Brombär hat geschrieben:„in eine Schublade gesteckt wird“
Dieser dümmliche Begriff ...
Ich finde es schade, dass wenn es an Argumenten und Sachlichkeit fehlt, man seine Mitschreiber kurzerhand (indirekt) als "ungläubig" oder als "dümmliche Ausdrücke verwendend" in entsprechende Schubladen steckt. Kommt mir vor wie beim Fussball: Manche spielen auf den Ball, andere auf den Mann.
Brombär hat geschrieben:Immerhin wird in Ihrem Beitrag festgestellt, dass auch die Erwartungen Jesu nicht eingetroffen seien. Wer solche Feststellungen macht, ist nicht gerade ein Verfechter christlicher Lehre.
Gut sagst du "Feststellungen", denn um solche handelt es sich.
Aber aus evangelikaler oder fundamentalistischer neuapostolischer Sicht ist deine Aussage schon ok, denn ich vertrete bestimmt keine evangelikale resp. fundamentalistisch-biblizistische Lehre. Was aber nun, wenn renommierte Theologen wie beispielsweise Rudolf Bultmann oder Andreas Lindemann, um nur zwei zu nennen, solche Aussagen machen:
"Es bedarf keines Wortes, dass sich Jesus in der Erwartung des nahen Weltendes getäuscht hat." (Rudolf Bultmann)
"Viele Exegeten lösen das Problem [Anmerkung: die nicht erfüllte Naherwartung], indem sie Jesus diese Aussage absprechen. Dafür gibt es auch gute Argumente. Andererseits halte ich es für unwahrscheinlich, dass der Evangelist Markus dieses Wort Jesus in den Mund gelegt hat. Es hatte sich ja schon zu Markus Lebzeiten als Irrtum erwiesen." (Andreas Lindemann)
Tja, was sagt man denn dazu? Renommierte evangelische Theologen, und die reden derart ketzerisch über christliche Glaubensgrundlagen. Man stelle sich vor, Jesus soll sich geirrt haben ... Wie auch immer, ich wollte dir damit lediglich zeigen, dass man Mitschreibende mit vorsichtiger Zurückhaltung verurteilen und schubladisieren sollte - sie könnten ja ganz auf der theologischen Linie grosser Theologen liegen, denn auch Albert Schweitzer und viele andere Theologen erkennen bei der Naherwartung einen Irrtum Jesus. Das zu erkennen ist nicht schwer, aber es sich einzugestehen, da haben wohl gerade Theologen etwas Mühe.
Bevor ichs vergesse: Sogar der Katholik Hans Küng muss in seiner verschwurbelten Ausdrucksweise den Fakt der Nichterfüllung der Naherwartung eingestehen: "Bei der Naherwartung handelte es sich weniger um einen Irrtum Jesu als um eine zeitbedingte, zeitgebundene Weltanschauung, die Jesus mit vielen seiner Zeitgenossen teilte..." Man beachte: Nicht "um keinen Irrtum" sondern "weniger um einen Irrtum". Also schon noch ein bisschen Irrtum, vor allem auch weil es sich um eine "zeitbedingte, zeitgebundene" und daher vergängliche Weltanschauung handelt.
Brombär hat geschrieben:Was die „bestehende christliche Glaubenslehre“ anbelangt, so erkenne ich durchaus einen durchgängigen „Roten Faden“
Der muss aber ziemlich verschlungen und verknotet sein, bei all den vielen Glaubenskongregationen und den dort anzutreffenden Lehrunterschieden. Ich denke da so beiläufig an die Rechtfertigungslehre oder das Abendmahlsverständnis. Selbst bei der Dreieinigkeit Gottes gibt es keine uneingeschränkte Übereinstimmung. Schwamm darüber, das sind ja alles nur unbedeutende Details ...
Brombär hat geschrieben: so gehe ich bei Ihnen von notwendiger, fehlender Praxiserfahrung aus. Dafür können Sie aber nichts.
Wie gnädig ... Aber toll, dass du für mich immer eine passende Schublade hast, in die du mich stecken kannst.
Brombär hat geschrieben:Schreckenberger ist, war und bleibt für mich einer, von dem man sagen kann, dass er wacker gekämpft hat gegen Sünde und Wahn, egal was er vor Bischoffs Tod geglaubt hat.
Ehre Schreckenberger getrost weiter als neuapostolischen Märtyrer des 20. Jahrhunderts. Ich opponiere nicht dagegen, nehme mir jedoch die Freiheit, eine andere Sichtweise auf die damaligen Geschehnisse zu haben. Aber so ist es nun mal im Leben mit unterschiedlichen Standpunkten und Sichtweisen.