Pardon, aber ich kann einige von Euch nicht verstehen. Es ist doch übertrieben, jede Personalentscheidung im kirchlichen Raum sofort mit dem negativen Stichwort "Blankenese" zu belegen.
Wie in jeder Organisation gibt es auch in den Kirchen bisweilen Probleme mit den Mitarbeitern, und diese können sehr vielschichtig sein. Es ist doch einsichtig, daß diese Konflikte irgendwie gelöst werden müssen, zur Not auch mit einer Versetzung oder anderen personalrechtlichen Mitteln.
Insofern kann ich die Aufregung hier nicht nachvollziehen.
Noch ein paar Gedanken zu Blankenese. Der Skandal dort bestand ja nicht darin, daß AT ihres Amtes verlustig gingen, sondern daß dies zu einem Zeitpunkt geschah, an dem niemand wußte, was die NAK-Lehre angesichts der zahlreichen Änderungen und "Schärfungen" (und des angekündigten neuen Katechismus) eigentlich ausmacht. Die ATs in Blankenese sind bekanntlich nicht auf ein amtliches Lehrdokument, sondern nur auf eine (beliebige) StAp-Predigt "vereidigt" worden.
Darin - und in dem folgenden Niedergang einer wirklich blühenden Gemeinde - liegt der Skandal des "Falls Blankenese".
Denn selbstverständlich hat jede Religionsgemeinschaft das Recht, von ihren Amtsträgern Bekenntnistreue einzufordern. Sie darf erwarten, daß die ATs die offizielle Lehre vertreten und nicht ihre Privatkonstruktionen. Insoweit gebe ich auch StAp Leber recht, der dieser Tage in der UF erneut die NAK-AT dazu aufgefordert hat, sich hinter die Lehraussagen der KL zu stellen. Wer das nicht (mehr) kann, sollte allen Beteiligten gegenüber so ehrlich sein und sein Amt zurückgeben.
Bevor ich jetzt gesteinigt werde: Ich selbst könnte der Forderung von Leber nicht nachkommen, bin jedoch (glücklicherweise) kein AT. Und: Wenn viele ATs wirklich ihr Amt zurückgeben würden, käme in der KL vielleicht langsam doch ein Umdenken zustande.