http://www.nak.org/de/news/nak-internat ... cle/19151/
Ein Beitrag zur Findung des Amtsverständnisses.
Unter einem unreinen Verband kann keine Wunde dauerhaft heilen.
Die Botschaft des Stammapostels Bischoff war ein menschliches Konstrukt, das den Gläubigen als eine Gottesoffenbarung gepredigt wurde, welche über ewiges Leben oder ewigen Tod entscheiden würde. In dieser Gewissheit warteten hundertausende neuapostolischer Christen in den 50-ger Jahren auf die unmittelbare Wiederkunft Jesu Christi und auf das Entfliehen des sich daran anschließenden Verderbens auf der Erde.
Die Botschaft wurde den Jesuworten „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ gleichgesetzt. Als neuapostolischer Christ die Botschaft abzulehnen, wurde mit „ewigem Verlorensein“ verbunden. Wer die Botschaft kennt und sich ihr widersetzt, missachtete das göttliche Gnadenangebot und dessen Folge würde unausweichlich das vernichtende Gericht Gottes sein.
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Irgendwann habe ich mit dem Herzen begriffen, was ich ihm lange nicht erlaubte, was aber mein Verstand eben so lange schon wusste. Ich habe ihm erlaubt, das göttliche Finale an dieser Irrlehre zu akzeptieren.
Man kann eine Weile Widernatürliches gelten lassen, muss aber letztlich zu einer Linie finden, die geistige Ordnung und Lebensorientierung gewährleistet. Man muss sich selbst finden können und nicht mehr gegen die eigene Überzeugung glauben. Das Erkennen der Falschbotschaft ließ mich begreifen, dass mit der eingeforderten "kindlichen Nachfolge" Missbrauch getrieben wurde und dass ein solches Vorgehen nicht göttlich, sondern allenfalls menschlich, wenn nicht gar teuflisch ist. Mein Glaube an eine „wieder aufgerichtete Apostelsendung“ hat sich damit ein für allemal erledigt. Niemand, der noch immer göttliche Vollmachten beanspruchenden Apostel, kann bis heute erklären, warum die angeblich vom Heiligen Geist gewirkten Predigten des Stammapostel Bischoff sich in Schall und Rauch auflösten.
Auch die von Bischoff Nachfolger, Walter Schmidt, als Willensänderung Gottes bezeichnete Erklärung war ungöttlich, weil Gott niemals seinen Willen ändert oder geändert hat, wie am Ende seiner Amtszeit Stammapostel Leber wissen ließ. Auch Leber konnte nicht begründen, warum die Botschaftslehre als von „Gott-kommend“ gelehrt wurde. Somit blieb auch er – wie alle seine Vorgänger - nicht nur den Echtheitsbeweis einer wieder aufgerichteten Apostelbeauftragung schuldig, nein mehr, mit seinen Ausführungen unterstrich er letztendlich deren Ungöttlichkeit.
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Bezüglich meiner Amtsträgertätigkeit in der Neuapostolischen Kirche und der hierbei verkündeten, menschlich konstruierten und von Gott widerlegten „Apostellehre“, möchte ich mich bei allen von mir bepredigten Kirchenmitgliedern entschuldigen. Ich schäme mich, für alles was ich dazu beigetragen habe, den erwiesenen und durch unverantwortliches Überdecken und Schweigen verdrängten Irrtum weiterverbreitet zu haben. Es ist mir Gnade widerfahren, im System NAK nicht durch Stillschweigen zum Verräter geworden zu sein. So bin ich dankbar, dass ich den Mut hatte, zumindest einem Teil meiner ehemaligen Glaubensgeschwister die Wahrheit zu sagen und mich damit nicht aus einer verbundenen Amtsverantwortung zu stehlen.
Der eingangs angeführte Wundverband muss beseitig und mit nicht infiziertem Material erneuert werden. Dann kann Gott Gnade walten- und seine vermeintlichen Knechte aus großer Schuld entlassen.