Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Hermine Breithaupt

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#21 Beitrag von Hermine Breithaupt » 29.12.2014, 21:19

minna hat geschrieben:Machen zumindest ab und an Urlaub auf Kreuzschiffen...
Zuviel Perry Rhodan gelesen?

8)

minna

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#22 Beitrag von minna » 29.12.2014, 22:10

Nee.Hast recht, es muss korrekt "Kreuzfahrtschiffe" heißen.

Immer wieder diese Schribfehler ... :mrgreen:

Boris

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#23 Beitrag von Boris » 31.12.2014, 10:15

Weil ein Teil der deutschen Bevölkerung 1955 zwei Brote mehr im Monat bekamen als 1920, ging es ihnen noch lange nicht gut.

Mein Eindruck ist, dass du wenig sensibel bist in der Wahrnehmung der Leiden anderer Menschen, "minna".
Auch zeigst du sehr deutlich, dass du den Begriff Angst nicht wirklich erfasst hast. Das Lebensalter birgt die Chance auf Erfahrung und Lernen.

Damit stehst du nicht allein. Und deswegen bist du auch nicht weniger wertvoll als alle Anderen. Es ist von mir nur ein Hinweis auf meine Wahrnehmung.

Allen einen gesunden Rutsch ins Jahr 2015
wünscht Boris

minna

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#24 Beitrag von minna » 31.12.2014, 10:36

Boris, mein Vater war kriegsbedingt nach 1945 nur ein einfacher "Malocher", meine Mutter Hausfrau.
1955 hatten dieses Paar bereits drei Kinder.
Und baute zu der Zeit gerade ein Eigenheim ,in dem später sieben Personen ordentlich Platz hatten.
Außerdem besaßen sie ihr erstes Auto, fuhren Ende der 1950er schon mit Kind und Kegel über
den Brenner an die Adria.In den Urlaub.Zwar nur zum Camping, aber immerhin.
Das Essen stand täglich auf dem Tisch und Sonntags der Braten.
Geld von Verwandten als Zuschuss gab es keines.Im Gegenteil. Die beiden jeweilig verwitweten
Mütter/Schwiegermütter wurden noch ein wenig unterstützt.
Von lediglich zwei Broten mehr kann da 1955 nicht die Rede sein. Es gab einen bescheidenen Wohlstand.
Sämtlichen Nachbarn in der Wohnsiedlung ging es ähnlich.

Also bitte .... :wink:

Magdalena

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#25 Beitrag von Magdalena » 31.12.2014, 12:17

Liebe Minna,

es soll aber tatsächlich Leute im westlichen Teil Deutschlands gegeben haben, die sich bis in die 60er Jahre keinen Urlaub leisten konnten, schon gar nicht im Ausland. Es soll sogar Leute gegeben haben, die nicht mal einen PKW besaßen ... (Ich weiß das, weil ich etliche Verwandte im "Westen" hatte bzw. habe. Als ich 1957 als 10-jähriges Kind im "Westen" war, da konnte mir mein Opa nur ein einziges Mal Bananen kaufen; Süßigkeiten bekam ich nur durch "Spenden" fremder Leute ..)
Und im Osten - die hatten nicht mal Bananen zu Weihnachten ...

Boris

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#26 Beitrag von Boris » 31.12.2014, 13:15

minna hat geschrieben:Also bitte .... :wink:
Hallo Minna,
ich kann diese deine Argumente nachvollziehen und deine Schlussfolgerung ist somit erklärlich. Zudem freue ich mich für deine Familie über diese positive Entwicklung.

Meine Eltern haben diese Zeit anders erlebt.
Meine Mutter war mit ihren Eltern nach Deutschland geflohen. Ihr Vater war nach Kriegsende gefangen genommen worden. Er ist in russischer Gefangenschaft (in Deutschland) an den Lagerbedingungen krepiert.
Ihre Mutter war schwer krank. Sie ist alsbald daran gestorben. Ihre letzten Lebensjahre durfte sie in einer halbverfallenen Gartenlaube verbringen.
Meine Mutter verbrachte ihre Kindheit und Jugend bei Pflegeeltern und in Heimen. Zu manchen Zeiten (nach dem Krieg) diente Streusalz als Nahrungsergänzung.
______________
Der Vater meines Vaters wurde ebenfalls in den Nachkriegsjahren von den Russen abgeholt und kam nicht wieder. Es war eine sehr schwere Zeit für meine Großmutter. Keine Möglichkeit, zwei Kindern restlos den Hunger zu nehmen.
Als die beiden Anfang der 60er heirateten litten sie nicht mehr Hunger. Dann waren es vier Hände, die zwei Münder "stopfen" konnten.

Durch viele Gespräche im Bekannten-, Verwandten- und Geschwisterkreis habe ich erfahren, dass ähnliche und auch schlimmere Schicksale von unzählig vielen Menschen zu tragen waren. Der Geschwisterkreis (NAK) war ja mal sehr groß. So bestand die Möglichkeit, sich mit den Älteren über ihre Vergangenheit zu unterhalten.

Und wir wissen alle, dass der 2. Weltkrieg Millionen an Menschenopfer gekostet hat. Es ist also gar nicht so schwer sich vorzustellen, dass ähnliche Verhältnisse sehr verbreitet waren.
Meine Mutter sagt immer: Wer als Flüchtling auch nur annähernd die gleiche Anerkennung haben wollte wie ein Einheimischer, musste sehr viel mehr leisten.
Und die gesundheitlichen Folgen der Mangelernährung sind bei ihr heute noch ausgeprägt.
Und es ist müßig darüber zu diskutieren, ob diese Leute psychische Beeinträchtigungen dadurch erfahren haben.

Das die Siegermächte USA, England und Frankreich Geld in ihre Besatzungszone gepumpt haben, dürfte hinlänglich bekannt sein. Sie taten es, damit Deutschland schneller die Reparationen zahlen konnte.
Die Russen hatten selber kein Geld und haben deshalb die sowjetisch besetzte Zone nur noch ausgequetscht.
Daher kam die unterschiedlich starke Entwicklung der Wirtschaftsleistung in Ost und West.

Unser menschliches Gehirn funktioniert tatsächlich so, dass es zudem schlechte und belastende Erfahrungen aus der Vergangenheit verdrängt. Völlig normal und menschlich.

Deswegen kommt es nicht als Selbstläufer, dass Leid anderer Menschen wahrnehmen zu können. Wir haben alle selbst genug mit unseren alltäglichen Problemen zu tun.

LG Boris

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Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#27 Beitrag von Andreas Ponto » 31.12.2014, 13:39

http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswunder hat geschrieben:"...Die enorme Geschwindigkeit der Entwicklung lässt sich unter anderem daran erkennen, dass das Realeinkommen der durchschnittlichen Arbeiterfamilie bereits 1950 das Vorkriegsniveau überschritten hatte. Bereits in ihrem Gründungsjahr 1949 hatte die Bundesrepublik „das Wohlstandsniveau und den Grad der Modernität“ erreicht wie vor dem Krieg. Die Zahl der Arbeitslosen lag Anfang der 1950er Jahre noch bei über zwei Millionen, wurde aber ab 1952 zunehmend kleiner. Der Arbeitskräftebedarf der aufstrebenden Wirtschaft war enorm, und schon 1955 wurden erstmals von offizieller Seite sogenannte Gastarbeiter angeworben. ..."
Immerhin waren laut dem Artikel nach dem Krieg, im Gegensatz zum Wohnraum in den Städten, über 80% der Produktionskapazitäten in Takt!!
Und die Infrastruktur war schnell wieder funktionstüchtig.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswunder hat geschrieben:"..Das Jahr 1955 wurde zum wachstumsstärksten Jahr der deutschen Geschichte..."
Auch wenn das individuell sicher sehr unterschiedlich empfunden und erlebt wurde, ist hier Minna aus meiner Sicht in der Summe zuszustimmen.
Gesamtgesellschaftlich gesehen, sprechen die Daten und Fakten einfach für ihre Sichtweise.

Zu den Wahrheiten gehört bestimmt auch, dass es, um nur eine Gruppe zu nennen, für Spätheimkehrer Nachteile und Probleme im Anschluss gab.

Durch wen und warum die NAK nach dem Krieg in Deutschland so "enormen" Zulauf hatte und ob dieser tatschlich enorm und ohne Vergleich war, wäre zu untersuchen und müsste im Gesamtkontext mit den Landeskirchen und der Entwicklung von Freikirchen gesehen werden.

Ohne Statistik und empirische Sozialforschung ist das kaum zu erklären.

Wenn man allein nur den Zulauf bei der Evangelischen Kirche in den Nachkriegsjahren sieht, dann liegt nahe, dass das sicher kein NAK-, sondern ein gesamtgesellschaftliches Phänomen war!

Beispiel:
Allein die Evangelische Kirche in Deutschland hat zwischen 1955 und 1964 neben 380-480 Tsd durchgeführten Kindertaufen jährlich ca. 30-48 Tsd Erwachsene* aufgenommen! Quelle

*Ergänzung (Ja, ich weiß - ein ganz anderes Thema):
Seid 1992 wieder bei ca. 60 Tsd/Jahr!! Quelle
Auch wenn der Saldo trotzdem negativ ist, eine wie ich finde, bemerkenswerte Zahl.

Oft werden nur Austritte und Mitgliederschwund kommuniziert, vermittelt und kommentiert, bekommt dadurch aber ein reduktives Zerrbild.

Aufnahmen und Eintritte im Erwachsenenalter lassen eine bewußte Entscheidung vermuten und sprechen so für eine ganz andere Qualität von Mitgliedschaft in einer Volkskirche!

LG

Centaurea

fridolin
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Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#28 Beitrag von fridolin » 31.12.2014, 14:06

Wenn man allein nur den Zulauf bei der Evangelischen Kirche in den Nachkriegsjahren sieht, dann liegt nahe, dass das sicher kein NAK-, sondern ein gesamtgesellschaftliches Phänomen war!
Dem ist zu zustimmen. Es war ein gesamtgesellschaftliches Phänomen und die NAK hat das natürlich für sich ausgeschlachtet. Nicht nur die NAK, sondern alle die es nötig hatten so zu argumentieren.

Boris

Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#29 Beitrag von Boris » 31.12.2014, 14:28

Also, mit Vorkriegsniveau zu vergleichen halte ich für gewagt. Das war nun nicht so toll. Und aus einer volkswirtschaftlichen
Mangelsituation entsteht dann, wie unter den damaligen Umständen auch mal ein ordentliches Wachstum.
Wie gesagt: Die 3 Siegermächte hatten ein Interesse daran, dass es Deutschland besser geht. Weil es dann die Reparationen schneller ableisten konnte.
Jetzt sind die Wachstumssprünge vorbei.

Der Rest Deutschlands (Osten) war wie erwähnt schlechter dran.
Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob die persönlichen Lebenssituationen in Westdeutschland so gravierend besser waren.
In Auswertung der Statistik für Westdeutschland hat natürlich "minna" dann recht.

Bezug nehmend auf das Thema "Wahrnehmen der Nöte unserer Mitmenschen":
Es waren trotzdem Millionen Menschen, denen es dreckig ging. Auch wenn sie in dieser Statistik verschwinden.
Als Christ bin ich bestimmt nicht auf einen statistischen Wert angewiesen, ab dem ich Mitgefühl einschalte.

Und natürlich hatten alle Kirchen damals Zulauf. Aus den von mir vorbenannten Gründen. Ich habe nicht behauptet, dass es nicht auch andere Gründe gibt, warum Menschen in eine Kirche gehen. Es wird immer welche geben, die "zur Kirche gehen".

Auch wenn es makaber klingt:
Nach einem eventuellen nächsten Krieg wäre es wieder genauso. Aus genau den gleichen menschlichen Gründen.

Meint Boris

fridolin
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Re: Afrikanischer Ämtergottesdienst mit St. Schneider

#30 Beitrag von fridolin » 31.12.2014, 15:17

Auch wenn es makaber klingt:
Nach einem eventuellen nächsten Krieg wäre es wieder genauso. Aus genau den gleichen menschlichen Gründen.
Wahrscheinlich hättest du recht. Vorausgesetzt das es nach einem eventuellen nächsten totalen Krieg noch ein danach gibt....

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