentierten sich mehr und nahmen viel
Zeit in Anspruch.

Aber die Deutschen litten eben nicht, wie von Bories behauptet "jahrzehntelang" unter Mangel.
Im Gegenteil, angesichts des total verlorenen Krieges und der unzähligen sich daraus ergebenden Probleme und
Folgekosten ging es Deutschland eigentlich sehr schnell wieder erstaunlich gut.

Und wenn die Leute, wie du schreibst, sich der NAK in den Elendsjahren in Scharen zuwandten, dann ist die Frage,
warum blieben sie in den "fetten" Jahren so geduldig dort?
Gewohnheit oder Glaube?

Caroline

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#14 Beitrag von Caroline » 29.12.2014, 11:51

Und wenn die Leute, wie du schreibst, sich der NAK in den Elendsjahren in Scharen zuwandten, dann ist die Frage, warum blieben sie in den "fetten" Jahren so geduldig dort?
Gewohnheit oder Glaube?
Ich denke, sie blieben (und bleiben noch heute teilweise) aus Angst. Die "Weltuntergangsszenarien", die in der NAK gerade früher (teilweise noch heute) in der NAK gepredigt wurden/werden, haben eine tiefe Angst ausgelöst. Die lässt sich nicht so einfach abstreifen!! Diese Angst beschreiben sogar viele Aussteiger.

Die jeweiligen NAK-KLen haben sehr gut erkannt, womit Mitglieder am besten bei der Stange gehalten werden: Angst schüren und die kleine Herde folgt. M. E. ist genau diese Angst noch heute der Hauptgrund, dass man "treu" bleiben will. Daneben sind die meisten NAKler in das soziale Miteinander so stark eingebunden, dass es mit Kontakten außerhalb der Kirche arg hapert.

minna

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#15 Beitrag von minna » 29.12.2014, 12:36

Ich glaube nicht mehr, dass die Angst heute noch so weit verbreitet ist.
Ich glaube ebenfalls nicht, dass sich NAK-Mitglieder im Durchschnitt noch so stark vom nichtneuapostolischen Umfeld
abschotten.
Einige kenne ich ja nun auch recht gut.Da leben Kinder von AT im sog. "Konkubinat", sogar mit nichtneuapostolischen Partnern.
Ein Verwandter, ein "hoher AT in der NAK- Hierchie, stramm im Glauben, lebt bereits nach weniger als zwei Jahren Witwerschaft
mit einer neuen Partnerin aus seiner Gemeinde zusammen in seinem Haus. Vorerst unverheiratet ...

Familien teilen sich.Einige Familienangehörige drehen der NAK den Rücken zu. Andere bleiben.
Das führt immer noch zu manchen Spannungen, aber inzwischen höchst selten zum Abruch von Beziehungen.
Etliche treten, trotz aktiver NAK-Mitgliedschaft (Sport)Vereinen bei.
Besuchen Kinos und Tanzschulen. Machen zumindest ab und an Urlaub auf Kreuzschiffen und in Ländern, die keine Möglichkeit
zu GD-Besuchen bieten.
Klar, einige wenige lehnen dies` noch alles ab. Wenige.

Dass ausgerechnet die neuap. Leute aus meinem Umfeld so derart "untypisch" neuapostolisch sein sollen, mag ich nicht glauben.
Dafür sind es einfach zu viele.

Ich selber habe mit der NAK seit langem nichts mehr "am Hut". Bin eine sog. Aussteigerin.
Die Kirche berührt mich emotional eher selten noch.
Habe Abstand. Sehe sie daher inzwischen ziemlich aus der Distanz. Und kann diesen ganzen "Horror", der hier und
anderswo stetig wieder beschrieben wird, nicht mehr erkennen. Es gab ihn sicher mal. Wenn auch nicht überall.
Vieles hat sich allerdings inzwischen geändert.
Vielleicht nicht im Kern der Kirche - doch die Leute sind anders geworden. Mündiger, kritischer. Selbstbewusster.

Manchmal habe ich den Eindruck, einzelne Personen mögen ihr "liebgewordenes Feindbild NAK" einfach
nicht aufgeben (können). :shock: :mrgreen:

Genau daher frage ich mich

Brombär

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#16 Beitrag von Brombär » 29.12.2014, 13:06

Caroline schrieb:

Ich denke, sie blieben (und bleiben noch heute teilweise) aus Angst. Die "Weltuntergangsszenarien", die in der NAK gerade früher (teilweise noch heute) in der NAK gepredigt wurden/werden, haben eine tiefe Angst ausgelöst. Die lässt sich nicht so einfach abstreifen!! Diese Angst beschreiben sogar viele Aussteiger.

Die jeweiligen NAK-KLen haben sehr gut erkannt, womit Mitglieder am besten bei der Stange gehalten werden: Angst schüren und die kleine Herde folgt. M. E. ist genau diese Angst noch heute der Hauptgrund, dass man "treu" bleiben will. Daneben sind die meisten NAKler in das soziale Miteinander so stark eingebunden, dass es mit Kontakten außerhalb der Kirche arg hapert.




Wer auch läuft und läuft zu schlecht, der versäumt sein Kronenrecht! AGB 276 That´s it!

Bb.

Caroline

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#17 Beitrag von Caroline » 29.12.2014, 13:08

Manchmal habe ich den Eindruck, einzelne Personen mögen ihr "liebgewordenes Feindbild NAK" einfach
nicht aufgeben (können). :shock: :mrgreen:
Ich sehe die NAK nicht als "Feind"!!!

Bin selbst Mitglied und der größte Teil meiner Familie ist fest in der NAK verankert. Der Altersdurchschnitt in der Kirche ist unbestreitbar ziemlich hoch. Und gerade die "Alten" werden aus Angst, die NAK-(Endzeit-)lehre könnte doch richtig sein, dort gehalten.
Ganz wichtig ist diesen "Alten" ist außerdem der soziale Kontakt, besonders im Seniorenkreis.

Natürlich sehen die Jüngeren alles lockerer. Ob dieser Kreis ausreicht, die Kirche zu erhalten?
Kommt von ihnen genügend Opfergeld, um den Betrieb auf Dauer aufrecht erhalten zu können?
Es wird sich zeigen! :lol:

minna

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#18 Beitrag von minna » 29.12.2014, 13:34

Liebe Caroline, ich behaupte nicht, Du seiest der NAK feindlich gesonnen. :wink:

Bei einzelnen anderen Personen, die sich in diesem und anderen Foren mit der NAK beschäftigen, habe ich
hin und wieder einen solchen Eindruck.Mir stellt sich manchmal die Frage, wie man es schafft, tiefste
Abneigungen beharrlich über lange Jahre hinweg zu konservieren.
Und trotz der Erkenntniss, man sei mit der Kirche durch, so oder so daran festzuhalten.
Deine Einschätzung in Hinsicht auf den Alterdurchschnitt der Gemeindemitglieder teile ich. Gleichfalls, dass die alten
Geschwister die sozialen Strukturen und Seilschaften innerhalb der Gemeinden zutiefst schätzen.
Ob sie in Ängsten gefangen sind, ich weiß es nicht.
Die hochbetagten Peronen die ich dort kenne, wiegen sich nach meinen Beobachtungen längst in der Sicherheit a.G.
ihres lange zurück gelegten Glaubensweges sowieso am Tag des Herrn dabei zu sein. :wink:
Ängste haben da wenig Platz. Eher ist nicht selten eine gewisse "glaubensbedingte" Selbstgefälligkeit zu bemerken. :wink:

Ob die NAK mit dem stetig spärlicher werdenden jungen und selbsbewussten Nachwuchs langfristig überleben kann,
ist tatsächlich fraglich.
Der Denkfehler der KL liegt vermutlich z.T. darin, dass man ausblendet, dass eine auf überholte Strukturen aufgebaute
Institution ohne eine Generalüberholung und innere Erneuerung gar keine Zukunft haben kann.

So etwas klappt höchstens noch bei ARD und ZDF. Allerdings nur wegen der zwangseingetrieben Gebühren ... :mrgreen:
Zuletzt geändert von minna am 29.12.2014, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.

Brombär

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#19 Beitrag von Brombär » 29.12.2014, 14:21

minna schrieb:

Der Denkfehler der KL liegt vermutlich z.T. darin, dass man ausblendet, dass eine auf überholte Strukturen aufgebaute Institution ohne eine Generalüberholung und innere Erneuerung gar keine Zukunft haben kann.


Vielleicht werden zukünftige europäische NAKoliken die überholten Strukturen in afrikanischen Ländern einüben. Das schafft auch Ehr und Gotteslohn.

Wer weiß? St. Schneider vielleicht?

minna

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#20 Beitrag von minna » 29.12.2014, 17:50

Ja, wer weiß?
Liegt in Afrika die Zukunft der NAK? Wenn, wie Boris meint, traurigerweise Not und Elend ein Faktor sind, der bedürftige
Seelen scharenweise in die NAK treibt, dann könnte es so sein. Allerdings ist dann nicht viel an Opfergeldern zu erwarten.
Aus fast leeren Geldbörsen ist nicht viel zu geben.
Es müsste im Gegenteil reichlich seitens der Kirche in Gemeinden und Seelsorge investiert werden.
Das ließe das vorhandene Eigenkapital auf Dauer heftig schrumpfen.

Sollte sich sich die Kirche in Afrika tatsächlich in solcher Weise engagieren, dann alle Achtung.
Es wäre ein Beweis, der christliche Auftrag der Evangelien würde wahrlich beachtet und stünde tatsächlich im Vordergrund.
Leider bin ich da doch eher etwas skeptisch. :(

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