Geht die NAK bald unter? - Strukturanalyse von Kirchgängern

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Brombär

Re: Geht die NAK bald unter? - Strukturanalyse von Kirchgäng

#21 Beitrag von Brombär » 07.02.2017, 14:43

Hallo Boris,

auch wenn ich deiner Aussage vorbehaltlos zustimme, hat mich dein nachstehender Satz köstlich amüsiert.

Umso erstaunlicher finde ich oft die vielfältigen fanatischen Argumentationen, in denen der Argumentierende am liebsten (gefühlt) das Schwert ziehen würde, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen ... :mrgreen:

detlef.streich
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Re: Geht die NAK bald unter? - Strukturanalyse von Kirchgäng

#22 Beitrag von detlef.streich » 07.02.2017, 15:19

MisterBean hat geschrieben:Denn es will mir nicht einleuchten, Gott einerseits die komplexen Mechanismen zuzuschreiben, die diese Welt seit
14 Milliarden Jahren sich geradezu phantastisch entwickeln lassen, ihm andererseits aber die Stümperei zu
unterstellen, ER müsse ständig die Hand an der Fernsteuerung haben, um alle Nase lang irgendwelche
Fehlentwicklungen im laufenden Betrieb zu beseitigen.
Diesen Ausführungen ist zuzustimmen. Neben weiteren Artikeln zur Gottes- und damit Kirchenfrage habe ich vor einem Jahr als Letztes zu diesem Thema eine umfangreiche Ausarbeitung verfasst:

Detlef Streich: De(n)kalog - 10 neue DenkanGEBOTE für Menschen, die Zweifel haben, an welcher Kirche auch immer … (Mai 2016)
(http://nak-aussteiger2010.beepworld.de/ ... ebote.docx)

Darin finden sich u.a. diese drei Aussagen:

Thomas von Aquin: „Man sollte wissen, dass es an Gott etwas gibt, das den Menschen in diesem Leben gänzlich unbekannt bleibt, nämlich was Gott ist. … Wir sind mit Gott als mit einem Unbekannten (ignotus) verbunden.“

Meister Eckhart , der bedeutendste Vertreter der Negativen Theologie im Mittelalter, der „den personalen dreieinigen Gott zusammen mit allen weltlichen Phänomenen zum unerkennbaren Einen hin transzendiert“ schrieb: "Der Mensch kann nicht wissen, was Gott ist. Etwas weiß er wohl: was Gott nicht ist! ... Das ist Gottes Natur, dass er ohne Natur ist."

Paul Tillich: „Und wenn das Wort (Gott) für euch nicht viel Bedeutung besitzt, so übersetzt es und sprecht von der Tiefe in eurem Leben, vom Ursprung eures Seins, von dem, was euch unbedingt angeht, von dem, was ihr ohne irgendeinen Vorbehalt ernst nehmt. Wenn ihr das tut, werdet ihr vielleicht einiges, was ihr über Gott gehört habt, vergessen müssen, vielleicht sogar das Wort Gott selbst. Denn wenn ihr erkannt habt, daß Gott Tiefe bedeutet, so wißt ihr viel von ihm... Vielleicht solltet ihr diese Tiefe einfach Hoffnung nennen.“ (aus: In der Tiefe ist Wahrheit)

Kirche, Jesus als Gottessohn, Heiliger Geist, Sündenvergebung - du meine Güte! All dies sind menschliche Konstrukte und sonst nichts anderes, denn "Der Mensch schuf Gott nach seinem Bild!" (Feuerbach)

Wenn Kirche neben Erlösungs- und Heilsplan hingegen noch eine mahnende politische Stimme ist, wenn sie soziale Aufgaben erfüllt, die sonst kaum jemand macht, wenn sie (keine falsche) Geborgenheit und Trost in einer erschütterten Außen- und Innenwelt bietet, dann erfüllt sie einen Sinn, den sie heute noch haben darf und muss!

Betrachtet man unter diesen Aspekten die NAK, die hingegen selbst Leid produziert, dann ist zu wünschen, dass sich ihre schöne Vollendung in Richtung Bedeutungslosigkeit möglichst schnell vollzieht. Auch für die drinnen ist eine kurze Leidenszeit besser zu ertragen als dieses mitzuerlebende Koma ihrer letzten Zuckungen!

Nachwort Ralf König zum anhören und gucken:
Paulus predigt: https://www.youtube.com/watch?v=B-myHujeiVM
"Götterspeise" beim Düsseldorfer Aufklärungsdienst https://www.youtube.com/watch?v=JLPkybCKvqQ
David und Goliath: https://www.youtube.com/watch?v=jO7Z6gZZfIA


gläubiger

Re: Geht die NAK bald unter? - Strukturanalyse von Kirchgäng

#24 Beitrag von gläubiger » 10.02.2017, 11:50

detlef.streich hat geschrieben:
gläubiger hat geschrieben:Es gibt aber auch welche - und hier bitte ich sie um Verständnis - die ihre Kirche permanent kritisch hinterfragen. Diejenigen, die sich ernsthaft mit ihrem Glauben an Jesus Christus auseinandersetzen und die trotz allem Negativen was in der Kirche geschieht immer noch eine geistliche Heimat in der NAK haben.
Guten Abend gläubiger,

kein Problem damit. Deswegen waren wir früher immer auf Sylt im Urlaub und haben mit Vorliebe Fiete Havenstein in Hörnum zugehört, bei dem wir auch wohnten. Fiete hat nicht ein einziges Mal das Wort Apostel oder NAK in seiner Predigt verwendet und wurde doch Vorsteher von Sylt. Die dortigen Beiprediger haben es dann allerdings doch geschafft, ihn rauszugraulen. Allerdings haben sich seitdem einige Dinge vereinfacht, andere Probleme verdichtet.

Gutes Wünsche für Ihr Bemühen!
Danke detlef_streich,

das mit "Fiete Havenstein" habe ich nun schon von vielen Menschen, auch aus meiner Gemeinde gehört. Wenn möglich klären sie mich bitte kurz auf, was war bei ihm denn so "anders"? Dass er "Jesus-zentriert" gepredigt hat und nicht von den "Aposteln" ist mir bekannt, mehr aber auch nicht.

Danke für die guten Wünsche. Ich bin mir sicher, am System NAK nichts ändern zu können, aber wie an anderer Stelle bereits gesagt, ist es eher wichtig Menschen die Augen zu öffnen und zu zeigen, wie viel mehr Wert ein systemungebundener Glaube an Jesus Christus ins Leben bringen kann!

detlef.streich
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Re: Geht die NAK bald unter? - Strukturanalyse von Kirchgäng

#25 Beitrag von detlef.streich » 11.02.2017, 19:42

gläubiger hat geschrieben: das mit "Fiete Havenstein" habe ich nun schon von vielen Menschen, auch aus meiner Gemeinde gehört. Wenn möglich klären sie mich bitte kurz auf, was war bei ihm denn so "anders"? Dass er "Jesus-zentriert" gepredigt hat und nicht von den "Aposteln" ist mir bekannt, mehr aber auch nicht. (...) Ich bin mir sicher, am System NAK nichts ändern zu können, aber wie an anderer Stelle bereits gesagt, ist es eher wichtig Menschen die Augen zu öffnen und zu zeigen, wie viel mehr Wert ein systemungebundener Glaube an Jesus Christus ins Leben bringen kann!
Lieber Gläubiger,

viel mehr ist dazu nicht zu sagen. Sein Haus war immer ein offenes Haus, sein Ohr für Probleme war immer offen, wenn man den AT gesucht hat. Ich habe das mindestens zweimal privat erlebt. Einmal saßen wir (5 oder 6 Leute) abends bei ihm am Grill oben auf der Düne. Wir hatten alle Probleme und wälzten sie. Fiete kam dazu, Wir fragten, ob er mit uns beten würde. Antwort ja, aber erst ein Flensburger Bier. Fiete zurück und nach einer kleinen Weile ein Gebet, in dem er jeden einzelnen erwähnte und in der Fürbitte für jede Person das formulierte, was wir vorher ohne ihn gesprochen hatten. Nur das es noch einen kleinen Tick darüber hinaus wies und Impulse beinhaltete.

Ansonsten kamen flotte Sprüche: Ich komme aus Hannover (damals steinwegheilig) Antwort: Macht ja nichts. Zusatz: Die aus Hannover erkennt man am Emblem auf der Zunge ... Zu mir kam er mal während des Abendmahls an die Orgel. Ich spielte "Gott ist die Liebe" in doppeltem Tempo. Er: Ich solle langsamer spielen, er könne sonst das Abendmahl nicht austeilen. Er hat auch mal eben aus NRW zwei junge Leute verlobt. Großer Protest aus NRW - war ihm völlig wurscht.

Markant an seinen Predigten war, dass sich durch die GD´s ein eigener roter Faden zog. Er machte mitunter da weiter, wo er vor 3 Wochen aufgehört hatte und zwei Wochen später nochmals. Seine eigenen Kinder zwang er nicht in den GD

Wunderbarer Typ ...

Hermine Breithaupt

Re: Geht die NAK bald unter? - Strukturanalyse von Kirchgäng

#26 Beitrag von Hermine Breithaupt » 11.02.2017, 21:27

detlef.streich hat geschrieben:
gläubiger hat geschrieben: das mit "Fiete Havenstein"...
...
Ansonsten kamen flotte Sprüche: Ich komme aus Hannover (damals steinwegheilig) Antwort: Macht ja nichts. Zusatz: Die aus Hannover erkennt man am Emblem auf der Zunge ...
Markant an seinen Predigten war, dass sich durch die GD´s ein eigener roter Faden zog...

Wunderbarer Typ ...
Das kann ich beides bestätigen - zum einen das Emblem auf der Zunge der "Steinweg-Heiligen" (meines lodert manchmal auch noch kurz auf) und zum anderen den (dicken) roten Faden in den Havenstein-Gds. Ich erinnere mich noch lebhaft und gern an eine "Perlen-Predigt" nach Matthäus 13.46 - Vom Schatz im Acker und der kostbaren Perle - so eine Auslegung zu diesem Gleichnis hatte/habe ich noch nie gehört - er war beeindruckend, eine "Urtype".

:wink:

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Re: Geht die NAK bald unter? - Strukturanalyse von Kirchgäng

#27 Beitrag von Andreas Ponto » 11.02.2017, 21:47

Hermine Breithaupt hat geschrieben:
detlef.streich hat geschrieben:
gläubiger hat geschrieben: das mit "Fiete Havenstein"...
...
...
Matthäus 13.46 - Vom Schatz im Acker und der kostbaren Perle - so eine Auslegung zu diesem Gleichnis hatte/habe ich noch nie gehört - er war beeindruckend, eine "Urtype".

:wink:
Wie war denn die Auslegung? Kannst du berichten?

Vielen Dank!

LG
Centaurea

Hermine Breithaupt

Re: Geht die NAK bald unter? - Strukturanalyse von Kirchgäng

#28 Beitrag von Hermine Breithaupt » 13.02.2017, 00:28

Es ist schon ca. 20 Jahre her und die Einzelheiten sind mir entfallen. Grob zusammengefasst: Er hat das Gleichnis von allen Seiten beleuchtet. Wie die Perle entsteht, als Reaktion auf einen Fremdkörper, der in die Auster eingedrungen ist und wie aus diesem "Schaden" dann etwas Wertvolles entsteht. Dann: Gott als Kaufmann, der alles hingibt - seinen Sohn - um die kostbare Perle, die Erlösung der Menschen von Schuld zu schaffen. Und andersherum - wir als Kaufmann - auch wir müssen zuerst etwas (dahin)geben, um etwas Kostbares zu erwerben etc. Es ging um Geben und Nehmen. Diese Kurzfassung wird der Predigt aber nicht annähernd gerecht.

Sehr gut kann ich mich noch an seine besonders lebhafte Art zu predigen erinnern: Einfache Wortwahl, bildhafte, klare und deutliche Sprache, durchzogen mit philosophischen Anklängen, enormes Darstellungsvermögen und trotzdem uneitel, authentisch. Beeindruckend und unvergessen.

:wink:

Glaubensbruder

Re: Geht die NAK bald unter? - Strukturanalyse von Kirchgäng

#29 Beitrag von Glaubensbruder » 13.02.2017, 01:03

Predigte er auch über Glasperlen? Hat er sie womöglich davor gewarnt, sich vor die Säue zu werfen?

Martha
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Re: Geht die NAK bald unter? - Strukturanalyse von Kirchgäng

#30 Beitrag von Martha » 13.02.2017, 08:45

Hallo Glaubensbruder!

Trolle (auch Glasperlen) darf man schon mal vor die Säue werfen :wink:

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