Werter Johannes,Johannes hat geschrieben:Und dieses Problem betrifft nicht nur Niedersachsen. Man braucht sich ja nur einmal berichte von Jugend- oder Kindergottesdiensten aus NRW anschauen, da ist die Jugend oder sind die Kinder eines ganzen Bezirkes zusammen, und dann zählt man vielleicht 30 Teilnehmer.
Nach den letzten Aussagen vom Stap und auch beispielsweise BezAp Klingler ist man sich dieses Problems ja mittlerweile bewusst. Aber macht man auch was dagegen? Findet ein Umdenken statt?
Es ist so traurig zu sehen, wie die Kirche, für die man sein Hezrblut gegeben hat, so langsam vor sich hin stirbt. Das Problem wurde viel zu lange vernachlässigt, und die events, mit denen man jetzt versucht, die nachkommende Generation in die Kirche zurückzubringen, bleiben eben events: Einmalereignisse, ohne nachhaltige Auswirkung.
Man hat viel zu lange die Augen verschlossen. Ich habe vor etwa 10 Jahren in einer Besprechung einmal daraufg hingewiesen, dass wir auf dem besten Weg sind, eine ganze Kinder- und Jugendgeneration zu verlieren, und ich habe nur ungläubiges Augenverdrehen geerntet. Heute ist das Realität, aber geändert hat sich nichts. Es ist ganz einfach nur mehr traurig
auch ich war mit Vertrauensvorschüssen für meine Segensträger großzügig. Doch der Werteverfall der neuapostolischen Stammapostellehren bereitete mir immer mehr Sorgen. Doch von diesen Sorgen der Seele wollten ausgerechnet meine neuapostolischen Seelsorger als Urheber nichts wissen. Tenor: „Aber der Apostel will das so“. Und heute sind die Gebietskirchen so, wie von den Bezirksaposteln gewollt. Als Laie konnte ich nakintern rein gar nichts gestalten und so habe ich auch nichts zu verantworten.
Ich hatte z. B. nie ein Zerwürfnis mit apostolischen Geschwistern und so stellt sich mir die Frage meiner Versöhnung mit diesen auch nicht. Ich hatte im na-amtskörperlich von oben verordneten Glaubensleben nie Gebötlein aufgestellt und brauche deshalb auch keine freigrasen lassen.
Da ich weder Anspruch am Vermögen (Reserven) meiner Gebietskirche habe (vergl. §10 der Satzung) – von Ansprüchen an deren seperierten Schweizer Apostelverein NaKi oder irgendwelchen Tochterfirmen gar nicht zu reden (Service AG, VFB, SBW etc.) -, und in kirchenrechtlicher Unselbständigkeit gehalten werde, sehe ich mich am Ist-Zustand nicht in der Schuld. Laien, Gemeinden, Bezirke, Apostelbereiche – allesamt kirchenrechtlich unselbständig: „Die Neuapostolische Kirche in Nordrhein-Westfalen ist in 32 rechtlich unselbstständige Bezirke unterteilt“ (Portrait NaK-NRW).
Und so fristen nakintern die unselbständigen Geschwister ihr Glaubensleben als reine (Statisten) und fühlen sich schon geadelt, wenn sie von den wenigen Selbstbildern selbstbildgerecht als unselbständige Komparsen beauftragt werden.
Meine Apostels glaubenserlebte ich bis dato eher tätig in verwaltungsmäßigen-irdischen Belangen, als seelsorgerisch. Und so scheint auch der neue Nakechismus das Werk von subalternen / subaltarnen Beratern gewesen zu sein, die als „Ghostwriter“ eine Auftragsarbeit für ihre Chefs abzuliefern hatten. Und wie man heute sieht, verkommt Mission unter der BaV-Europa immer mehr zu Werbefeldzügen mit Werbung für die Glaubensfilialen, Shops für Werbemittel und mit Öffentlichkeitsbeauftragten mit der Aalglätte von Versicherungsbezirksleitern.
Aktuell brüstet sich Brinkmann, dass er es auf 120 Reisen nach Westafrika gebracht hätte (Storck besucht Angola). Miles & More

Vom 7. bis 10. Juni 2013 reisten Stammapostel Jean-Luc Schneider, die Bezirksapostel Armin Brinkmann und Rüdiger Krause sowie Bezirksapostelhelfer Rainer Storck - im offiziellen NaK-NRW Artikel einmal fälschlicherweise nur als Apostel tituliert - von Frankfurt aus nach Angola. In der angolanischen Hauptstadt Luanda angekommen ergänzte Bezirksapostel Raúl Montes de Oca (Brasilien) die Reisegruppe. Dort trafen sie 17 Apostel und 19 Bischöfe in der angolanischen Hauptstadt („Einstieg mit Seminar“).
Missionierte oder seminarierte Jesus und seine Urstamm- und bezirksapostels? Habe ich nunmehr an den Heiligen Geist und seine Semi-Narren zu glauben? Ersetzen in der Apostelmoderne Seminare des Jet-Sets den Hl. Geist? Und weils Bezirksapostolizist Krause als Seminarr bei den (Eskimos) zu kalt ist, darf er halt mal nach Angola, um sich von seinen Profanierungen, seinen Poporatorien und Diskos und seinem in die Ämterhose gegangenen Kirchentag zu erholen (HH-Kirchen- Jubiläums-Kombitag Juni 2013 hatte nur mickrige 7.400 Besucher). Titelte August Prolle noch: (- Aus dem Tagebuch eines Missionars –) dürfte es im modernen Neoapostolizismus unter Wiedergeborenen von heute lauten: „Vom Missionar zum Seminar(r)“.
Und diese Empfindung, dass die mir nakintern vorgesetzten Manager und deren Multiplikatoren gar nicht seelsorgen sollen, sondern nur als Schauspieler vor biblischer Kulisse zu posen und zu inszenieren haben, lenkt den Blick eher hinter die neuapostolischen Kulissen.
In der NaK NRW (nur das deutsche Kernland ohne Glaubenskolonien) wirken 4.000 Amtskörper (Stand 1. Januar 2013). Sofern für diese nur ein Einkommen knapp über dem Existenzminimum von 25.000 €/Jahr zugrunde gelegt wird – ehrliches Opfern vorausgesetzt – fließen allein daraus der NaK-NRW 10 Millionen zu. Darüber hinaus machen die Glaubensgeschäftsberichte deutlich, dass viel Kapital in Immobilien angelegt ist oder auch am irdischen Geldmarkt für Gott arbeitet. Die reich gesegnete Rendite scheint nicht von schlechten Glaubenseltern zu sein.
Das ist doch eine tolle Geschäftsidee und offensichtlich hoch rechenbar. Und ich kann jeden verstehen, der in diesem Speckgürtel freiberuflich abgrast was geht, sei es als Unternehmer, Unternehmensberater, Dienstleister, Finanzanlagenberater, Steuerberater, Fußflege, Reiseveranstalter etc.
"Apostel planen Seminar am theologischen Institut Bensheim um theologische Begriffe zu lernen" berichtete (agape).
Und so sind die Apostel das was sie sind: Manager (Bezirksapostel) mit leitenden Angestellten (Apostel). Unternehmerisch top – und theologisch flop.
Als Laie sehe ich auch diesen Befund wiederum gelassen. Primäre Zielgruppe zum Ausnehmen sind die Amtsträgerhaushalte (auch nach der Schwesternordination für subalterne Dienstränge / Beauftragungen). Und dann wird darüber hinaus von den Witwen und Geschwistern halt noch mitgenommen was geht. Wichtig ist außerdem das Konditionieren von Kindern auf das Opfer. Nach dem zentralen Kindertag 2007 war das auch wieder 2013 der Fall: „Gemeinsam wurde nun der Gottesdienstraum auf der Bühne hergerichtet: Der Altar wurde von einigen Kindern in den Vordergrund geschoben, Bibel, Abendmahlskelch, Blumenschmuck und Opferkasten wurden aufgestellt“ (Kindergottesdienst für 6-9-Jährige). 2013 geschah diese allerdings im neuen Format glaubenserlebnispädagogisch geschickter eingefädelt und nicht so plump wie noch Anno 2007. Überlieferte Jesulehre: „Barmherzigkeit will ich, keine Opfer“ ist halt nicht das Ding der Manager für Glaubenskaffeefahrten.
Natürlich haben Glaubenskaffeefahrtenanbieter und deren Konsumenten auch ihren Markt und der wird mit offensiver Werbung des Managements auch kornbauernschlau beackert. Hautsache der Trubel rollt.
Für mich wirken die Bezirksapostel fast ausschließlich als Unternehmer, wobei die einfachen Geschwister nur als Staffage und als Alibi herzuhalten haben die Illusion von „Kirche“ hoch zu halten. Schließlich sollen weder all die subalternen Amtsträger merken, dass in erster Linie sie selber die beduppten sind, noch der Fiskus.
s.